Similar
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Note: 1,7, Universität Regensburg (Forschungstelle Kultur- und Kollektivwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, eine konzeptübergreifende Alternative zu den traditionellen Kulturdefinitionen, die der interkulturellen Kompetenz zugrunde liegen, zu finden. Dazu wird, in Anschluss an der Kritik zur Interkulturalitätsauffassung, das Kollektivitätskonzept von Klaus P. Hansen zuletzt ergründet, womit eine interkollektive Kompetenz und deren Förderung durch interkollektives Coaching herausgearbeitet werden. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf eine wissenschaftsfundierte Konzeption, welcher es bewusst an Praxisbegründung mangeln mag. Das Fazit liefert einen kurzen Ausblick auf die Vorteile des Kollektivitätskonzeptes für Fach- und Führungskräfte im Vergleich zu den bisher erörterten Auseinandersetzungen mit der interkulturellen Kompetenz und schließt somit die Arbeit ab. Interkulturelle Kompetenz mag zeitgenössisch von absoluter Notwendigkeit erscheinen, jedoch stellt deren Vermittlung eine Herausforderung dar, „der sich alle expandierenden Unternehmen stellen müssen“ (Papageorgiou 2015, S. 26). Ein Mangel an diesem potenziellen „Wettbewerbsvorteil“ (Cockwell 2010, S. 31) wird als riskant gesehen: laut Thomas (2005) könnte dies eine Erklärung für die hohe Misserfolgsquote bei internationalen Unternehmenszusammenschlüssen sein. Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile und beschäftigt sich mit der interkulturellen Kompetenz, über deren Bedeutung keine Einigung besteht. Hierfür wird im ersten Kapitel die Debatte um diesen Begriff von verschiedenen Standpunkten näher vorgestellt. Im Fokus des zweiten Kapitels stehen die interkulturellen Trainings, die von der Personalentwicklung als Förderungsmaßnahmen zur Erlangung interkultureller Kompetenz eingesetzt werden. Wichtig ist hier zu beachten, dass die Modelle, auf die sich interkulturelle Trainings stützen, von der Grundlage eines statischen Kulturverständnisses ausgehen. Ein kurzer Blick auf ein aktuelles Lehrbuch über „interkulturelles Management“ reicht, um festzustellen, dass in der Betriebswirtschaftslehre - anders als bei der Kulturwissenschaft – die Ansätze von Hofstede und von Thomas eine immer noch zentrale Stelle besitzen.
Inhaltsangabe:Einleitung: Die Diplomarbeit entstand als Abschluss meines Magisterstudiums an der Universität Wien im Fach Theaterwissenschaft. Sie befasst sich mit drei für Wien typischen Phänomenen: der österreichischen Kaiserin Elisabeth, dem Musical und dem Tod in Text und Bild. Dass Elisabeth weit mehr ist als die Kitschfigur aus den Sissi-Filmen mit Romy Scheider und Karlheinz Böhm erfährt jeder, der sich in Wien mit der historischen Persönlichkeit beschäftigt und man begegnet ihr in der Hauptstadt auf Schritt und Tritt. Das Musical von Michael Kunze (Buch und Libretto) und Sylvester Levay (Musik) geht dem Mythos Elisabeth nach und stellt die Figur in Beziehung zum Tod. Der Tod als personifizierte Gestalt, dem die Wiener auch noch heute sehr nahe stehen auf dem Wiener Zentralfriedhof liegen mehr Tote als Wien Einwohner hat... Elisabeth hatte am 3. September 1992 im Theater an der Wien Uraufführung und machte von dort aus seinen Weg in die Welt. Für ein Musical zu der Zeit, als Andrew Lloyd Webber die Szene beherrschte, ein ungewöhnliches Unterfangen. Kunze und Levay gaben die Rechte an ihrem Stück frei, ließen sehr unterschiedliche Inszenierungen zu, schrieben sogar neue Songs, je nach Aufführungsort. Die Diplomarbeit befasst sich zum ersten mit dem Genre Musical an sich, von seiner Zeit am New Yorker Broadway über das Londoner Westend bis nach Deutschland und Österreich. Die Enstehungsgeschichte, wie es dazu kam, dass das Stück in Wien und nicht wie ursprünglich geplant am Heilbronner Theater seine Weltpremiere feiern konnte, leitet den Hauptblock ein. Dieser beinhaltet einen Vergleich der literarischen Vorlagen mit dem Libretto Michael Kunze hält sich dabei eng an die Elisabeth-Biografie von Brigitte Hamann. Außerdem werden die einzelnen Rollen, Musik, Kostüme und Bühnenbild (mit vielen Farbfotos!) analysiert. Anhand der einzelnen Inszenierungen (Wien, Japan, Ungarn, Schweden, Niederlande, Deutschland) wird die Entwicklung gezeigt, die das Stück innerhalb von gut zehn Jahren durchgemacht hat. Jede Inszenierung ist auch im Zusammenhang mit dem Ort zu sehen, mit dem Land, dem Theater, der Mentalität der Zuschauer. So gibt es ein Extra-Kapitel zum japanischen Takarazuka-Theater, das nur aus Frauen besteht und wodurch die androgyne Tod-Rolle eine besondere Note erhalten hat. Ein Exkurs beschäftigt sich mit dem Genre Musiktheater speziell in Wien, von den Ausstattungsstücken Emanuel Schikaneders über Cats bis Jekyll & [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der 3d-Ego-Shooter "QUAKE" als Netzwerkspiel unter kommunikations-theoretischen Aspekten in Anlehnung an Sherry Turkle beleuchtet. Der Computer hat das moderne Leben revolutioniert wie kaum eine andere Maschine; er hat alle Bereiche von Arbeit, Kommunikation und Information so sehr verändert, daß sie ohne ihn schlicht unvorstellbar geworden sind. Ohne Zweifel ist er eine der zentralen Erfindungen des 20. Jahrhunderts. Mit der rasanten Entwicklung des Computers innerhalb der letzten 50 bis 60 Jahre war auch ein stetiger Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung der nach Alan M. Turing charakterisierten "Universalmaschine" verbunden. 1936 hat der englische Mathematiker Turing in einer berühmten These die Behauptung aufgestellt, daß jedes Handeln, das einer klaren Vorschrift folgt, auch von einer Maschine ausgeführt, d.h. mechanisiert werden kann. Diese "algorithmische" Verwurzelung in der Mathematik und Mechanik sollten das Bild des Computers als "Rechenmaschine" bis weit in die 70er Jahre definieren. Zunächst eingesetzt bei der Berechnung komplizierter Schußbahnen im militärischen Bereich, später in Buchhaltungsabteilungen großer Unternehmen, sollte der "Rechner" die manuelle Rechentätigkeiten ergänzen bzw. deren Fehlerhaftigkeit korrigieren. Das Prädikat übermenschlicher Rationalität und Unfehlbarkeit der unnahbaren und anonymen Großrechner spiegelte sich damals unter anderem in Stanley Kubricks Sience-Fiction-Film "2001: Odysee im Weltraum" aus dem Jahre 1968. Gleichzeitig manifestierte sich die wachsende Angst vor einem intelligenten und emotionalen, den Menschen überflüssig machenden Computer in "HAL 9000", dessen Initialen um jeweils einen Buchstaben im Alphabet nach hinten versetzt, IBM ergeben. [...]
Hai Sun zeigt, dass Musik, Theater, Film, Literatur, Malerei usw. wichtige Erfolgsfaktoren in deutsch-chinesischen Jointventures sind: Sie vermitteln Kenntnisse über Deutsche bzw. Chinesen und machen Vorurteile bewusst. Sie dienen so als Brücke zwischen beiden Kulturen und als Instrumente zur Pflege des Unternehmensimages. Der Autor setzt sich außerdem mit der Rolle der Kultur im weiteren Sinne auseinander, z.B. dem Einfluss der US-amerikanischen Kultur und dem Kulturwandel.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 2,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Theorien und Texte zur japanischen Gesellschaft - Der Diskurs um das Otaku-Phänomen, Sprache: Deutsch, Abstract: Produkte der japanischen Massenkultur prägen das gegenwärtige Japan und erfahren auch im Ausland stetig wachsendes Interesse. Manga (漫画), Anime (アニメ) und japanische Videospiele gehören auch bei uns beinahe wie selbstverständlich zur Jugendkultur. Dabei sind sie nur ein Teil der eigentlichen japanischen Populärkultur. Diese ist gekennzeichnet durch vielfältige Ausprägungen und eine hohe Diversität. Vor allem im Bereich der Musikindustrie ist diese zurück zu finden. Teenie- Sänger und Sängerinnen aus der Retorte prägen das Bild der Musiklandschaft und bieten für jeden Geschmack eine entsprechende Indentifikationsmöglichkeit. In einer derart pluralisierten Populärkultur, die bestimmt wird durch die Konsum und Informationsgesellschaft, finden sich jedoch auch innerhalb der Konsumenten stark divergierende Ausprägungen. Während die einen lediglich konsumieren und Teile der Jugendkultur in ihr Leben integrieren, richten andere ihr Leben ausschließlich auf ihre favorisierte Kategorie der Jugendkultur. Durch ihre Lebensweise distanzieren sie sich von ihren Altersgenossen, ihrem sozialen Umfeld und anderen für sie uninteressanten Kulturgütern. Dieses Phänomen der japanischen Otakus wurde zu Beginn der 1980er Jahre zum ersten Mal publik und ist heute eines der meist diskutierten Themen im zeitgenössischen Japan. Dabei ergeben sich spezielle Ausprägungen wie etwa den Idol- Otaku (アイドルお宅), der seine Leidenschaft allein auf die schon erwähnten Pop- Sänger und Sängerinnen richtet. Doch was fasziniert beispielsweise den Idol- Otaku an Pop- Sängerinnen, die in der Regel nach einem einzigen Titel wieder vom Markt verschwinden? Was empfinden Otaku, wenn sie auf der Foto- Jagd nach ihren Idolen sind? Was charakterisiert den Otaku neben seiner Leidenschaft und welche gesellschaftliche und soziale Position nimmt er ein? Diese Arbeit widmet sich anhand dieser Fragen dem Diskurs über das Otaku- Phänomen. Dazu muss zunächst eine Begriffsbestimmung erfolgen, um den Terminus Otaku abzugrenzen und für diese Arbeit verfügbar zu machen. Danach wird das Massenphänomen innerhalb der japanischen Gesellschaft eingeordnet und vorgestellt, bevor die Position der japanischen Regierung berücksichtigt wird. Hauptteil dieser Arbeit bildet die Betrachtung des Idol- Otakus anhand der genannten Fragestellungen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau (Institut Soziologie), Veranstaltung: Posttraditionalen Vergemeinschaftungsformen, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Struktur von Facebook. 3. Facebook ist nicht gleich Facebook 4. Was macht den Reiz aus? 5. Chancen und Risiken des Online Networking 6. Fazit 7. Literaturquellen 5. Chancen und Risiken des Online Networking Doch wie wirkt sich das Online Networking auf Individuen und die Beziehung zwischen Individuen aus? Vor dem Hintergrund, dass das Social Web, trotz der massiven Verbreitung und Nutzung, immer noch in seinen „Babyschuhen“ steckt, da das Phänomen an sich einfach noch sehr jung ist, gibt der Forschungsstand augenblicklich noch ein sehr uneinheitliches Bild ab. Auch Langzeitstudien kann es derzeit aus diesem Grund noch nicht geben. Und dennoch befasst sich die Forschung immer intensiver mit der Online Kommunikation, weil immer deutlicher wird, dass sich das Social Network immer tiefer in unseren Alltag vernetzt und die spannende Frage nach den Auswirkungen immer lauter wird. Im Folgenden möchte ich einige Gedankengänge und Forschungsergebnisse vortragen. Gerade in den Anfangsjahren des Internets wurde vermutet, dass das Online Networking einen Rückgang an Kommunikation bedeute, vor allem zwischen realen Kontakten, was eine Verkleinerung des persönlichen sozialen Netzwerks nach sich ziehen würde. Ein berechtigter Verdacht, denn die Online Kommunikation findet nicht im konkreten öffentlichen Raum statt, sondern in der Isolation am Schreibtisch. Um eine starke Bindung zu pflegen, ist jedoch die reale, persönliche Interaktion von Nöten, somit entsteht im Internet nur die Illusion einer Gemeinschaft, jedoch nie eine Gemeinschaft im eigentlichen Sinne. Man befürchtete also eine Vereinzelung, Vereinsamung und damit auch psychische Folgen wie Depression der Online Nutzer (vgl. Kraut et al. 1998). Das Social Web galt lange Zeit als oberflächlich, feindselig und unpersönlich. Jüngere Studien konnten diese Befürchtung allerdings widerlegen. Eine amerikanische Studie konnte 2006 klar nachweisen, dass Online Netzwerke sich positiv auf soziale Bindungen auswirken. Gerade für schwache Bindungen birgt das virtuelle soziale Netzwerk das Potential für den Aufbau von starken Bindungen. Die Hemmschwelle eine fremde Person zu kontaktieren ist virtuell wesentlich geringer als im konkreten Raum. So bietet das Online Netzwerk gerade sozial gehemmten Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein die Chance eine Interaktion zwischen sich und Mitmenschen bewusst zu trainieren und mit neuen Personen in Kontakt zu treten...
