Similar
Ein in seinen Grundfesten unerschütterlicher Anwalt durchkreuzt die (Bau)Pläne der Hamburger Immobilienmafia. Ein fundamentaler Fehler, wie er bald feststellt. Denn wo gehobelt wird, fallen Späne – und wo gebaut wird, Leichen! »Tims Interesse war geweckt. Er ließ absichtlich seinen Kugelschreiber fallen, um sich bücken zu müssen und dann einen Blick auf Schmollers Schuhe werfen zu können. Es gehörte zu seinen unverbrüchlichen Lebensweisheiten, dass Menschen, die man noch nicht kannte und die wichtig werden konnten, am besten nach der Art ihrer Schuhe zu beurteilen waren.« Da hätte Anwalt Börne wohl einen zweiten Blick auf das südliche Ende seines neuen Mandanten riskieren sollen, denn für das, was eines schönen Tages in seine Kanzlei spaziert, gibt es nur ein Wort: Ärger! In Reiner Schmollers Aktentasche befindet sich hochexplosiver Stoff, eine Dokumentenbombe, mit der er ein millionenstarkes Konstrukt aus Bestechung und Betrug zum Einsturz bringen will. Und Börne soll ihm dabei helfen. Eher widerwillig lässt sich der Anwalt darauf ein, wobei ein Hauch von Verwegenheit seine Entscheidung beflügelt. Dass ihm das bleibekappte Schuhwerk der Marke ›Malavita‹ nicht steht, wird Börne jedoch schnell klar. Spätestens dann, als ihm die erste Leiche vor die Füße fällt und er erkennen muss, dass Laufschuhe die bessere Wahl gewesen wären ... »Harburg Blues« ist der sechzehnte Band der Kurzkrimi-Reihe »hey! shorties« – der Tod ist eine Baustelle!
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: USA, Note: 1,1, Freie Universität Berlin (Otto Suhr Institut), 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Anläßlich der feierlichen Unterzeichnung der Prinzipienerklärung als Grundlage zur Schaffung einer palästinensischen Selbstverwaltung im September 1993, hielt USPräsident Bill Clinton eine Ansprache, in der er u.a. betonte: „Herr Ministerpräsident (Rabin), Herr Vorsitzender (Arafat), ich sichere Ihnen die aktive Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika bei der schweren Arbeit zu, die vor uns liegt (...) Vor allem sollten wir uns der nächsten Generation widmen (...). Niemand ist wichtiger als die arabischen und israelischen Kinder, die hier bei uns sitzen (...). Wir dürfen sie nicht um ihre Zukunft betrügen. Viel zu lange schon sind die Kinder im Nahen Osten gefangen in einem Netz aus Haß, das nicht von ihnen gesponnen wurde. Die Kinder Abrahams, die Nachkommen von Isaak und Ismael, sind zusammen zu einer mutigen Reise aufgebrochen. Wir rufen ihnen von ganzem Herzen und aus tiefster Seele zu: Schalom, Salam, Friede.“ Heute, im Jahr 1999, lesen sich die Worte des noch immer amtierenden Präsidenten weit weniger euphorisch als zur Zeit der Verhandlungen von Oslo. Aber es ist nicht nur die zeitliche Distanz, die den Blick ernüchtert. Die Hoffnung auf ein verändertes Verständnis von Humanität und eine damit einhergehende Abwendung vom Wahn des Wettrüstens nach dem Ende der Blockkonfrontation ist gründlich geschwunden. An einen umfassenden Frieden als Resultat kollektiver Einsicht mag so schnell niemand mehr glauben. Eben aufgrund dieser allgemeinen Ernüchterung fällt die Betonung der Menschenrechte, die im Zusammenhang mit dem „Friedensprozeߓ im Nahen Osten so häufig beschworen werden, ins Auge. Wie läßt sich die militärische Rationalisierung, die immer weiter getriebene Fähigkeit zum „overkill“ mit den Forderungen nach einem umfassenden Frieden, einer „Weltfriedensordnung“, in Einklang bringen?