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Volkskunde), Veranstaltung: Theatralität und Volksschauspiel im Mittelmeerraum, Sprache: Deutsch, Abstract: "El mejor momento de la Semana Santa de Sevilla es cuando, un año mas, puedo abrir los ojos el Domingo de Ramos y en esa mañana se me llena la retina de la luz del cielo de mi tierra hasta que al siguiente domingo cierro los ojos, me voy a dormir y pienso que ya queda menos para el próximo Domingo de Ramos." Geschrieben von "Nazareno de Sevilla", 25. April 2008 Mit diesem Foreneintrag eines Festteilnehmers ließe sich die Bedeutung der spanischen Semana Santa aus Sicht der Akteure überschreiben. Für viele Spanier ist sie ein Höhepunkt des Festjahres, und nicht nur Touristen lassen sich von dem besonderen Zauber einfangen, auch Einheimische sind jedes Jahr aufs Neue von dem außerordentlich theatralischen Brauch ergriffen. Das Phänomen der Semana Santa ist schwer zu beschreiben, ohne die Prozessionen persönlich miterlebt zu haben. Zum einen besteht der wissenschaftliche Anspruch, ein Phänomen gleichsam "von außen" zu betrachten, zum anderen ist ein Verständnis des Festes kaum möglich ohne ein Eintauchen, ein Einlassen darauf. Die spanische Semana Santa ist ein Musterbeispiel für einen "fait social total", bei dem religiöse und profane Ebenen einander berühren, mehr noch, zusammenspielen. Vereinfacht könnte man sie als "religiöses Volksfest" beschreiben. Einzelne Elemente, beispielsweise die Musik, können nicht losgelöst von anderen betrachtet werden, wenn man das Fest verstehen möchte. Im Folgenden soll der nicht ganz einfache Versuch unternommen werden, das Phänomen der Semana Santa im andalusischen Sevilla, einem der bedeutendsten Orte für das Fest, zu betrachten. Dies wird auf einer deskriptiven Ebene geschehen, wobei gleichzeitig versucht werden soll, die Bedeutung des Festes für die Teilnehmer herauszustellen. Ein gesondertes Kapitel gilt der im Falle der spanischen Karwoche außerordentlich wichtigen Musik. Da die Arbeit sich hauptsächlich auf Internetquellen stützt, wird in einem Abschnitt auf die Repräsentation des Festes im Internet eingegangen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: "-", Universität Hamburg (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Diaspora, 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versteht sich als ein diskursiver Beitrag, der auf die Komplexität der ethnologischen und/oder ethnographischen Diasporaforschung im allgemeinen, und der libanesischen Diaspora in Besonderem hinweisen möchte. Im Rahmen der Arbeit werden die Migrationsursachen und Zusammensetzung in verschiedenen historischen Phasen, die Reiseziele und die Entwicklung der Menschen in verschiedenen Gastländern beschrieben. Den Rahmen der Beschreibung bieten Diasporamerkmale, die in der wissenschaftlichen Literatur angeführt werden. Dabei entwickelt sich ein Bild der Migrationsgeschichte der Libanesen, das die libanesische Diaspora als Konstrukt erscheinen lässt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Religionswissenschaft), Veranstaltung: Freimaurerei - Vorbereitung einer Ausstellung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das aus den Bauhüttentraditionen sich entwickelnde Freimaurertum begründet 1717 mit dem Zusammenschluß von vier Logen zur Londoner Großloge den Beginn der spekulativen Maurerei, welche 1725 nach Frankreich und 1737 nach Deutschland kam, wobei jedoch teilweise auf der Templerlegende aufbauende Hochgrade eingeführt wurden, ein Beispiel wäre das rigide System eines Herrn Karl Gotthelf von Hund (1722 – 1776), die Strikte Observanz1. Aber auch die Rosenkreuzer bauten ihr Gradsystem so aus, daß es die Freimaurergrade Lehrling, Geselle und Meister einbezog und teilweise zur Voraussetzung machte. Das Ende der Rosenkreuzer war wie auch bei den Illuminaten kurz vor dem Beginn der Französischen Revolution, nämlich um 1787. Diese über die Trias der Grade hinausgehenden Systeme sind „irregulär“ und werden von der regulären Freimaurerei nicht anerkannt. Die Entscheidungsgewalt soll dabei die Londoner Mutter-Großloge innehaben. Innerhalb dieser irregulären Bereiche tauchen magische Traditionen – als solche – unmittelbar auf, insbesondere bei den Gold- und Rosenkreuzern. Für die reguläre Freimaurerei, etwa in ihrer Bedeutung als ein „Ausdruck der Aufklärung“, ergeben sich nicht nur Doppelmitgliedschaften, sondern auch hermeneutische Bezüge, in denen insbesondere die hermetischen Traditionen für die Vorstellung der „Selbstveredelung“ des Menschen eine Rolle spielen. Außerdem verweist die Symbolik der Freimaurer nicht allein auf die Herkunft aus den Bauhütten, sondern ist durch die Salomonische Tempelbaulegende immer schon auch bedeutend für die „magischen Künste“ Astrologie, Alchemie und Magie gewesen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: gut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: 'Ausländer und ethnische Minderheiten', Sprache: Deutsch, Abstract: In der Bundesrepublik Deutschland leben zur Zeit ca. 7 1⁄2 Millionen Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit, das sind etwa 9 Prozent der gesamten Bevölkerung. Den weitaus größten Anteil darunter bilden die ca. zwei Millionen Türken in Deutschland. Durch die hohe Präsenz der Türken und ihr Erscheinungsbild, dass uns mitunter sehr fremd erscheint, z. B. kopftuchtragende Frauen, eine andere Sprache, die nicht zum indogermanischen Stamm gehört, bilden sich schnell Vorurteile. Im folgenden will ich einige Vorurteile gegenüber der türkischen Bevölkerung aufzeigen und aufklären, ob diese Vorurteile zutreffen oder nicht. Dabei beziehe ich mich vor allem auf folgende Autoren und ihre Arbeiten zum vorliegenden Thema: - Ayse S. Calar: Constraining metaphors and the transnationalisation of spaces in Berlin - Dr. Yolanda Broyles-González: Türkische Frauen in der Bundesrepublik Deutschland: Die Macht der Repräsentation - Dr. Yasemin Karakasoglu: Geschlechtsidentitäten (gender) unter türkischen Migranten und Migrantinnen in der Bundesrepublik. - Levent Soysal: Beyond the „Second Generation“ – Rethinking the Place of Migrant Youth Culture in Berlin
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Universität Bayreuth (Kulturwissenschaftliche Fakultät - Fachbereich Ethnologie), Veranstaltung: Darfur – der Hintergrund zum Blutbad, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Februar 2003 eskalierte der Darfur-Konflikt, nachdem sich zwei aus den schwarzafrikanischen Ethnien hervorgegangene Rebellenorganisationen, die SLA und die JEM, gebildet hatten, die der sudanesischen Zentralregierung in Khartoum den bewaffneten Kampf ansagten und das Ende der Marginalisierung und Benachteiligung der afrikanischen Ethnien sowie mehr Mitbestimmung im Staat und eine Entwicklung ihrer Region forderten. Der Aufstand führte zu einer massiven militärischen Reaktion der sudanesischen Regierung, die arabische Reiter-Nomaden aus der Region Darfur, die unter der Bezeichung Janjaweed bekannt wurden, mit Waffen versorgte und ausbildete, um die Rebellen niederzuschlagen. Ethnische Gruppen, aus deren Mitte die Rebellengruppen entsprangen, wurden verdächtigt mit der SLA und der JEM zu verkehren und sie zu unterstützen. Daher nahmen die Milizen nicht nur die Rebellen, sondern vor allem die Zivilbevölkerung ins Visier, die fortan Opfer der Terrorisierung wurden. So begingen die Janjaweed in enger Kooperation mit der sudanesischen Regierung schwere systematische Menschenrechtsverletzungen an der nicht-arabischen Zivilbevölkerung Darfurs. Innerhalb dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Vergewaltigung von Frauen und Mädchen in Darfur beschäftigen. Denn der erhebliche strategische und organisierte Einsatz der sexuellen Gewalt ist eine der dominanten Charakteristiken des Konflikts und ein wesentlicher Bestandteil der Angriffe auf Zivilisten am Boden. Zuerst möchte ich die Rahmenbedingungen dieser Vergewaltigungen erläutern, um ein klares Bild zu schaffen, was Kriegsvergewaltigungen in Darfur wirklich konstituieren. Anschließend gehe ich allgemein auf den Einsatz von Vergewaltigungen im Krieg ein und hinterfrage den Zweck und die Gründe, die Kriegsteilnehmer dazu bewegt, nicht nur militärische Ziele anzugreifen, sondern auch die Zivilbevölkerung dem Terror auszusetzen. Hierzu ist es wichtig, einzubeziehen, welche Konsequenzen die Übergriffe für die Opfer in Darfur haben, da die Täter offensichtlich diese Folgen in Kauf nehmen beziehungsweise bewirken wollen. Zu beachten ist der kulturelle Kontext, in dem die sexuelle Gewalt geschieht und die Werte, die in dieser Gesellschaft vorherrschen. Abschließend möchte ich anhand der zuvor veranschaulichten Tatsachen und Konsequenzen sowie dem Rechtsvergleich mit dem Ruanda-Tribunal und anderen rechtlichen Grundlagen bestimmen, ob die Vergewaltigungen in Darfur ein Merkmal eines Genozids sind.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Universität Augsburg, 22 Literaturquellen, 8 Internetquellen Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „Mensch-Natur-Technik – Eine neue Welt entsteht“. Unter diesem Motto präsentierte sich die Weltausstellung zum ersten Mal auf deutschem Boden in Hannover. Die Expo2000 stellte sich als Medienspektakel erster Güte vor, mit über 180 teilnehmenden Nationen. Die Idee einer Weltausstellung war jedoch nicht neu. Vielmehr lagen zwischen der Expo2000 und der ersten Weltausstellung in London 18 weitere Ausstellungen und fast 150 Jahre. Ebenso staunend wie die Besucher vor 6 Jahren durch das Gelände in Hannover gestreift sind und die Exponate bewundert haben, liefen auch 1851 die Besucher der Great Exhibition durch den Crystal Palace. Doch wie sah die Hauptstadt des British Empire, London, unter der Regentschaft Königin Victorias aus? Wie gestalteten sich die Lebensbedingungen der einzelnen sozialen Schichten? Wie wurde die Idee einer Weltausstellung überhaupt geboren? Dies alles sind Fragen, die ich mir im Rahmen dieser Arbeit stelle. Ich werde zudem, neben den historischen Hintergründen über das viktorianische London, auch die organisatorischen Hürden beleuchten, die bis zur Eröffnung der Weltausstellung von 1851 aufgetreten sind. Ebenso werde ich die Ausstellung selbst schildern und die Neuerungen die sie mit sich gebracht hat. Mein Hauptaugenmerk soll jedoch auf der Frage liegen, ob die Great Exhibition London architektonisch und/oder sozial geprägt hat. Gab es Veränderungen für das Leben in der Metropole, die es ohne die Weltausstellung vielleicht nicht gegeben hätte? Hat die Weltausstellung London einer Stadt der Industriemoderne näher gebracht?
Fachbuch aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, , Sprache: Deutsch, Abstract: Star Trek steht für Zukunftsvisionen, für die Erforschung des Unbekannten und doch ist diese Serie ein Spiegel unserer aktuellen Gesellschaft. Denn sie verweist auf die Ideen unseres Zusammenlebens mit anderen Menschen und somit auf das moderne Bild des Menschen. Auch der Umgang mit anderen Ethnien - hier Außerirdischen - spielt eine wichtige Rolle. Dieses Buch beschäftigt sich daher mit der Form der Darstellung von Ethnizität in den Star Trek-Serien. Darüber hinaus wird versucht, das Menschenbild zu identifizieren, das den Serien zugrunde liegt. Dies ermöglicht es dem Science Fiction begeisterten Leser über den Serientellerrand hinaus zu blicken. Aus dem Inhalt: Menschenbild, Inszenierung von Ethnizität, Funktion von Ethnizität, Rassimus, Postkolonialismus.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Afrikawissenschaften, Note: 1,8, Universität Leipzig (Institut für Afrikanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: „Golden girl oder bad boy?“1, “Weltmeisterin soll ein Zwitter sein”2, solche oder ähnliche Titel ließen sich im Sommer 2009 in jeder Zeitung oder Zeitschrift Deutschlands und Europas finden. Die Rede ist von Caster Semenya, einer 18-jährigen Athletin aus Südafrika. Sie holte überraschend die Goldmedaille im 800-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen in Berlin. So überraschend, dass Zweifel an ihrem Geschlecht aufkamen und sie sich einem Geschlechtstest unterziehen musste.3 Von ihrem Sieg und ihrer Leistung war nur noch selten die Rede, wichtiger schien die Frage nach ihrem Geschlecht zu sein. Dass die Geschlechtertests allerdings schon seit dem Jahr 2000 vom IOC, dem International Olympic Committee, abgeschafft worden waren, ist weniger bekannt. In einigen Ausnahmefällen dürfen die Tests aber durchgeführt werden und Caster scheint eine solche Ausnahme zu sein. Dass hier eine Athletin aus dem subsaharischen Afrika im Mittelpunkt steht, verwundert kaum. Die Neugier am Geschlecht und der Sexualität eines Menschen reiht sich in eine lange Geschichte ein. Das Interesse an der Sexualität, am Geschlecht oder am Sexleben anderer Kulturen oder einzelner Personen war schon immer groß. Diese Sexualisierung, die vor allem Afrika und den Orient betrifft, geht schon auf das Mittelalter zurück. Bilder von unbeschränkter, extrovertierter Sexualität, der einfachen sexuellen Verfügbarkeit afrikanischer Frauen, dem Mangel an sexueller Moral bestimmten lange Zeit das Bild vom Sexleben der „Afrikaner“. Dieses steht in engem Zusammenhang zum Stereotyp des „Wilden“. Dieser steht in ständigem Kampf mit seiner Natur und Sexualität, derer er kaum Herr wird. Dabei schwankten die Darstellungen von der Idealisierung als eine Art Paradies, bis hin zu Ablehnung der vermeintlichen Sexualität der „Anderen“.4 [...] 1 o.V.: Golden girl oder bad boy, 20.08.2009[online: ttp://www.focus.de/sport/mehrsport/leichtathletik-wm-2009/tid-15256/caster-semenya-golden-girl-oder-bad-boy_aid_428054.html, 28.12.09]. 2 Schirmer, Andreas/ Ralf Jarkowski: Weltmeisterin soll ein Zwitter sein, 11.09.2009 [online: http://www.stern.de/sport/sportwelt/caster-semenya-weltmeisterin-soll-ein-zwitter-sein-1508423.html, 28.12.09]. 3 Die Ergebnisse desselben sind bis heute nicht vom IOC veröffentlich worden. 4 Pieterse, Jan Nederveen: White on black: Images of Africa and Blacks in Western popular culture. New Haven/ London 1992. S. 172.
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, İnönü Üniversitesi (-), Veranstaltung: Ethnologie / Volkskunde, Musikethnologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt sicherlich nicht viele Völker und Volksgruppen auf der Welt, die sich die Musik zu Identifikation und sozialen Merkmal gemacht haben. Besonders verdeutlicht mit den Reliefen der alten Hethiter im 2. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien, werden Wandlungsprozze und soziale Strukturen im Kontext der Musik vorgelegt. Nicht nur aus diesem Grund, haben sich viele Wissenschaftler den kleinasiatischen Raum zum Forschungsareal gemacht. Für die Musikwissenschaftler der ‘Berliner Schule’ war die heutige Türkei immer ein bedeutender Forschungsschwerpunkt[1]. Ein Beispiel wären die Forschungsarbeiten von Prof. Kurt und Ursula Reinhard, die mit ihren Forschungsergebnissen für die internationale Musikforschung und Musikethnologie einen wichtigen Maßstab darstellen. Offensichtlich ist, dass “Asia Minör“, als die Heimat von vielen Hochkulturen, auch im 21. Jh. eine kulturelle Dynamik, parallel zu der demographischen Entwicklung vorlegt. Mit dieser Arbeit, deren Ausgangspunkt und Interesse die türkischen und kurdischen Aleviten[2] im Osten der Türkei sind, möchten wir unsere neuesten Beobachtungen dem jetzigen wissenschaftlichen Diskurs zu Grunde legen.
Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Amazing Stories. Aktuelle Ethnologische Publikationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorliegende Text ist eine Rezension zu der Ethnographie Ikuya Satos, der über Jugendkultur in Japan forscht. Er verbrachte seinen Feldforschungsaufenthalt bei sogenannten Bosos, Jugengruppen, die sich illegale, halsbrecherische Rennen auf Motorrädern und mit getunten Autos durch japanische Großstädte liefern. Diese Rezension setzt sich kritisch sowohl mit der Methodik und Repräsentationsweise des Autors als auch mit dem beschriebenen Phänomen selbst und seinem zugrunde liegenden soziokulturellen Hintergrund auseinander.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: Sehr Gut, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Volkskunde/Kulturgeschichte), Veranstaltung: Seminar: Bienen und ihre Kultur, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Honig ist das wohl bekannteste und gebräuchlichste der Bienenprodukte. Beinahe jeder wird ihn schon einmal gegessen haben, manche haben vielleicht auch schon von seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit profitiert. Auf den folgenden Seiten sollen nun die Eigenschaften und der Nutzen des Honigs dargestellt werden. Es soll erläutert werden, wie er entsteht, aus welchen Stoffen er zusammengesetzt ist und welche Arten unterschieden werden können. Zudem soll kurz aufzeigt werden, welche gesetzlichen Vorschriften für ihn gelten, und welchen nutzen die Naturheilkunde aus dem Bienenprodukt Honig ziehen konnte.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Universität Augsburg, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dämonen, Vampire, Exorzisten. Man möchte annehmen, dass diese Schlagworte in unserer heutigen technisierten Zeit fast gar keine Bedeutung mehr haben. Man verbindet sie mit dem Aberglauben früherer Epochen des menschlichen Daseins. Wer ebenso denkt unterliegt allerdings einem großen Irrtum. Betrachtet man die heutige Medienlandschaft, so wird man feststellen, dass die Filme, Bücher und Fernsehserien mit Dämonen, Vampiren und Exorzisten gerade seit den letzten 30 Jahren boomen. Natürlich gab es bereits zu Stummfilmzeiten sehr erfolgreiche Horrorfilme wie „Nosferatu“ 1921/22 mit Max Schreck. Dieser Film machte den Schauspieler zu einer Legende, dessen Figur auch der heutigen Jugend noch ein Begriff sein wird. Den ausgefeilten Anfang dieses Trends begründete jedoch der skandalöse Kassenschlager „Der Exorzist“ nach der Romanvorlage von William Peter Blatty, in dem ein Priester um die Seele eines kleinen besessenen Mädchens kämpft. Die heutige Jugend, ja bereits 10jährige Kinder kennen die Serien „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Charmed – Zauberhafte Hexen“ und „Angel – Jäger der Finsternis“ nahezu auswendig. In der US-Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ geht es um eine Teenagerin, die auserwählt ist als „die Jägerin“ um die Welt von Vampiren und Dämonen zu befreien. Angel, Hauptfigur der gleichnamigen Serie, ist ein Vampir mit Seele der ebenfalls gegen die okkulten Mächte kämpft um die Unschuldigen zu beschützen; und in „Charmed – Zauberhafte Hexen“ gehen drei Hexenschwestern auf Dämonenjagd. Wer diesen Trend als schlechte Horrorschocker herunterspielt, der verkennt das Wesentliche. Das übersinnliche Okkulte ist nicht nur zu einem beliebten Unterhaltungsthema geworden, sondern schon fast ein Teil der modernen Gesellschaft. In dieser Arbeit möchte ich nun dieses Themengebiet einerseits vorstellen und die einzelnen Zusammenhänge entflechten und aufzeigen. Zum anderen möchte ich gerade am Teilgebiet Exorzismus den Bogen zum Seminarthema, unter dem Aspekt außergewöhnlicher Bewusstseinszustände, spannen und die Frage aufgreifen ob Besessenheit existiert oder dies nur eine verkannte psychische Dysfunktion ist.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Sprach-, Translations- und Kulturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, die literarischen Funktionen der Tiermetamorphose in den Werken von Clarice Lispector und Brigitte Kronauer genauer zu untersuchen. Dazu wird der kulturelle und historische Kontext der beiden Autorinnen beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt wird der direkte Vergleich mehrerer Werke von Clarice Lispector und Brigitte Kronauer sein, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schreibstile hervorzuheben und um die verschiedenen Tiermetamorphosen vergleichen zu können. Unterstützt wird die Analyse durch die philosophischen Interpretationsansätze der französischen Philosophen Guattari und Deleuze sowie den feministischen Ansatz Donna Haraways. Die Tiermetamorphose spielt eine herausragende Rolle innerhalb des Gesamtwerks der beiden Autorinnen. Dies kommt am deutlichsten in dem Roman A Cidade Sitiada (Die belagerte Stadt / Von Traum zu Traum ) und in der Kurzgeschichte O búfalo (Der Büffel) von C. Lispector sowie in dem Roman Die Frau in den Kissen und der Kurzgeschichte Tageslauf mit Unterbrechung und Gegner von B. Kronauer zum Ausdruck. Anders als bei Kafka, dessen Erzählung Die Verwandlung erstmals 1913 publiziert wurde, geht es in den oben genannten Werken der beiden Autorinnen nicht um die Verwandlung in eine Fantasiefigur, durch die der Protagonist Gregor einen wahren Albtraum erlebt, sondern um ein Verschmelzen mit dem realen Tier und dem damit bewirkten und positiv erlebten Einklang mit der Natur.
Inhaltsangabe:Einleitung: Von „Kultur als zentraler Frage“ war in der Frühphase der EXPO 2000 Planung einst die Rede. Die Arbeit analysiert den Begriff ‚Kultur‘ in seiner Bedeutung für die EXPO 2000: In welcher Form, Quantität und Qualität ist Kultur auf der EXPO 2000 zu finden? Eine Gegenüberstellung zeigt die Differenzen zwischen ‚einstigem‘ und aktuellem Kultur-Konzept auf. Das frühe Konzept wird anhand des Exposés von Prof. Dr. Peter Düwel, bis 1994 EXPO-Kulturbeauftragter der niedersächsischen Landesregierung, dargestellt. Besonderes Augenmerk der Analyse liegt auf dem Interessengegensatz zwischen Kommerz und Kunst, den die EXPO GmbH in ihrem Kultur- und Ereignisprogramm zu überbrücken sucht. Weiterhin sind die anderen inhaltlichen „Säulen“ der EXPO - der Themenpark, die Nationenbeiträge und die Weltweiten Projekte – Gegenstand der Betrachtung von kulturwissenschaftlichem Standpunkt aus. Das Resümee der Arbeit diskutiert die Frage, inwieweit die Transformation der Weltausstellungen von industriellen Leistungsschauen zu postmodernen „Edutainment-Events“ geglückt ist und wie realistisch die idealistischen Ansprüche an einen „Neuen Typ“ EXPO angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Tendenzen sind. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung: Problemaufriss und Entwicklung der Fragestellungen dieser Arbeit5 1.1Anspruch der EXPO als Weltausstellung „neuen Typs“5 1.2EXPO-Konzeption und Kultur7 1.3Der Vergleich zwischen EXPO und Olympiade10 1.4Kontext Kultur11 1.5Forschungsstand und Literatur13 2.Zur Morphologie von „Kultur“- eine Begriffsbestimmung15 2.1Die zwei generellen Bedeutungsebenen von Kultur15 2.2EXPO-bezogene Überlegungen17 2.2.1Interkulturelle Ansätze17 2.2.2Differenzierung von „Kultur auf der EXPO“17 2.2.3Teilbereich Architektur18 2.2.4Kultur-Bezug der EXPO 2000 Thementrias19 3.Die EXPO 2000 als Kulturveranstaltung?! - Prof. Dr. Peter Düwels Exposé22 3.1Kerngedanken24 3.1.1Die EXPO als Stätte kultureller Bildung – zu Düwels Kulturverständnis24 3.2Die Einbindung von Stadt und Region Hannover in die EXPO27 3.2.1Konzept eines kulturorientierten Tourismus in Niedersachsen zur EXPO 200031 3.2.2Soziokultur32 3.2.3Bürgerbeteiligung34 3.3Finanzierung37 3.4Zur Aktualität Düwels als Vertreter der Neuen Kulturpolitik38 4.„Verrat an einem Motto“?40 4.1Motto- und Konzeptkorrekturen seit 199240 5.Die Rolle der Kultur auf der EXPO 200045 5.1EXPO-Kultur im Spannungsfeld unterschiedlicher [...]
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer mehr Menschen begeben sich auf den Jakobsweg und bewältigen die Strecke nach Santiago de Compostela zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd und erhalten dafür bei religiöser oder spiritueller Motivation nicht nur einen Ablass, sondern zusätzlich eine Bestätigung der vollzogenen Pilgerfahrt in Form einer Urkunde, der so genannten "Compostela". In Anlehnung an die historische Pilgerfahrt steht besonders die Authentizität im Mittelpunkt, so dass Fußpilger im Vergleich zu den Radfahrern den größeren Anteil ausmachen. Grundsätzlich erscheint es daher verwunderlich, dass in Zeiten der Massenmobilität das Gehen eine derart zentrale Rolle einnimmt, was auch Wolfgang Brückner in Bezug auf die Wallfahrt feststellt. Wolfgang Wehap stellt das Gehen in unserer Gesellschaft als einen Kompensations- und Regenerationsfaktor dar und beschreibt Wallfahrt als Suche der Menschen nach unbeschädigter Mitmenschlichkeit. Peter Assion erkennt in der heutigen Wallfahrt ein Kontrasterlebnis zur „Teilnahmslosigkeit und kalten Geschäftsmäßigkeit des normalen Lebens“, das Emotionen evoziert, die die Leistungs- und Konsumgesellschaft nicht befriedigen kann. Derartige Ansätze haben ihre Berechtigung, reichen für eine Erklärung der Popularität des Jakobsweges allerdings nicht aus. Die Ziele der vorliegenden Arbeit sind es, die Struktur des heutigen Jakobsweges als Kulturstraße zu skizzieren, die strukturellen Unterschiede im Vergleich zur Santiago-Pilgerfahrt im Mittelalter zu verdeutlichen und zusätzlich eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Faktoren für den Erfolg des Jakobsweges in der heutigen Zeit verantwortlich sind. Die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela lässt sich vereinfacht anhand von drei Ebenen darstellen, die als Ideologische, Räumliche und Persönliche Ebene definiert werden. Die Ideologische Ebene bezieht sich auf ideelle Entwicklungen des Jakobsweges, die einen politischen oder religiösen Hintergrund haben und daher einer bestimmten Ideologie folgen. Die Räumliche Ebene betrifft die Veränderungen der Jakobswege im Raum und bezieht sich in erster Linie auf die infrastrukturellen Elemente: Die Wege und die Unterkünfte. Die Persönliche Ebene bezieht sich auf die individuelle Motivation der Pilger und auf den Wandel und die Vermischung von Motiven.