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Judaistik), Veranstaltung: Yehuda Halevi und Maimonides. Eine Einführung in ihre Theologie und Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem Denken über das Andere wächst das Bewusstsein des Eigenen, das Fremde erst rückt auch das Bekannte ins Licht, nur im Erlebnis der Gegensätze erwacht der Mensch zu sich selbst, findet er Heimat. Wo verlaufen die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Befremdlichen? Kann hier die Trennung von Innerem und Äußerem Aufschluss geben und wo findet sich dann das Außen, wo das Innen? In aller Regel folgt die Zuordnung dem Denkmuster der „inneren Heimat“ im Gegensatz zur „äußeren Fremde“ – jede Überkreuzung der Begriffe hätte ernste Folgen für das innere oder äußere Befinden, stellte sich doch die „innere Fremde“ als Fragwürdigkeit des Subjekts, die „äußere Heimat“ aber als Mangel einer wirklichen Zugehörigkeit dar. Auch die örtliche Differenzierung bleibt begrifflich aufeinander angewiesen, es lässt sich kein Außen ohne ein Inneres denken und vice versa. Das „Eigene“ und das „Innere“ bleibt daher ein intuitiv miteinander assoziiertes Wortpaar, ohne dass sich die Begriffe notwendig gegenseitig bedingen. Es entspringt wohl der tief empfundenen und lang tradierten Erfahrung des Menschen, die Angst und das Befremdliche mit dem Äußeren, dem von außen Hereinbrechenden, zu identifizieren, sich gegen alle vermeintlichen Feinde ein sicheres Innen aufzubauen und zu bewahren. Diese „Behausung“ spendet seinen Bewohnern neben der Sicherheit nicht selten auch Licht und Wärme, entsprechend werden dem Unbekannten und Fremden die Helligkeit ab- und die Kälte zugesprochen. Die Stilisierung des Feindes erschöpft sich nicht in den genannten Zuschreibungen, doch soll hier die Feststellung genügen, dass die abstrakte Trennung der Sphären in überaus praktischer Weise Folgen trägt. Dabei soll auch bemerkt werden, dass der Feind wohl das Andere verkörpert, das Andere aber nicht notwendigerweise einen Feind. Ein Blick auf die Geschichte sakraler Architektur zeigt, wie sich im Laufe der Zeit das „Innere“ mit der Idee des Heiligen verbunden hat. Der jüdische Tempel ist ein besonders herausragendes Beispiel für die stufenweise Hinführung von profanem Außen in das heilige und allerheiligste Innere, eine Gliederung, die in vielen anderen Religionen ihre Entsprechung findet.
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Germanistik), Veranstaltung: Friedrich Hölderlin: „Hyperion oder der Eremit in Griechenland“ , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Seminararbeit thematisiert die Entwicklung des Erzählers in Friedrich Hölderlins Roman „Hyperion oder der Eremit in Griechenland“. Ausgehend von der Tatsache, daß der erzählende Hyperion die im Roman geschilderten Erfahrungen durchlebt hat, soll an-hand der Analyse ausgewählter Textstellen untersucht werden, in welchem Maße krisenhafte Ereignisse und deren Schilderung Einfluß auf dessen Entwicklung haben. Es stellt sich die Frage nach der Haltung, die der rückwärtsschauende Protagonist seiner Vergangenheit gegen-über einnimmt, inwieweit aus dem handelnden Hyperion ein reflektierender, ein erzieherischer Hyperion geworden ist oder wird. Dabei sind vor allem die Kommentare nützlich, die der Erzähler an zentralen Punkten des Romanes über sein aktuelles Befinden und seine Be-wertung des Vergangenen einfügt. Um die Bedeutung der Krisen im Leben des Dichters zu bestimmen, muß zwischen rein elegischem Erzählton und der Reaktion Hyperions auf tiefe Lebenskrisen unterschieden werden. Damit eine Veränderung des Erzählers im Laufe der Analyse nachvollzogen werden kann, sollen, soweit dies die Konzeption des Buches zuläßt, mögliche Entwicklungsschritte chronologisch dokumentiert werden. Schwerpunkte der Unter-suchung sind vor allem die Trennungserlebnisse Hyperions, die meist bedeutende Krisen nach sich ziehen. Um diese nachvollziehbar darzustellen, bedarf es jeweils einer kurzen Erläute-rung der Bedeutung der einzelnen Charaktere für den