Inhaltsangabe:Einleitung: Im Juli 2002 überraschte der US-amerikanische Präsident George W. Bush seinen damaligen brasilianischen Amtskollegen Fernando Henrique Cardoso mit der Frage Do you have blacks, too? Seine damalige Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice musste Bush daraufhin aufklären, dass in Brasilien doppelt so viele Schwarze leben wie in den USA. Diese Anekdote ist exemplarisch. Jedoch besitzt Brasilien heute nach Nigeria die zweitgrößte schwarze Bevölkerung der Welt in absoluten Zahlen. Laut des letzten Zensus des Jahres 2000 sind von den rund 170 Millionen Einwohnern der Gesamtbevölkerung 76,5 Millionen Afrobrasilianer. Da Brasilien nach außen oft als ein Land mit einer homogenen Bevölkerung dargestellt wird, wissen viele nicht, dass dort unterschiedliche ethnische Gruppen (siehe Kapitel 3.2) zusammenleben. Die Gründe dafür liegen darin, dass man sich auch innerhalb des Landes lange Zeit dessen nicht bewusst war oder sein wollte, dass es verschiedene ethnische Gruppen gibt. Brasilien hat sich jahrhunderte lang auf das Prinzip der Rassendemokratie (siehe Kapitel 4.3) gestützt, dem zu Grunde liegt, dass alle Brasilianer nach Abschaffung der Sklaverei 1888 unabhängig von Rasse, Hautfarbe und ethnischer Zugehörigkeit frei, in Harmonie und mit gleichen Rechten und Pflichten nebeneinander leben sollten. Man glaubte an eine Vermischung der Rassen und es war für lange Zeit Ziel, diese Vermischung mit verschiedenen Mitteln, die innerhalb der Arbeit noch erklärt werden, durchzusetzen. Dass es jedoch nicht in dem gewünschten Maße zu dieser Vermischung in Bezug auf die Gleichstellung aller Gruppen gekommen ist und diese heutzutage oft als ein Mythos dargestellt wird, beweist u.a. die Tatsache, dass 2003 Quotengesetze für verschiedene ethnische Gruppen in Brasilien eingeführt worden sind. Anhand der folgenden Darstellung des IGBE (Brasilianisches Bundesamt für Statistik und Geographie) von 1996 sieht man, dass die Einkommensverteilung zwischen der weißen und der schwarzen Bevölkerung sehr unterschiedlich ist. Dies stellt ein weiteres Indiz dafür dar, dass keine Gleichheit unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen herrscht und dass man heute schwarz und weiß trennt, wenn es um die Darstellung von solchen Statistiken geht, auch wenn sich die brasilianischen Schwarzen weder in ihrer Selbsteinschätzung als eine ethnische Minderheit (siehe Kapitel 3.3) sehen, noch von weißen Brasilianern als diese angesehen werden. In der Verfassung wird zum [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Soziologie), Veranstaltung: Seminar, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Freimaurer – eine verschwiegene Gesellschaft „Überall, wo es einen Rechtsstaat und somit auch ein freies Land gibt, brauchen sich die Freimaurer nicht zu verstecken.“ schreibt Daniel Béresniak. Und weiter: „Angeprangert und verfolgt werden sie hingegen, wo ein Machthaber oder eine Einheitspartei allmächtig regiert – überall dort, wo die Wahrheit ein für allemal in einem Buch geschrieben steht, das einzig und allein zum Richtmaß erhoben wird.“1 Die Freimaurerei ist seit je her umstritten. Sei es die vermeintliche Schuld am Ausgang des Ersten Weltkrieges oder die angebliche „jüdisch – freimaurerische Weltverschwörung“. Die Bischofskonferenz erklärte die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge und in der katholischen Kirche für unvereinbar, für die evangelische Kirche ist die Freimaurerei undurchsichtig. Auch in der DDR war sie verboten. Die Geschichte der Freimaurerei ist eine Geschichte des Ausgestoßenseins und daher eine Geschichte des Kommunizierens über Codes.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Migration und Integration , 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zentrale Ausgangspunkte für die Analyse sind die Begriffe der performativen Inszenierung und des theatralen Rituals, die im begrenzten Rahmen dieser Arbeit Erwähnung finden, aber nicht genauer ausgeleuchtet werden können. HipHop sei als performative Kultur zu verstehen, die erst durch die Performance, die theatrale Darbietung an Authentizität gewinnt, indem „globale Bilder des HipHop in die eigene lokale Praxis integriert (werden) und damit die Tradition des HipHop fortgeschrieben“ wird. In der Performance spielt natürlich, gerade im HipHop, der Körper eine große Rolle. Durch ihn werden theatrale Rituale verleiblicht und habitualisiert. Habitualisierung ist ein von Pierre Bourdieu geprägter Begriff, den er als „Sozialisationsvorgang (versteht) (...), der durch mimetische Annäherung an das Vorbild erfolg(t).“ Das Vorbild, der Ursprungsmythos ist in der Kultur des HipHop also von größter Bedeutung. Daher sei ebenso die Beschreibung des HipHops als „hybride Kultur“ als ausschlaggebend zu betrachten. Dabei ist das „Dazwischen im Spannungsfeld von Original und Adaption, Vorbild und Neugestaltung“ von zentraler Wichtigkeit. Die Adaption des Vorbilds durch die lokale HipHop-Kultur wird in Deutschland aber immer noch in Frage gestellt. Bushido steht als „Ausländer“ im Mittelpunkt einer Debatte über Authentizität. Diese Debatte führt hinein in die allgemein gesellschaftlichen Problemfelder von Migration und Integration.
Aufbauend auf einer ethnographischen Studie zu indischen Journalistinnen formuliert diese Arbeit eine postfeministisch informierte Kritik an hegemonialen Feminismen. Dabei dient Ammu Josephs? Buch ?Making News. Women in Journalism? als Beispiel fr die machtgeladene šbertragung westlicher feministischer Motive auf lokale Kontexte. Die Vorgehensweise Josephs ist politisch und methodisch problematisch, da sie vorab gewonnenes feministisches Wissen repetitiv wiedergibt statt zu kulturspezifischen Erkenntnissen zu gelangen. Im ersten Teil stellt diese Arbeit die feministische Debatte bis hin zur politischen Frauenbewegung der 70er Jahre dar um anschlieáend zu zeigen, inwieweit sich Joseph klassisch-feministischen Grundannahmen anschlieát. šber den akademischen feministischen Diskurs hinaus, wurden seit dem sp„ten 19. Jahrhundert zahlreiche transnationale Frauenorganisationen gegrndet, die sich auf die Suche nach gemeinsamen frauenrechtlichen Zielen begaben. Die Darstellung dieser transnationalen Ebene ist hilfreich, um nachzuvollziehen, wie bereits feministische Ideen der ersten Welle best„rkt durch den kolonialen Kontext hegemoniale, ber den Westen hinausreichende Kraft entwickelt haben. šber Ammu Josephs Buch lassen sich Parallelen zu der Organisationskultur dieser transnationalen Frauenbewegung, die in ihren neuen Formen Verschmelzungen mit dem Entwicklungsdiskurs eingeht, herstellen. Die Analyse von ?Making News? bildet den zweiten Teil dieser Arbeit und besch„ftigt sich in erster Linie mit den Methoden, die Joseph anwendet, um zu bestimmten generalisierten Schlussfolgerungen zu kommen. Der Postfeminismus besch„ftigte sich wiederum kritisch mit dem generalisierenden und ethnozentristischen Modus klassisch-feministischer Diskurse hinsichtlich ihrer Definitionen von Frau und Unterdrckung. Die Kritik der Postfeministen liefert Anhaltspunkte dafr, warum w„hrend der Feldforschung zur journalistischen Branche Indiens weibliche Aussagen h”rbar wurden, die die in ?Making News? formulierten erweitern, in Frage stellen oder sogar berzeugt ablehnen. Im abschlieáenden Teil begibt sich diese Arbeit daher auf die Suche nach einem akteursbezogenen Blickwinkel, der indischen Journalistinnen Raum geben kann, fr sich selbst zu sprechen und nicht durch einen dominanten feministischen Diskurs berlagert zu werden.
Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Nordische Philologie), Veranstaltung: Einführung in die Kulturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist mit der Persona von Ivan Fjeldsted los? Im Verlauf dieses Essays soll dieser Frage nachgegangen werden. Dabei wird zum einen Bezug auf die Persona-Theorie Carl Gustav Jung genommen, welche sich mit der Beschaffenheit der menschlichen Psyche und insbesondere mit dem Wechselspiel zwischen dem Bewussten, dem Unbewussten und dem Ich beschäftigt, und zum anderen auf Elemente der Filmanalyse-Theorien Knut Hickethiers, auf welche in ihrer Funktion als unterstützende und begleitende Argumentation und aufgrund der Kürze dieser Arbeit lediglich in geringem Maße zurückgegriffen wird. Zunächst werden die grundsätzlichen markanten Aussagen der jungschen Theorie zum persönlichen und kollektiven Unbewussten und zum eigentlichen Personabegriff (nach Jacobi) umrissen. Anschließend wird die Persona von Ivan Fjeldsted anhand von Beobachtungen aus dem der Arbeit zugrunde liegenden Film analysiert. Dabei wird die Persona-Analyse gelegentlich von filmanalytischen Ansätzen unterstützt. Schließlich wird die Analyse einer Schlussfolgerung entgegen geführt und ein Resümee gezogen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 2,5, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Ludwig-Uhland-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fußballsport ist eine, wenn nicht sogar die populärste Sportart unserer heutigen Gesellschaft. Elf Männer- oder Frauen- kämpfen 90 Minuten lang um einen Ball. Als Mannschaft, als Gegner, aber vor allem als Gemeinschaft. Nichts Außergewöhnliches, wenn man sich auch anderen Ballsportarten anschaut. Was also macht den Fußball so einzigartig, so außergewöhnlich? Blickt man einmal hinter die obligatorische Aussage „Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten“, erkennt man schon bald, was Fußball von den anderen Sportarten abgrenzt: Seine besondere Fähigkeit der Vergesellschaftung. Fußball schafft ein „Wir- Gefühl“, formt Gemeinschaften, wie kein anderer Sport. Fußball ist der Sport ganzer Nationen, hebt kulturelle und gesellschaftliche Grenzen auf und schaff völlig neue Formen sozialer Verbundenheit. Auf welche Weise sich Gemeinschaft und Zugehörigkeitsgefühl beim Fußball konstruieren, ist Schwerpunkt dieser Forschungsarbeit. In den folgenden Kapiteln soll das Gemeinschaftsgefühl an Beispielen aus der Geschichte und dem Feld dargestellt und erläutert werden. Belege aus der Vergangenheit sollen zunächst zeigen, welche Rolle der Sport in den vergangenen Jahren hatte und wie er sich bis heute weiterentwickelt hat. Als „kulturelles Phänomen“ nimmt Fußball im Alltag und in der Gesellschaft viele verschiedene Formen an. Wie er sich als dieses spezielle „kulturelle Gut“ formiert und präsentiert, soll bereits vor der empirischen Forschung theoretisch aufgeführt und weitergedacht werden. Im Hauptteil der Arbeit steht die Untersuchung im Feld, im Fußballsport selbst. Im Austausch mit Fußballkundigen, -Anfängern, -Liebhabern und -Verächtern soll schließlich aufgezeigt werden, wie sich Gemeinschaftsgefühl im Fußball zeigt und formt.
In dieser Studie rückt eine bis dato in journalistischen, politischen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen kaum beachteter Gegenstand in den Fokus: Die Besonderheiten von Wirtschaften und Arbeiten in Musikszenen. Der Autor erweitert die post-traditionale Szenetheorie und zeigt mit der Theorie der Szenewirtschaft und ästhetischen Subkultur am Beispiel von Techno und House in Berlin, dass Musikszenen einer eigenen wirtschaftlichen Logik folgen.
"Jan-Michael Kühn's ethnographische Studie über die Berliner Techno-Szene blickt hinter ihre ekstatischen Seiten und zeigt anschaulich, in methodisch genauer und detaillierter Weise, wie sich in der subkulturellen Szene eigene Arbeitsformen, eine eigene Ökonomie und neue Institutionen ausbilden, die nicht nur den Untergrund, sondern auch die Oberfläche der Gesellschaft verändern."
Prof. Dr. Hubert Knoblauch, Professor für Allgemeine Soziologie an der Technischen Universität Berlin
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Fachbereich 06 Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim), Veranstaltung: Wissen schaffen? – Kontroversen in der Wissenschaftstheorie und -geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit wird im Rahmen des Seminars Wissen schaffen? – Kontroversen in der Wissenschaftstheorie und -geschichte unter der Leitung von Herrn Dr. Pörner verfasst. Ziel dieses Seminars war es, den Studierenden grundlegende Kenntnisse über des Wesen der Wissenschaft zu vermitteln, wobei sich die Teilnehmer jeweils mit unterschiedlichen Bereichen des Themas beschäftigen sollten, um am Ende des Seminars ein umfassendes Bild vor allem von jenen Aspekten der wissenschaftlichen Arbeit zu haben, die auch Laien tangieren, wie zum Beispiel der Rolle der Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft. Meine Aufgabe war es, mich mit Thomas S. Kuhns bedeutendem wissenschaftsphilosophischen Essay Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen auseinanderzusetzen. Jenes Werk hat den nahezu revolutionären Begriff des Paradigmenwechsels geprägt, ein Terminus, der im Laufe der Zeit so geläufig geworden ist, dass er heutzutage den meisten Menschen bekannt sein dürfte. Kuhns Theorie ist hierbei, dass sich die Wissenschaft nicht durch Anhäufung von Wissen entwickelt habe, sondern durch revolutionäre Prozesse, die er als Paradigmenwechsel bezeichnet. In der folgenden Arbeit möchte ich zunächst kurz auf Thomas S. Kuhns Biographie eingehen, um dem Leser einen Eindruck vom Leben des Autors zu vermitteln. Daraufhin folgt der Hauptteil meiner Arbeit: Ich werde Kuhns Werk Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen besprechen, wobei ich den verschiedenen in seinem Essay angesprochenen Themen jeweils ein Unterkapitel widmen werde. Hierbei werde ich auf folgende Aspekte eingehen: Was ist die Rolle der Geschichtsschreibung? Was versteht man unter der Wissenschaft, die wir gemeinhin als normale Wissenschaft bezeichnen, und wie ist diese entstanden? Was ist das Wesen der normalen Wissenschaft? Wie kommt es zum Auftauchen wissenschaftlicher Entdeckungen und Theorien? Wie reagieren Wissenschaftler, wenn sie bei ihrer Forschungsarbeit in eine Krise geraten? Was ist das Wesen wissenschaftlicher Revolutionen? Inwiefern wandelt sich das Weltbild nach einer wissenschaftlichen Revolution? Wieso bemerkt man die Revolutionen zumeist gar nicht? Und wie werden die Revolutionen schließlich aufgelöst? Führen Revolutionen immer zu wissenschaftlichem Fortschritt? Gibt es eine absolute Wahrheit? Die Schlussbetrachtung schließlich beinhaltet eine abschließende persönliche Stellungnahme über das Seminar und die von mir angefertigte Hausarbeit sowie meine eigene Meinung über die Theorien von Kuhn.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Eine Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fragt man jemanden, was er unter dem Begriff „die wilden 60er“ versteht, fallen Schlagwörter wie „Hippies“ und „Drogen“, „sexuelle Revolution“, „Beat“ und „Popkultur“. Doch zunächst waren die 60er Jahre gar nicht so wild, sondern hatten auch ganz andere Facetten. So konnten sich Mädchen für ihre Zukunft nichts Schöneres vorstellen als eine Familie zu gründen, für Männer hingegen wurde das Auto zum wichtigsten Statussymbol. Erst im Laufe dieses an Veränderungen so reichen Jahrzehnts wurden sowohl politische als auch gesellschaftliche Konventionen hinterfragt und aufgesprengt. Diese Bestrebungen, die bestehenden Verhältnisse zu verändern, fanden ihren Ausdruck vor allem in den Studentenbewegungen, die in der so genannten „68er-Bewegung“ gipfelte. In einem Artikel des Spiegels heißt es hierzu: „Am Ende der sechziger Jahre gehen weltweit Studenten auf die Barrikaden. Sie kämpfen gegen den Krieg in Vietnam und gegen den "Muff von 1000 Jahren", für eine reformierte Universität und für Emanzipation überall in der Gesellschaft. (http://www.spiegel.de/spiegel/ 0,1518,14878,00.html) Doch woher kam dieses plötzliche Aufbegehren? Und wie kam es zu diesen studentischen Bewegungen, die nicht nur deutschland- sondern sogar weltweit Aufsehen erregten? Was waren die Gründe, was die Voraussetzungen, was wollte man damit erreichen und was erreichte man letzten Endes tatsächlich?Dies alles sind Fragen, denen auch Eric Hobsbawm in seinem Rückblick auf die Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts nachgeht. Im zehnten Kapitel mit dem Titel „Die soziale Revolution 1945 - 1990“ in seinem Werk „Das Zeitalter der Extreme“ widmet er sich unter anderem jenen studentischen Bewegungen, ihren Ursprüngen und ihren Auswirkungen. Ziel dieser Hausarbeit soll es sein, anhand Hobsbawms Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts einen Blick auf die Studentenbewegungen der 60er Jahre zu werfen. Hierbei sollen einleitend historische Ursachen und Entwicklungen aufgeführt werden, um im Anschluss daran Hobsbawms Sicht der Dinge zu betrachten. Um jedoch nicht nur seine Sicht auf die Geschichte der „wilden 60er“ zu verfolgen, sollen weitere Autoren hinzugezogen werden und ihre Ergebnisse mit denen Hobsbawms verglichen werden, um herauszufinden, ob sie seine Meinung teilen. [...]
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2, Universität Wien, 57 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird gezeigt, wie wichtig eine Analyse des Konzeptes des „failed state“ ist. Das Konzept ist nicht nur irreführend in seiner Aussage, es verschließt sich auch den wirklichen Problemen der Staaten, auf welche es angewandt wird, und bietet keinerlei Lösungsansätze, die auf Dauer praktikabel erscheinen. Vielmehr dient dieses Konzept der Rechtfertigung einer von den Vereinten Nationen nicht gerechtfertigten Intervention. Diese unilaterale humanitäre Intervention ist im Falle der Salomonen Inseln in Zusammenhang mit der nach dem 11. September 2001 veränderten angloamerikanischen Sicherheitspolitik zu sehen. Unter ihrem Einfluss entschloss sich Australien eine stärkere Rolle im Pazifik zu spielen. Umso wichtiger scheint es nun, sich nicht einem politischen Realismus zu ergeben, sondern die völkerrechtlichen Probleme aufzuzeigen, die damit verbunden sind. Es bedarf sicherlich einer Klärung dieser Probleme seitens der Vereinten Nationen, wenn man an einer selbstbestimmten, globalen Sicherheit interessiert ist. Die Salomonen Inseln sind eine geographisch wie gesellschaftlich sehr stratifizierte Gesellschaft. Geprägt durch die britische Kolonialzeit und deren Politik konstituierte sich 1978 der Staat der unabhängigen Salomonen Inseln. Die Unabhängigkeit kam jedoch nicht auf eigenen Wunsch zustande, sondern war Ausdruck der veränderten internationalen Politik. Das politische System erwies sich als nicht geeignet, um diesen Staat regieren zu können. Die Folge war ein sehr instabiles und korruptionsanfälliges System. 1998 kam es schließlich zum Ausbruch von Gewalt. Die IFM kämpfte gegen die malaitischen Immigranten auf Guadalcanal. Als Gegenpol riefen diese die MEF ins Leben. Es waren jedoch keine klar strukturierten, hierarchisch geführten Milizen, die einer klaren politischen Linie folgten, sondern eher ein loser Haufen bewaffneter Männer mit unterschiedlichsten Zielen. Im Jahre 2000 kam es zum Putsch durch die MEF, welche die Hauptstadt Honiara dominierte. Befriedungsbemühungen blieben erfolglos. Da sich die internationale Politik nach den Anschlägen vom 11. September 2001 weitreichend änderte und die Gewaltakte nicht aufhörten, kam es zur australischen Intervention am 24. August 2003. Die Invasion des Landes durch eine Friedensmission von mehreren Pazifikstaaten unter der Führung Australiens, genannt RAMSI geschah auf Einladung der Regierung der Salomonen.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: sehr gut, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Holt euch das Spiel zurück!“ – so titelte erst vor kurzem das deutschlandweite, vereinsungebundene Fanzine 11 Freunde in seiner Juni/Juli-Ausgabe 2005. Die Herausgeber, Reinaldo Coddou H. und Phillip Köster, dieses Fußballfanmagazines haben die Schlagzeile gewählt, wie sie in ihrer Ansprache schreiben, weil es das Leitmotiv des Kampfes (beginnend in den 1990er Jahren) der Fußballfans gegen die Vernichtung der Stehplätze und gegen den „überbordenen Kommerz“ in den Stadien war und immer noch ist. Trotz der Erfolge, die Fans im Zuge eines gemeinschaftlichen Widerstands und Protests errungen haben, herrscht in den Stadionkurven ein Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber den Entwicklungen, die den Profifußball zum Showbetrieb machen. Das (Fußball-)Spiel wurde der traditionellen Fankultur entfremdet. Die Einschnitte in die Fankultur hatten für die Anhänger nicht nur Konsequenzen in Bezug auf „ihren“ Sport, sondern auch auf ihr Leben. Aufgrund der Veränderungen, die die Fankultur im Fußball Mitte der 1990er Jahre fast lahm legte, kam es zu einem Aufbäumen der Fußballfans. Es entstanden neue Strömungen, die übergreifend als das "Neue Kritische Fantum" bezeichnet werden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer dieser neuen Tendenzen innerhalb der Fußballfankultur – mit den Ultras. Es gilt im Folgenden den Diskurs dieser besonderen Anhängerschaft im Fußballsport, mit Hilfe so genannter "Webzines", zu ermitteln und zu diskutieren. Im zweiten Teil widme ich mich der Diskursanalyse an sich und verfolge die methodischen Schritte, die mich zum Erfassen des Diskurses führen, damit im letzten Teil ein Fazit gezogen werden kann. Zunächst werde ich mich in den anschließenden einleitenden Kapiteln mit der Bedeutung des Fußballsports und seinen Fans für unsere deutsche, westlich-demokratische Gesellschaft und Kultur befassen. Außerdem werde ich, neben der Funktion der Fankultur für Fans und Gesellschaft, die Fangruppierung der Ultras genauer erläutern.[...]
Die arabische Welt ist eine Welt der Gegensätze: Auf der einen Seite sind religiöser Fanatismus, Unterdrückung der Frau, Nepotismus und Bestechlichkeit nicht nur Klischees, sondern vielerorts harte Wirklichkeit. Andererseits boomt die Region durch Ölpreissteigerung und wirtschaftliche und politische Öffnung. Das Bevölkerungswachstum lässt nach und vielerorts empfängt den Fremden eine Herzlichkeit, mit der er erst umzugehen lernen muss. Nach einigen Kontakten ahnt er, dass Araber anders denken und empfinden. Viele dieser Unterschiede haben ihren Ursprung in ferner geschichtlicher Vergangenheit und die Araber sind sich dessen sehr wohl bewusst. Es lohnt daher gerade in einem Arabien-Knigge, diesen kulturellen Wurzeln nachzuspüren. In Arabien ist es wichtiger zu ahnen, wie die Menschen denken, als möglichst vollständige Listen mit Verhaltensmaßregeln aufzustellen. Das Buch richtet sich an die wachsende Schar von Geschäftsreisenden und Expatriates sowie an die Studenten und Dozenten auf dem Gebiet des Internationalen und Interkulturellen Managements.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Herrschaft und Performanz der Macht- Wahlen und Wahlkampf in Indien, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit thematisiert allgemein die politische Macht zweier indischer Regionalparteien. Dabei werden jeweilige Mechanismen und Organisatonsprinzipien der spezifischen Machtausübung herausgearbeitet und verglichen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: EINLEITUNG Die hier vorliegende Arbeit präsentiert eine Textpassage des kolonialzeitlichen Popol Vuh (Poopol Wuuj in der modernen Orthographie), die Leonhard Schultze Jena (1944) in seiner Textedition mit dem Titel „Der Weg nach Xibalba und die Stechmücke als Kundschafter“ überschrieben hat. Die Präsentation ist begleitet von einer Übersetzung, der ein Kommentar und eine Abhandlung inhaltlicher Aspekte folgen.
Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Karibik, , Sprache: Deutsch, Abstract: With the rise in the number of murders in the country, there have been subsequent calls not only by the present government but also by members of the public to reinstate the death penalty as a means of combating the escalating crime situation and thus punishing offenders for their actions. This paper seeks to firstly highlight the current state of the law regarding the death penalty. In addition, the strategic barriers that continue to exist which subsequently prevent the state from carrying out the death sentence will also be examined. Such barriers, though they may prove to be a challenge for any state that intends on retaining the death penalty, can however be removed and reformations can be made possible in order to make the death sentence effective.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Volkskunde Uni Freiburg), Veranstaltung: Hauptseminar Sommersemester 2007: Theatralität und Volksschauspiel im Mittelmeerraum- Beispiele aus der italienischen und spanischen Festkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Stierkampf oder auf Spanisch die corrida de toros, ist ein Phänomen, das in der spanischen Alltagskultur tief verwurzelt ist, und sowohl Könige und Adel, als auch die einfache Stadt- und Landbevölkerung über Jahrhunderte hinweg faszinierte. Der Stierkampf war eine wahre Obsession, das Massenspektakel Spaniens, bis ihm der Fußball den Rang ablief. Die Spanier bauten ihren Nationalhelden (den Matadores) Mausoleen und Monumente, ehrten ihr Andenken in Stierkampfmuseen und zahllosen musealen Tavernen. Auf der Straße spielten die Kinder aller sozialen Schichten Stierkampf, Torero war der Traumberuf unzähliger Kinder. Auch in die Hochkultur fand die Corrida Einzug, man denke nur an die weltberühmten Gemälde Francisco de Goyas oder Pablo Picassos. Ausländische Beobachter gaben in ihren Reisebeschreibungen und Ethnographien über das Land jenseits der Pyrenäen der Corrida meist einen breiten Raum. Ernest Hemingway wurde ein wahrer Corrida-Anhänger, ein aficionado de toros. Auch deutsche Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke, Egon Erwin Kisch, Kurt Tucholsky oder Wolfgang Koeppen konnten sich der Faszination dieses Spektakels nicht entziehen. Allerdings unterschied sich deren Wahrnehmung der Veranstaltung meistens doch recht deutlich von derjenigen der einheimischen Zuschauer. In Abgrenzung zu den auch heute noch landesweit stattfindenden Stierläufen, von denen der in Hemingways Roman ‚Fiesta’ beschriebene von Pamplona seither Weltruhm erlangte, möchte ich in dieser Arbeit speziell auf die in der Arena stattfindende Corrida eingehen. Nach einer Untersuchung ihrer Entstehungszusammenhänge (Kapitel 2) wird der Ablauf einer modernen Corrida in ihren einzelnen Bestandteilen beschrieben (Kapitel 3). Dieses Kapitel kulminiert in der These von Karl Braun, dass die moderne Corrida ein Abbild ihrer historischen Entwicklung darstellt, zu deren Erläuterung ich noch einmal auf die in 3.1-3.4 beschriebenen Bestandteile eingehen werde (3.5). Das spannungsreiche Verhältnis der Veranstaltung zum Christentum bildet den Ausgangspunkt des 4. Kapitels. Die unterschiedliche Wahrnehmung der Aficionados auf der einen, und der Corrida-Gegner auf der anderen Seite, mögliche Gründe für diese Diskrepanzen, sowie die auf den ersten Blick etwas erstaunliche Annahme, dass die Corrida offenbar sogar einen Beitrag zur Artenvielfalt leistet, sind Gesichtspunkte, die in Kapitel 5 erörtert werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: sehr gut, Universität Zürich (Völkerkundemuseum), 34 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es existieren unzählige Studien über die afrobrasilianischen Kultgemeinschaften, doch wenige beschäftigen sich direkt mit den einzelnen „Gottheiten“. Die wichtigsten wissenschaftlichen Quellen über den Mythos und den Kult der Wassergöttin Yemanjá stammen aus den Werken von Lydia Cabrera (1980) und Pedro Iwashita (1991), während auch der brasilianische Volksliterat Jorge Amado mit seinem BuchMar Mortointeressante Einblicke in Mystifizierung der Yemanjá im Alltagsleben der BrasilianerInnen gibt. DieYalorixá Oluféyi(Kultoberhaupt) Ariomar Lacerda versammelte in ihrem BuchYemanjá- A Rainha do MarMythen und Legenden rund um die afrikanischen, afrobrasilianischen und indianischen Wassergöttinnen. Da die Yemanjá in der Neuen Welt an Ansehen und Popularität im Vergleich zu ihrer Heimat stark zugenommen hat, existieren weit mehr Berichte und Studien über sie in Brasilien und Kuba als in ihrer afrikanischen Heimat. Der Mythos der Yemanjá ist jedoch nur im Kontext des gesamten Götterpantheons zu verstehen. So sind die zahlreichen Studien über die westafrikanischen und afroamerikanischen Religionen und Kosmologien von unschätzbarem Wert. Einige der bedeutendsten Forscher in dieser Thematik sind Roger Bastide, Pierre Verger, Arthur Ramos, Edison Carneiro, Volney J. Berkenbrock und Rainer Flasche, um hier einige zu nennen. Anhand dieser Quellen versuche ich, die Metamorphose der Yemanjá auf ihrem Weg von Westafrika nach Brasilien (und Kuba) aufzuzeichnen. Dabei interessiert mich, welche europäischen und indianischen Elemente ihr zu ihrer neuen Identität und ihrer herausragenden Popularität in Brasilien verhalfen. Um dies zu erreichen, muss ich den kulturellen und religiösen Wandel der Gesellschaft in der Neuen Welt erläutern, der einen eigentümlichen Synkretismus hervorbrachte, welcher eben in der Figur der Yemanjá Ausdruck findet. Weiter will ich die Frage erarbeiten, was die Wassergöttin symbolisiert und inwiefern ihr Mythos mit Mythen oder Legenden des indianischen und europäischen Kulturkreises in Verbindung gebracht werden kann. Auf dieses Thema und diese Fragestellung bin ich gestossen, weil mir während meines Brasilienaufenthaltes auffiel, dass Yemanjá als dieMãe d‘Agua(Mutter aller Wasser) in aller Munde war, ob bei Candomblé-Anhängern oder Katholiken. [...]
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Südasienkunde, Südostasienkunde, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Nationale Identität, eine Konstruktion des Eigenen in Abgrenzung zum Fremden, ist in Thailand hauptsächlich das Produkt und Spiegelbild des Selbstverständnisses und der Wertevorstellungen monarchistischer und staatlicher Herrschaftseliten. Mit der Erschaffung des Nationalstaates und einer, um nationale Ideen erweiterten Ideologie, die sich im Wesentlichen auf die traditionellen und ungebrochenen Weltbilder des Buddhismus und der Monarchie stützt, konnte territoriale Integrität und Herrschaftskontinuität bewahrt werden. Identität als nationales Solidargefühl erlangte eine zunehmende Bedeutung bei der Konstituierung der neuen Staatsordnung zur Herrschaftslegitimation im Rahmen der veränderten Strukturen. Für die Erzeugung und Festigung nationaler Identität war es zweckmäßig, eine einheitliche Repräsentation des Eigenen zu generieren, wozu die historischen Leitbilder und Identitätsformen angepasst und neu konstruiert wurden. Die Medien transportierten die neuen Ideen in die Gesellschaft und durch eine weitreichende Kontrolle der Kommunikationsmittel und Medieninhalte konnte dieser Prozess interes-senkonform gestaltet werden. Ein Medium zur Repräsentation von Geschichte und damit auch zur nationalen Identitätsbildung ist das Museum. Am Beispiel des Museum of Siam und der darin befindlichen Dauerausstellung `The Account of Thailand` soll im Folgenden gezeigt werden, wie der Bezug zur nationalen Identität Thai aus bestimmten Leitsymbolen, Ursprungsmythen und nationalen Eigenschaften heraus konstruiert und als besonderes Eigenes präsentiert wird. Dabei wird dargelegt, dass Thai, auf angeblich grundlegenden historischen nationalen Kontinuitäten beruhend, hauptsächlich eine Fortsetzung der traditionellen Bezugssysteme Buddhismus und Monarchie ist. In modernisierter Form wurde Thai durch die Erweiterung um bestimmte Eigenschaften des nationalen Eigenen ein flexibel benutzbares Identifikations- und Legitimationsmittel im Interesse der staatlichen Eliten und vor allem der königlichen Institution.
"Jeder Tag mit nur einem Toten war ein guter Tag"
Als Stefan Bauer seinen Sanitäter-Dienst in Riad aufnimmt, hofft er auf ein Abenteuer - und darauf, vielen Menschen helfen zu können. Doch die Kultur des islamischen Wüstenstaats macht seinen Job zu einer traumatisierenden Erfahrung: Er trifft auf Männer, die die medizinische Behandlung ihrer Ehefrauen verweigern, auf indische Gastarbeiter, die in heruntergekommen Unterkünften verhungern, und auf eine saudische Familie, die ihren eigenen Sohn enthauptet und es wie Selbstmord aussehen lassen will. Stefan Bauer kämpft um jedes Leben - auch wenn es verboten ist.
Authentisch, fesselnd, verstörend: Stefan Bauers Einblicke in die verschlossene Gesellschaft Saudi-Arabiens.
Dieses eBook wurde bereits unter dem Titel "Der mit dem Scheich tanzt" veröffentlicht.
Als Stefan Bauer seinen Sanitäter-Dienst in Riad aufnimmt, hofft er auf ein Abenteuer - und darauf, vielen Menschen helfen zu können. Doch die Kultur des islamischen Wüstenstaats macht seinen Job zu einer traumatisierenden Erfahrung: Er trifft auf Männer, die die medizinische Behandlung ihrer Ehefrauen verweigern, auf indische Gastarbeiter, die in heruntergekommen Unterkünften verhungern, und auf eine saudische Familie, die ihren eigenen Sohn enthauptet und es wie Selbstmord aussehen lassen will. Stefan Bauer kämpft um jedes Leben - auch wenn es verboten ist.
Authentisch, fesselnd, verstörend: Stefan Bauers Einblicke in die verschlossene Gesellschaft Saudi-Arabiens.
Dieses eBook wurde bereits unter dem Titel "Der mit dem Scheich tanzt" veröffentlicht.
Bettina Gaus erzählt in einer faszinierenden Reisereportage von einem Kontinent, wie wir ihn noch nie gesehen haben. Und von den Menschen der Mittelschicht, die gar nicht so anders sind als wir. In Afrika leben nur viele Arme, eine kleine korrupte Elite und Angehörige von Hilfsorganisationen? Falsch. Überall in Afrika gibt es eine Mittelschicht, Menschen, die uns ähnlicher sind, als wir glauben: Lehrer, Ärztinnen, Anwälte, Architekten, Journalistinnen, Tankstellenpächter. Sie haben die gleichen Wünsche und Sorgen wie wir: ein sicheres Einkommen, die richtige Schule für die Kinder, eine glückliche Ehe, beruflichen Aufstieg. Sie - und nicht die ausländischen Helfer - sind es, die Afrika zusammenhalten und verhindern, dass der ganze Kontinent im Chaos versinkt. Für dieses Buch reiste Bettina Gaus durch 16 Länder südlich der Sahara - von Kenia, Tansania, Mozambique über Sambia und Angola bis hin zu Nigeria, Ghana und den Senegal. Sie sprach mit Menschen über deren Leben, die Zukunft ihrer Kinder und die Zukunft Afrikas.
Wie wird man heute Journalist? Wo und in welchen Funktionen arbeiten Journalisten? Wie verändern die neuen Medien den Journalistenberuf? Wo kann man Journalismus lernen? Wie findet man Kontakt zu einer Redaktion? Wie recherchiert man eine Story? Kann der Journalist objektiv informieren? Wie schreibt man eine Nachricht? Was sind die Besonderheiten von Bericht, Reportage, Interview, analysierendem Beitrag und Feature sowie von Kommentar, Glosse und Rezension? Auf diese Fragen gibt die neu bearbeitete 19. Auflage erprobte und bewährte Antworten, aber auch Auskünfte über den neuesten Stand journalistischer Arbeitstechniken und Ausbildungsmöglichkeiten.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: Pending, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Seminar: Pilgerschaft, Mission, Vertreibung: Formen religiöser Ortsbindung und Migration, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Aleviten schätzungsweise etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Türkei ausmachen (Wunn 2007:98) und ungefähr eine halbe Mio. in Deutschland leben ( Motika/ Langer 2005: 74)1. Es gibt jedoch vielfältige Gründe, weshalb die Aleviten lange wert darauf legten auch unbekannt zu bleiben. In der Türkei bietet sich dieser Bevölkerungsgruppe folgende Situation: „Aleviten [...] zählen zu den traditionell durch die sunnitische Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzten Gruppen. Erlittene Diskriminierungen und die ökonomische Marginalisierung setzen diese unter zusätzlichen Migrationsdruck.“ (Motika/ Langer 2005: 75) Diese Unterdrückung hat sie - zum einen- in der Vergangenheit dazu bewogen ihre Identität geheim zu halten (dieses Verhalten wird takiye genannt) und sich in Randbezirken (z.B. im Gebirge) anzusiedeln. Zum anderen tendierten viele im letzten Jahrhundert zur Migration. Während des Revivals des Alevitentums in den 80er Jahren in Deutschland -während dessen die Aleviten die takiye aufgaben- wurden hier zahlreiche alevitische Vereine gegründet. Diese Vereine arbeiteten und arbeiten immer noch an einer alevitischen Erinnerungskultur und waren von da an Träger der rituellen Praxis. Das wichtigste Ritual der Aleviten ist der Cem. In dieser Hausarbeit möchte ich mich nun mit der Art der Ausführung dieses Rituals in der deutschen Diaspora beschäftigen. Um mich diesem Phänomen des sozusagen „mit-immigrierten“ Rituals anzunähern möchte ich mich des Konzeptes des „Ritualtransfers“ bedienen. Dieses wurde an der Ruprecht-Karls-Universität im Rahmen des SFB 619 RITUALDYNAMIK entwickelt.