Protagonisten. Weiter soll der Niedergang seiner konkreten Bemühungen um die Wiederherstellung einer idealen Gegenwart Be-achtung finden. Es werden aus diesem Grunde die Kapitel untersucht, die die Kampfhandlun-gen beschreiben. An gegebenem Orte wird dann auch die Schmährede gegen die Deutschen in die Argumentation einbezogen. Diese Arbeitsschritte werden durch die Analyse des Anfan-ges, bzw. des Endes des Romans eingerahmt, in welcher sich mögliche Entwicklungsergeb-nisse besonders deutlich darstellen lassen. Abschließend sollen die Ergebnisse der Analyse nochmals kurz zusammengefaßt und kommentiert werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto Suhr Institut - Fachbereich Politische Wissenschaften), Veranstaltung: Von Morgenthau bis Der Derian: Zur Evolution der Theorien internationaler Beziehungen seit 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Anläßlich der feierlichen Unterzeichnung der Prinzipienerklärung als Grundlage zur Schaffung einer palästinensischen Selbstverwaltung im September 1993, hielt US-Präsident Bill Clinton eine Ansprache, in der er u.a. betonte: „Herr Ministerpräsident (Rabin), Herr Vorsitzender (Arafat), ich sichere Ihnen die aktive Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika bei der schweren Arbeit zu, die vor uns liegt (...) Vor allem sollten wir uns der nächsten Generation widmen (...). Niemand ist wichtiger als die arabischen und israelischen Kinder, die hier bei uns sitzen (...). Wir dürfen sie nicht um ihre Zukunft betrügen. Viel zu lange schon sind die Kinder im Nahen Osten gefangen in einem Netz aus Haß, das nicht von ihnen gesponnen wurde. Die Kinder Abrahams, die Nachkommen von Isaak und Ismael, sind zusammen zu einer mutigen Reise aufgebrochen. Wir rufen ihnen von ganzem Herzen und aus tiefster Seele zu: Schalom, Salam, Friede.“ Heute, im Jahr 1999, lesen sich die Worte des noch immer amtierenden Präsidenten weit weniger euphorisch als zur Zeit der Verhandlungen von Oslo. Aber es ist nicht nur die zeitliche Distanz, die den Blick ernüchtert. Die Hoffnung auf ein verändertes Verständnis von Humanität und eine damit einhergehende Abwendung vom Wahn des Wettrüstens nach dem Ende der Blockkonfrontation ist gründlich geschwunden. An einen umfassenden Frieden als Resultat kollektiver Einsicht mag so schnell niemand mehr glauben. Eben aufgrund dieser allgemeinen Ernüchterung fällt die Betonung der Menschenrechte, die im Zusammenhang mit dem „Friedensprozeߓ im Nahen Osten so häufig beschworen werden, ins Auge. Wie läßt sich die militärische Rationalisierung, die immer weiter getriebene Fähigkeit zum „overkill“ mit den Forderungen nach einem umfassenden Frieden, einer „Weltfriedensordnung“, in Einklang bringen?
Amor hat einen, Edgar Wallaces Grüner Bogenschütze auch – und erst die Amazonen! Dass ein Pfeil in Zeiten hochmoderner Schusswaffentechnologie eine mehr als ungewöhnliche Tatwaffe ist, erkennt nicht nur die Hamburger Polizei. Auch Anwalt Tim Börne weiß: Wer auf diese Weise mordet, ist ein ganz eigenes Kaliber. »Tim, ich brauche noch einmal deine Hilfe. Wir kommen in der Sache mit den Harburger Pfeilmorden einfach nicht weiter.« »Weißt du, dass der Steinzeitmensch Ötzi, der 1991 in einem Alpengletscher gefunden wurde, auch durch einen Pfeil getötet worden ist? Die Aufklärung des Verbrechens hat gut fünftausend Jahre gedauert. Der Täter war leider schon gestorben.« »Lass die Scherze, Tim. Ich habe ein echtes Problem«, bat Hanna. »Okay, was willst du wissen?« Im Grunde vor allem eines: Wer perforiert zielgenau zentrale Organe der Harburger organisierten Kriminalität mit einem tödlichen Pfeilgeschoss? Hauptkommissarin Hanna Steinbach steht vor einem Rätsel, bei dessen Lösung ihr Rechtsanwalt Tim Börne wieder einmal zur Seite steht. Seine Kenntnisse über Hamburgs schussfreudige Szene zeigen vor allem eines: Wo ein Pfeil ist, ist auch ein Schütze – und das nächste Ziel nicht weit. »Der chinesische Pfeil« ist der achtundzwanzigste Band der Kurzkrimi-Reihe hey! shorties – Tim Börne trifft immer ins Schwarze!