Inhaltsangabe:Einleitung: Crowdfunding ist ein vergleichsweise junges Phänomen, das stetig an Popularität gewinnt. Gemeint ist damit die Finanzierung von Projekten, Start-Ups bzw. Ideen durch den sogenannten 'Schwarm', also über meist monetäre Klein- und Kleinstbeträge von Privatpersonen oder Unternehmen, die häufig über Crowdfunding-Plattformen im Internet akquiriert werden. Crowdfunding ist eng mit den Technologien und Internet-Nutzungsformen des Web 2.0 und den virtuellen sozialen Netzwerke verbunden und umfasst mehr als ein alternatives Finanzierungsmodell für kulturelle bzw. kreative Projekte, da die Crowdfunding-Kampagne bereits vor Entstehung bzw. der Umsetzung zur Vermarktung eines Produktes bzw. einer Idee beiträgt und die Sponsoren bzw. Investoren aus der 'Crowd' zugleich als Konsumenten und wichtige Absatzmultiplikatoren fungieren. Auch Filmemacher und produzenten haben die 'Schwarmfinanzierung' für sich entdeckt. Nicht nur die deutschsprachigen Crowdfunding-Onlineplattformen verzeichnen immer mehr Filmprojekte, an denen sich Einzelpersonen finanziell beteiligen können. Spielfilme sind dabei genauso vertreten wie Dokumentar- und Kurzfilme aller Genres. Und auch kommerzielle Filme wie der Erotik-Kurzfilm 'Hotel Desire', die Nazi-Trash-Satire 'Iron Sky' nutzen Crowdfunding zur Finanzierung größerer Anteile der Gesamtproduktionskosten im sechs- bzw. siebenstelligen Bereich. Für 'Stromberg- der Film' kamen durch rund 3000 Investoren innerhalb kurzer Zeit sogar eine Million Euro zusammen. Die vorliegende Masterarbeit geht zentral der Frage nach, ob Crowdfunding tatsächlich als ernstzunehmende Alternative zu den traditionellen Möglichkeiten der Filmfinanzierung in Deutschland aufgefasst werden kann und wenn ja, auf welche Weise und in welchen Bereichen des Filmmarktes das der Fall ist. Entsprechend wird zunächst eine Darstellung der klassischen Filmfinanzierungsmöglichkeiten in Deutschland vorgenommen. Der Fokus liegt dabei auch auf den Schwächen dieses Systems, die Alternativen wünschenswert erscheinen lassen und notwendig machen. Anschließend werden die verschiedenen Formen des Phänomens Crowdfunding erläutert und hinsichtlich ihrer Potentiale im Hinblick auf Finanzierung und Marketing von Filmen analysiert, auch anhand quantitativer und qualitativer Auswertungen aktueller Crowdfunding-Projekte. Dabei wird auf rechtliche Fragen sowie auf Risiken des Crowdfundings eingegangen [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2.3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 50er Jahre waren ein wirklich außergewöhnliches Jahrzehnt in der deutschen Nachkriegsgeschichte, da die Bundesrepublik noch jung und der NS-Staat noch im unmittelbaren Gedächtnis der Bevölkerung war, und das vom Krieg zerstörte Land nun wieder aufgebaut werden musste. Kaspar Maase beschreibt dieses Jahrzehnt des Aufbaus als eine Periode der „...verbissene[n] Entschlossenheit der Westdeutschen..., die den Nationalsozialismus zum Alptraum erklärten und nun mit aller Gewalt modern sein wollten.“ Passend zu diesem westdeutschen Aufbruch in die Modernität brachte der Münchner Kindler & Schiermeyer-Verlag am 26. August 1956 zum Preis von 50pf ein neues Zeitschriftenformat auf den Markt: Die „BRAVO -Zeitschrift für Film und Fernsehen“, welche vor allem Einflüsse der amerikanischen Kulturindustrie zu den Westdeutschen, bzw. zur westdeutschen Jugend bringen wollte. Zunächst war die Bravo als Unterhaltungsblatt für Menschen jeden Alters und jeder sozialen Stellung gedacht. Zielgruppen der sogenannten `BRAVO-Familie` waren Eltern, Großeltern sowie in einer Ausgabe auch „...gestandene Hamburger Hafenarbeiter...“. Diese Zielgruppe schien erfolgversprechend zu sein, da amerikanische Musik und Filme zunächst auch für ein großes Publikum interessant schienen. Jedoch fand die Bravo bald ihren größten Leserkreis in der westdeutschen Jugend: 1960 waren 36% der Leser zwischen 12 und 16 Jahren sowie 18% zwischen 17 und 20 Jahren. Aufgrund der Berichterstattung über die privaten Freizügigkeiten mancher US-Stars, wurde der Bravo, vor allem von der Elterngeneration, schnell ein Platz am Rande der sogenannten „Kultur“ zugewiesen, die Maase mit „...Ordnung, Sauberkeit und Bildungsanspruch...“ definierte. In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Bravo und ihre inhaltlichen Bestandteile vornehmlich in den 50er Jahren ergründen sowie eine Einschätzung ihres kulturellen, kommerziellen und politischen Einflusses auf die westdeutsche Jugend versuchen.
Comics sind fester Bestandteil spätmoderner Text- und Zeichenwelten. Sie haben der Gegenwartskultur nicht nur Storys und Sagenkränze beschert, sondern auch Mythen, Ikonen und Helden. Dass die skizzierten Protagonisten bisweilen auch als Antihelden konstruiert werden – und sich die Erzählungen insofern auch als Antimythen aufstellen – bekräftigt im Grunde die These von einer comic-literarischen Heldenreise, auf deren Sinn und Funktion sowohl die Religions- als auch die Medienwissenschaften aufmerksam gemacht haben. Der Comic als Medium hat Rezeptionsgewohnheiten verändert und Reflexionsstrategien neu gestaltet. Populäre Erzählmuster sind von der Trivialität und Banalität der Strips und Cartoons ebenso beeinflusst worden wie die intellektuellen Diskurse von den metatextuellen Realitätskonstruktionen der Graphic Novel.
Die Studie vergleicht erstmals die Ebene der kommunikativen Erinnerungen an die NS-Zeit in Deutschland und Polen. Neben einer Darstellung der öffentlichen Erinnerungen an Nationalsozialismus, Zweiten Weltkrieg, Judenverfolgung und Zwangsmigration werden auf der Basis von Gruppendiskussionen die Vergangenheitsbilder der Befragten in beiden Ländern rekonstruiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die vielfältigen Zuschreibungen von Täter- und Opferrollen, in denen sich Deutungen der Vergangenheit mit Vorstellungen kollektiver Identität verbinden. In diesen Zuschreibungen wird nicht nur das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Erinnerungen diskutiert, sondern auf einer symbolischen Ebene auch das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen verhandelt. Dabei zeigt sich, dass die deutsch-polnischen Beziehungen von einer grundlegenden Asymmetrie geprägt sind, es aber auch gemeinsame Merkmale in der Erinnerung gibt, allen voran die Fokussierung auf die Opfer.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: keine, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Proseminar: afrikanisch-asiatische Multikulturalität auf Madagaskar, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die verschiedenen Einwanderungswellen ist die Bevölkerung und Kultur Madagaskars von asiatischen und afrikanischen Elementen geprägt, wobei es schwierig ist die einzelnen Einflussfaktoren zu trennen. Obwohl heute etwa ein Drittel der Bevölkerung Christen sind, spielt auf ganz Madagaskar die Ahnenverehrung immer noch eine wichtige Rolle. Diese Tradition spiegelt sich vor allem im Bezug zum Tod und bei Beerdigungen wieder. Der Tod wird allgemein als natürliche Folge schwerer Krankheit oder hohen Alters gesehen. Nur ein sehr plötzlicher Tod ist unnatürlich und es wird angenommen, dass er von einem bösen Feind, Zauberer oder Geist durch höhere Kräfte verursacht wurde. Vorstellungen von einem jüngsten Gericht, Fegefeuer oder Hölle existieren in der madagassischen Tradition nicht, die Toten halten sich stattdessen meist in der Nähe ihrer früheren Wohnungen auf (Schomerus-Gernböck 1992: 219). Sie können ihren lebenden Verwandten im Traum erscheinen um Gutes oder Böses zu bringen und gelten so als Mittler zwischen Gott und den Menschen. Bei Verletzungen bestimmter Tabus können sie die Betroffenen mit Krankheiten oder Missernten bestrafen. Um sie zu besänftigen und um für ihren Segen zu bitten ist es daher üblich, Zeremonien abzuhalten, bei denen den Ahnen Opfer, meist Tiere und Alkohol, dargebracht werden (Schomerus-Gernböck 1975: 805). Allgemein ist der Tod auf Madagaskar nicht mit Trauer verbunden, da er nicht als Ende gesehen wird, sondern lediglich als Wechsel von der Gemeinschaft der Lebenden in die Gemeinschaft der Ahnen (Roth 1994: 99). Da aber gerade diese kulturelle Transition, vom einfachen Menschen zu einem hochangesehenen und verehrten Ahnen, bei den Madagassen extrem wichtig ist, ist auch die Beerdigungszeremonie, sowie Särge, Gedenkgegenstände und das Grab selbst von höchstem spirituellen Wert. Die verschiedenen Begräbnistraditionen Madagaskars sind extrem komplex und sehr unterschiedlich von Region zu Region. Um einen Überblick über die Komplexität dieser Zeremonien und Vorstellungen zu vermitteln, möchte ich in meiner Arbeit die Totenkulte in zwei verschiedenen Gruppen beschreiben. Zunächst werde ich auf die Merina im Hochland eingehen, um dann, zur Veranschaulichung der Vielfalt, beispielhaft die Traditionen der Sakalava an der Westküste anzureißen. Natürlich gibt es auch innerhalb der jeweiligen Gruppen regionale Unterschiede, die ich allerdings nicht genauer darlegen werde.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Karibik, Note: keine, Universität Lüneburg (Fachbereich Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Musikkulturen der Karibik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die populäre Musik auf Jamaika seit 1960 lässt sich im wesentlichen in drei Zeitabschnitte unterteilen, der jeder für sich einen bestimmten Musikstil mit einem für ihn charakteristischen Beat aufweist. Von ca. 1960 bis Mitte 1966 war Ska die dominante Musikform, die in den Jahren von 1966 bis ca. 1968 vom Rocksteady abgelöst wurde. Ab etwa 1969 bis 1983 war Reggae die am meisten produzierte und konsumierte Musik, wobei hier noch zwischen dem ‘frühen Reggae’ (1969 bis 1974) und dem so genannten ‘Roots Reggae’ (1975 bis 983) unterschieden werden muss. Diese Arbeit beleuchtet die musikalische Biografie Bob Marleys im Laufe dieser musikgeschichtlichen Entwicklungen und erläutert in kurzen Diskursen die einzelnen Musikstile.
English summary: Pannenberg is of the opinion that life is inevitably religiously defined. This assumption provides a basis for his description of the human identity. In this context Pannenberg also considers comprehensive topics of cultural anthropology. German description: Diese erste umfassende Anthropologie seit den bedeutenden Darstellungen von Scheler, Plessner, Gehlen und Roth geht von der Beobachtung aus, dass menschliches Leben unentrinnbar religios bestimmt ist, und ordnet von daher eine Fulle wissenschaftlicher Einzelbeobachtungen zu einem klaren und herausfordernden Gesamtentwurf. Ausgehend vom Widerspruch zwischen Weltoffenheit und Ichzentriertheit des Menschen wird die Frage nach seiner Identitat verfolgt. Wolfhart Pannenberg behandelt dabei nicht nur die Probleme der personlichen Identitatsbildung in Selbstbewusstsein, Affektivitat und Gewissen, sondern wendet sich auch den ubergreifenden kulturanthropologischen Themen wie Spiel und Sprache, Institutionenbildung und Geschichtlichkeit zu. V&R macht diesen Klassiker wieder verfugbar.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 2,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaftliche Fakultät), 54 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wäre ohne interdisziplinäre Bezüge nicht möglich. Die fächerübergreifende Thematik führte dazu, dass Disziplinen wie die Linguistik, Sozialwissenschaften, Philosophie und Psychologie inhaltlichen Einfluss gefunden haben. Der inhaltliche Aufbau ist folgendermaßen gegliedert: Zu Beginn steht eine Einführung in die Arbeit der WdK. Deren Projekt, der KdK wird in seinen Ziel-vorstellungen und seiner Arbeitsweise erläutert. Aufgrund der Bekanntheit und großen Wirkung, die er bei Teilnehmern und Zuschauern erzielt, ist er als kulturelles Großevent einzustufen. Welche Auswirkungen hat das auf ihn selbst und auf Berlin? Als praxis-orientiertes Beispiel soll er verdeutlichen, wie sich in Berlin Multikulturalität ausdrückt und einen gestalterischen Rahmen findet. Es wird Bezug genommen auf die speziellen Bedingungen in Berlin. Die öffentliche Wahrnehmung wird anhand von Presseberichten und die Rolle der Medien generell untersucht. Weiterführend wird geschaut, inwiefern diese urbane Veranstaltung Nachhaltigkeit besitzt, und was die realen Effekte in der Kulturlandschaft sein könnten. Welchen Beitrag kann der KdK leisten, in Berlin ein Optimum an Ausgestaltung und das Ausleben der kulturellen Vielfältigkeit zu schaffen? In diesem Zusammenhang wird sein Potenzial als „Integrationswerkstatt“ (vgl. Dok. 11) untersucht. Inwiefern und in welchen Zusammenhängen kann er Integration begünstigen und fördern? Der KdK ist ein Produkt der kulturellen Vielfalt Berlins. Daher werden einige grundlegende Überlegungen zum Aspekt Kultur gemacht. Kultur prägt das Individuum in besonderem Maße und bestimmt zum großen Teil seine Norm- und Wertvorstellungen. Es wird geschaut, wo sich die erläuterten Aspekte von Kultur im Konzept des KdK wiederfinden.
Inhaltsangabe:Einleitung: Nostalgie wird allgemein hin bezeichnet als sehnsuchtsvoller Rückblick nach einer längst vergangenen Zeit. Im Zuge des Wandels 1989/91 wurde Nostalgie ein wohl beachtetes Phänomen. Der Wandel, der für die Deutschen mit dem Mauerfall in Berlin seinen Anfang nahm und in der Folge viele Veränderungen mit sich brachte, birgt dieses Phänomen in sich. Das Ende des Kalten Krieges und die damit einhergehende Verschiebung der Weltordnung sind ebenso wesentliche Bestandteile und Auswirkungen dieses Transformationsprozesses wie die Teilung verschiedener Vielvölkerstaaten, wie zum Beispiel die Trennung der UdSSR, der Tschechoslowakei und die des ehemaligen Jugoslawiens. Dieser Prozess der Transformation ist besonders für die Sozialwissenschaften kulturwissenschaftlicher Analyse interessant und von Bedeutung. Der jeweils gegebene Zustand des Wandels der Gesellschaften, die sich in der Transformation befunden haben und sich zum Großteil immer noch darin befinden, hat für die Gesellschaftswissenschaften ein ideales Forschungsobjekt geformt. Das Anliegen dieser Arbeit ist es, dem Phänomen der Nostalgie als Produkt dieser Transformation bei den Betrachtungen der Transformationsprozesse stärkere Beachtung zu geben, da sie durch ihr selektives Verhalten auf Elemente verweist, die darauf deuten, was den Menschen wichtig war und ist. Was wird erinnert und warum wird gerade dies erinnert? Diese Hervorhebung folgt insbesondere der Prämisse, dass die Stabilität eines Systems, einer Ideologie, eines Staates oder einer Gemeinschaft im Allgemeinen, von der Legitimation durch seine einzelnen Glieder abhängig ist. Lernt man die zuvor angesprochene Selektion durch die Nostalgie zu erkennen und zu deuten, so erhält man ein Instrumentarium, das auch für viele andere Wissenschaftszweige interessant sein kann, wie zum Beispiel für die Geschichtswissenschaft. Was wird aus welcher Zeit erinnert und warum? Welche Ideologien werden hierdurch von der Vergangenheit in die Zukunft transportiert und zu welchem Zweck? Daneben kann eine aktive Beschäftigung mit dem Thema der Nostalgie in den einzelnen Ländern einen Diskurs auslösen, der zur Vergangenheitsaufarbeitung beitragen kann. Dies ist unabdingbar für eine positive und stabile Entwicklung der demokratischen Konsolidierungen der neuen Nationen und kann nachhaltig zu Frieden und Konfliktvermeidung führen. Die nachfolgende Untersuchung betrachtet diskursiv das Phänomen der Nostalgie als Produkt der [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Veranstaltung: Modul G4 Kulturelle Räume und Grenzen , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 14. November 1847 wurde die Gute Botschaft von Jesus Christus im Ewe1-Gebiet im heutigen Ghana das erste Mal von Lorenz Wolf verkündet.2 Deutsche Missionare waren schon in Westafrika aktiv, bevor Schutzgebiete ab 1884 ernannt wurden. Das Missionswerk der Norddeutschen Mission (NM) wurde 1836 von insgesamt sechs lutherischen und reformierten Missionsvereinen in Hamburg gegründet3 und war seit 1851 in Bremen ansässig. Gegenstand der Hausarbeit soll sein, die Entwicklung im protestantischen Einflussbereich Togos zu untersuchen und darzustellen, wie die anfänglichen Missionierungen der NM später von den Afrikanern selbst aufgegriffen wurden. Als These soll angedacht werden, dass Missionsträger und Kolonialregime mit abwechselndem Eifer gegen einheimische Kulte und Glaubensüberzeugungen wirkten und als Ergebnis, als etwas Neues, die „Selbst-Christianisierung“4 der Afrikaner hervorbrachten, als diese lernten Verantwortung zu übernehmen. Im Zuge der Selbst-Christianisierung entstanden in einer späteren Phase afrikanische Kirchen. Der Untersuchungszeitraum beschränkt sich auf die vorkoloniale und koloniale Zeit. In dieser Arbeit wird die Frage nach den Hintergrund christlicher Missionserfolge aus einer modernen, innovativen Perspektive aufgegriffen. 1 Ewe ist eine der Kwa-Sprachen und wird im Süden von Ghana sowie im südlichen Togo vom Volk der Ewe gsprochen. 2 Vgl. Zeitgemäß: Das ist unsere Mission. 175 Jahre Norddeutsche Mission. 1836-2011. Hannes Menke & Antje Wodtke (Hrsg.). Bremen 2011. S. 7. 3 § 2 der Satzung der NM lautet: „Die Gesellschaft umfasst lutherische und reformierte Glaubensgenossen. Sie hält sich bei der Ausbreitung des Reiches Gottes unter den Heiden an die Anweisung des Herrn Jesu Christi, Matthäus 28, 18-20, in der Überzeugung, dass der bei uns geschichtlich entstandene Konfessionsunterschied nicht in die Heidenwelt zu verpflanzen ist, sondern sich durch die Predigt des Evangeliums unter der Leitung des Herrn und seines Geistes die Kirchen unter den Heiden eigentümlich gestalten wird.“ Vgl. hierzu Norddeutsche Mission, Kleine Chronologie der Norddeutschen Mission. URL: http://www.zeitgemaess.unsere-mission.de/Chronologie.332.0.html. (Stand: 10.07.2012) 4 Der Begriff der Selbst-Christianisierung stammt von Jürgen Osterhammel. Vgl. hierzu Osterhammel, Jürgen. Kolonialismus. München 1995 : C.H. Beck. S. 103.
Inhaltsangabe:Einleitung: Als im Sommer 1999 die deutschen Tageszeitungen über die finanziellen Kürzungen des Auswärtigen Amtes berichteten, war die auswärtige Kulturpolitik plötzlich wieder in aller Munde. Ihr Hauptvertreter, das Goethe-Institut, stand wie selten zuvor im Kreuzfeuer der Kritik und fand seine weltweite Arbeit in zahlreichen Artikeln präsentiert, analysiert oder verrissen. Den meisten kritischen Betrachtungen gemeinsam war allerdings die auf Verallgemeinerung bedachte Darstellung, die vor allem das Gesamtkonzept des Goethe-Instituts betraf. Doch wie sieht dessen Arbeit eigentlich in Frankreich aus, im Nachbarland, wo die deutsche Sprache und Kultur seit jeher kritisch betrachtet, in vergangenen Jahrhunderten häufig gehasst und selten geschätzt wurden und erst in jüngster Zeit durch die Verbesserung der deutsch-französischen Beziehungen einen Aufschwung erlebten? Oder darf man eventuell sogar behaupten, dass die deutsch-französischen Beziehungen umgekehrt von der Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur durch Institutionen wie das Goethe-Institut profitiert haben? Welche Aussichten bieten sich heutzutage angesichts der prekären Finanzlage der deutschen Mittlerorganisationen, allen voran das Goethe-Instituts, für die Aktivitäten und das Engagement in Frankreich? Wo lässt sich ein wirklicher Bedarf feststellen, wo können Schwerpunkte gesetzt werden? Die folgende Arbeit konzentriert sich, nach einer Einführung in die allgemeine Konzeption und Zielsetzung des Goethe-Instituts und einer kurzen Analyse der Situation der deutschen Sprache im französischen Schulwesen, vornehmlich auf das Institut in Paris als größte Einrichtung in Frankreich, die zudem noch einen regionalen Koordinationsauftrag erfüllt. Die Tätigkeitsfelder des Instituts in Sprach-, Informations- und Kulturvermittlung werden dargelegt und am Beispiel von Aktivitäten aus dem Jahr 1999 analysiert. Ein Vergleich mit anderen Kulturmittlerorganisationen, dem Inlandsinstitut in München und dem Institut français in der gleichen Stadt, vertieft die Darstellung. Besondere Beachtung sollten anschließend die Kapitel zur Bedeutung der Arbeit des Goethe-Instituts Paris für die deutsch-französischen Beziehungen sowie zur intensiven Kooperation mit französischen Partnern finden. Die Ausgangsfrage wird mit einer Betrachtung zur Perspektive der Sprachförderung und der Kulturpolitik wieder aufgegriffen. Vor dem Hintergrund der Materialfülle erscheint es notwendig, die beiden [...]
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ägyptologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Tempel ist ein komplexes symbolisches System - die architektonische Umsetzung einer Weltanschauung. Wir haben es im Alten Ägypten mit einer über Jahrhunderte und Jahrtausende gewachsene Weltsicht zu tun, die die sichtbare und die unsichtbare Welt, die diesseitige der Menschen und die jenseitige der Götter, umfasste. Und sie umfasste die Erkenntnis, dass das Weltgeschehen beeinflussbar ist – mittels magischer Handlungen, zu denen auch die Tempelrituale zählten.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 1,3, Universität Paderborn, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Thema ist im kulturwissenschaftlichen Diskursraum derzeit so populär, wie die Performanztheorie. Unter dem Banner des Performative Turn wurde eine Übertragung der sprechakttheoretischen Überlegungen John Austins, in eine kulturwissenschaftliche Perspektive des Performativen auf den Weg gebracht. Austin hatte sich bereits Anfang der 1960’er Jahre in der Ansicht positioniert, dass eine sprachliche Äußerung bei ihrem Aussprechen zugleich einen Handlungsvollzug beinhaltet und damit einen Aufführungscharakter offenbart.1 Das diskursive Potential dieser Vorstellung liegt in der Akteursperspektive, die dem performativen Akt ein handelndes Subjekt zu Grunde legt. Anknüpfend an die Sprechakttheorie, folgt die kulturtheoretische Anwendung des Performanzbegriffs der Vorstellung des Zitierens kultureller Konventionen im Vollzug des Sprechakts. Zu der rein informativen Sinnebene von Sprechakten, tritt - durch das Zitieren oder Wiederholen von Äußerungen - eine rituelle Handlungsebene (Iterabilität). Sehr anschaulich wird dies von Uwe Wirth am Beispiel des Eheversprechens dargestellt.2 Die Vollzugsformel des Standesbeamten „Kraft des mir verliehenen Amtes erkläre ich euch zu Mann und Frau“ beinhaltet Wirth zufolge zwei wesentliche Merkmale des performativen Sprechakts. Einerseits handelt es sich nicht um eine Äußerung mit „logisch-semantischem Wahrheitswert“ (z.B. „Das Auto ist rot“), sondern um ein kulturgeschichtlich aufgeladenes Zitat mit formaljuristischer Wirkung: „Im Gegensatz zur „konstativen Beschreibung“ von Zuständen, die entweder wahr oder falsch ist, verändern „performative Äußerungen“ durch den Akt des Äußerns Zustände in der sozialen Welt, das heißt, sie beschreiben keine Tatsachen, sondern sie schaffen soziale Tatsachen.“3 [...]
Welche staatlichen und zivilgesellschaftlichen Modelle und welche internationalen Hilfsmaßnahmen können im Umgang mit Waisen und »vulnerable children« in Afrika förderlich sein? Die in diesem Band versammelten Beiträge von Wissenschaftler_innen und Vertreter_innen von Hilfsorganisationen vermitteln einen fundamental neuen Blick auf Kindheit in Afrika, die von AIDS und Armut einerseits und von radikaler Modernisierung andererseits gekennzeichnet ist, und ermöglichen so ein tieferes Verständnis der anderen Bedingungen von Kindheit und Elternschaft im afrikanischen Kontext.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,5, Humboldt-Universität zu Berlin (-), 52 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde in Mittel- und Westeuropa ein Prozeß in Gang gesetzt, der eine Integration der europäischen Nationen in ein gemeinsames Bündnis zum Ziel hat. Als Resultat sind über fünfzig Jahre nach Kriegsende heute eine Vielzahl von westeuropäischen Staaten und nach 1989 auch osteuropäischen Staaten in die Europäischen Gemeinschaft integriert bzw. stehen vor ihrer Aufnahme in das Bündnis. Dementsprechend wird die nationale politische, wirtschaftliche und gesetzliche Ausrichtung der Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft maßgeblich durch das Europäische Parlament und die ihm anhängenden Institutionen beeinflußt. So sei „...Europa gedacht als Gemeinschaft der Demokratien, die ihre Interessen nach dem Prinzip der Integration ausgleichen und ihre Konflikte nach den Ordnungsregeln der Europäischen Union austragen.“ (Mester, Jens, 1998, S.9). Dieser Prozeß des Zusammenwachsens dringt bis in die alltäglichen Lebensbereiche der europäischen Bürger vor. Angefangen bei einer multinationalen Warenpalette, die jedem zugänglich ist, bis hin zur Arbeitsmigration hat die europäische Integrationspolitik die gesellschaftliche Realität verändert. Dabei spielt auch die touristische Mobilität, hervorgerufen durch Wohlstand und verstärkt durch offene Grenzen und verkehrstechnische Möglichkeiten eine wichtige Rolle in der Lebensgestaltung und in der Erfahrungswelt der Bürger Europas. Dementsprechend kann man feststellen, daß der einzelne europäische Bürger zunehmend direkt oder indirekt in Kontakt mit fremden Nationen und Kulturen tritt. Es stellt sich bei dieser Entwicklung aber die Frage, in wie weit die europäischen Gesellschaften und europäischen Bürger tatsächlich in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren und zu interagieren. Offensichtlich handelt es sich hier um ein Problem, denn Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus und Separatismus sind in den letzten Jahren fortwährend Gegenstand politischer Konflikte und öffentlicher Diskussion in Europa. „Nationalismus als politische Orientierung scheint uns zum Teil der -untaugliche- Versuch zu sein, die zunehmenden internationalen Probleme durch nationalistische Ein- und Ausgrenzung oder durch expansiven Nationalismus zu ‘lösen’, nach dem Motto ‘rette sich wer kann’.“ (Held, Josef, u.a., 1993, S.1) [...]