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Judaistik), 82 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Schabkunstblatt aus dem Jahr 1738, das die Gestalt des im selben Jahr in Stuttgart hingerichteten Finanzexperten Joseph Süß Oppenheimer gleich doppelt abbildet, fasst dessen Bedeutung für seine Zeit aus christlicher Perspektive zusammen. Gezeigt wird auf der einen Seite der ehemalige Hofjude in Dreispitz, Galanteriedegen und Schoßrock. In Schnallenschuhen und mit Spazierstock repräsentiert er das modische Bild des Hochadels, seine Haltung strahlt Selbstbewusstsein und amtliche Würde aus. Eine Bildüberschrift verziert das Blatt mit einer Aufzählung seiner Titel des Jahres 1736, zeichnet ihn aus als gewesenen „Württembergischen Geheimen Rath, Cabinets-Minister und Financien-Directorie“. Diesem „Glücksstand“ steht auf der anderen Seite der „Unglücksstand“ entgegen, dem fürstlichen Titel des ersten Bildes entspricht hier eine Kurzfassung des Todesurteils. Die Haltung Joseph Oppenheimers drückt Ratlosigkeit aus, seine Kleidung verrät nichts mehr von der vergangenen Würde, ein dunkler Bart wächst an seinem Kinn und die Hände sind ihm als Zeichen der Hilflosigkeit vor der Brust gefesselt. Wo er sich auf der einen Seite noch auf ebenem Palastboden präsentiert, steht er auf der anderen in der Natur, ein verwachsener Baumstumpf drängt sich rechts aus dem Bild, als flöhe dieser vor dem Anblick des durch das Urteil Gezeichneten...
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Germanistik), Veranstaltung: Jahrhundertwende – Apokalypse und Geist der Utopie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Paul Sartre sagte: „Ein Rost ist gar nicht nötig, die Hölle, das sind die andern.“ Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit zwei Texten, die gleichermaßen die Abgründe der Verzweiflung thematisieren. Sie weisen, neben einigen markanten Gegensätzen, eine Reihe von Parallelen auf, die eine vergleichende Analyse besonders ertragreich zu machen versprechen. So findet der Leser zwei Individuen, die auf merkwürdige Weise von ihrer sozialen Umgebung abgeschlossen sind, die beide unter ihrer Situation leiden und diese dennoch nicht zu verändern vermögen. Sowohl Gregor Samsa, der zum Käfer verwandelte Held in Kafkas Geschichte, als auch Walter Rheiners kokainsüchtiger Protagonist Tobias, der verzweifelt durch die Straßen Berlins flüchtet, finden am Schluß ihren Tod. In beiden Fällen bedeutet dieser Tod das Ende eines Leidensweges, in gewissem Sinne also eine Erlösung. Wesentlicher Bestandteil des Leidens ist die Isolation, in der sich Gregor und Tobias befinden. Es ist das Thema dieser Arbeit, den Ursachen und Folgen dieses Isolationsphänomens nachzugehen, es analytisch am Text nachzuweisen und Rückschlüs-se auf das literarische Selbstverständnis, das dieses Phänomen in den Mittelpunkt stellt, zu ermöglichen. Es wird zu erörtern sein, ob im vorliegenden Fall die Hölle wirklich die anderen sind, oder ob die Separation der Protagonisten anderer Natur ist. Zu diesem Zweck sollen beide Erzählungen auf die Konzeption des Raumes untersucht werden. Dabei soll betrachtet werden, inwieweit in der Literatur die Isolation mit der Dimension des Raumes verknüpft ist. Daneben wird in einem zweiten methodischen Schritt die Kommunikation, bzw. das Kommunikationsverhalten in den Texten beleuchtet. Auch die aufmerksame Analyse des Gespräches, der Reflexion, des Schweigens und der Gesten versprechen bei der Klärung des Isolationsphänomens hilfreich zu sein.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,1, Freie Universität Berlin (Institut für Judaistik), 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Eigene und das Andere – ein begrifflicher Exkurs Aus dem Denken über das Andere wächst das Bewusstsein des Eigenen, das Fremde erst rückt auch das Bekannte ins Licht, nur im Erlebnis der Gegensätze erwacht der Mensch zu sich selbst, findet er Heimat. Wo verlaufen die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Befremdlichen? Kann hier die Trennung von Innerem und Äußerem Aufschluss geben und wo findet sich dann das Außen, wo das Innen? In aller Regel folgt die Zuordnung dem Denkmuster der „inneren Heimat“ im Gegensatz zur „äußeren Fremde“ – jede Überkreuzung der Begriffe hätte ernste Folgen für das innere oder äußere Befinden, stellte sich doch die „innere Fremde“ als Fragwürdigkeit des Subjekts, die „äußere Heimat“ aber als Mangel einer wirklichen Zugehörigkeit dar. Auch die örtliche Differenzierung bleibt begrifflich aufeinander angewiesen, es lässt sich kein Außen ohne ein Inneres denken und vice versa. Das „Eigene“ und das „Innere“ bleibt daher ein intuitiv miteinander assoziiertes Wortpaar, ohne dass sich die Begriffe notwendig gegenseitig bedingen. Es entspringt wohl der tief empfundenen und lang tradierten Erfahrung des Menschen, die Angst und das Befremdliche mit dem Äußeren, dem von außen Hereinbrechenden, zu identifizieren, sich gegen alle vermeintlichen Feinde ein sicheres Innen aufzubauen und zu bewahren. Diese „Behausung“ spendet seinen Bewohnern neben der Sicherheit nicht selten auch Licht und Wärme, entsprechend werden dem Unbekannten und Fremden die Helligkeit ab- und die Kälte zugesprochen. Die Stilisierung des Feindes erschöpft sich nicht in den genannten Zuschreibungen, doch soll hier die Feststellung genügen, dass die abstrakte Trennung der Sphären in überaus praktischer Weise Folgen trägt. Dabei soll auch bemerkt werden, dass der Feind wohl das Andere verkörpert, das Andere aber nicht notwendigerweise einen Feind. Ein Blick auf die Geschichte sakraler Architektur zeigt, wie sich im Laufe der Zeit das „Innere“ mit der Idee des Heiligen verbunden hat. Der jüdische Tempel ist ein besonders herausragendes Beispiel für die stufenweise Hinführung von profanem Außen in das heilige und allerheiligste Innere, eine Gliederung, die in vielen anderen Religionen ihre Entsprechung findet. Der Begriff des Anderen ist weit gefasst, er greift nicht nur nach den Sternen, sondern auch nach dem Nächsten.
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto Suhr Institut), 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die beachtlichen globalen Umwälzungen seit dem Ende des „Kalten Krieges“ haben die gesellschaftliche Realität vielerorts erheblich verändert. Die Entwicklung neuer technologischer Möglichkeiten stellt die überkommenen gesellschaftlichen Strukturen in Frage. Die weitgehende Liberalisierung der Wirtschaft und der wachsende Einfluß transnationaler Unternehmen bedrohen zunehmend die staatliche Autonomie. Politische Entscheidungen geraten mehr und mehr unter den Druck ökonomischer Interessen. Wo einst die Politik lenkend in das wirtschaftliche Geschehen eingriff, findet heute eine Umkehr dieses Kräfteverhältnisses statt. In diesen Zusammenhang stellte Jürgen Habermas seine Rede vom 5. Juli 1998, „Die postnationale Konstellation und die Zukunft der Demokratie“, die er im Vorfeld der Bundestagswahlen vor dem Kanzlerkandidaten der SPD, Gerhard Schröder, hielt. In dieser Rede, die der Philosoph und Soziologe bewußt als politisches Instrument einsetzt, thematisiert er eben diese grundsätzlichen, globalen Veränderungen, mit Blick auf deren politische Auswirkungen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll zunächst der Inhalt der Rede zusammengefaßt werden. Eine interpretatorische Annäherung, bei der vor allem die wirtschaftliche Dimension der Globalisierung und deren Auswirkung auf den Sozialstaat sowie der Gedanke einer kollektiven europäischen Identität näher beleuchtet werden, bildet den zweiten Abschnitt. Die Diskussion soll dabei von der Frage getragen werden, ob es brauchbare Perspektiven für eine Neugestaltung der Demokratie jenseits des Nationalstaats überhaupt gibt. An dieser Stelle auch nur auf die wichtigsten von Habermas thematisierten Probleme erschöpfend einzugehen, ist in diesem begrenzenden Rahmen kaum möglich. In der abschließenden, bewertenden Schlußbemerkung sollen die Ergebnisse der Untersuchung zusammengetragen und nochmals kommentiert werden. Um ein gründliches Verständnis des behandelten Textes zu erzielen, ist es wichtig, den o.g. politischen Kontext, in den die Rede gestellt wurde, nicht aus den Augen zu verlieren.