Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Anlässlich des im kommenden Herbst stattfindenden Bildungsgipfels wird die Bildungspolitik von der Öffentlichkeit derzeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Mit plakativen Sprüchen wie „Wohlstand für alle heißt heute Bildung für alle“ plädieren Politiker für einen bes-seren Zugang zur Bildung für alle Bevölkerungsschichten. ‚Bildung für alle’ schließt hierbei insbesondere auch diejenigen Kinder und Jugendlichen mit ein, deren Wurzeln im Ausland zu finden sind, denn die Teilhabe an der Bildung gilt für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund als wegbereitend für eine erfolgreiche Integration und zugleich als entscheidend, um am ‚Wohlstand für alle’ teilhaben zu können. Dennoch wird gerade Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine mangelnde Schulbildung immer mehr zum Verhängnis und das Ziel ‚Bildung für alle’ scheint bislang unerreicht. An aktueller Brisanz gewinnt die Diskussion um die Bildung mehrsprachiger Schüler mit Migrationshintergrund nicht zuletzt durch den Bildungsbericht für Deutschland, der diesen Kindern und Jugendlichen eine deutliche Benachteiligung im deutschen Bildungssystem bescheinigt. Prinzipiell steht ihnen der Zugang zu den Bildungsangeboten zwar offen, doch legen die Erkenntnisse des Bildungsberichts die Vermutung nahe, dass die scheinbare Chancengleichheit nicht genutzt werden kann oder vielmehr als Rechtfertigung der Bildungsinstitute dient, der Bildung nichtdeutscher Schüler nicht im Wege zu stehen. Es stellt sich somit die Frage, wo die Gründe für dieses Bildungsdesiderat zu suchen sind und welchen Hindernissen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund auf ihrem Bildungsweg gegenüber-stehen. Neben mangelnder Motivation und kultureller Differenzen beruht die Argumentationsgrundlage vornehmlich auf defizitären Sprachkenntnissen, die nichtdeutschen Schülern zur Last gelegt werden, weshalb das Feld der sprachlichen Bildung ins Zentrum dieser Arbeit gestellt wird. Das Anliegen dieser Arbeit ist die Analyse der Bildungschancen von Kindern und Jugend-lichen mit Migrationshintergrund unter besonderer Berücksichtigung ihrer Mehrsprachigkeit.Zwar gilt die europäische Sprachenvielfalt und die Fähigkeit, in mehreren Sprachen zu kommunizieren, gemeinhin als erstrebenswert und es lässt sich auch in bildungspolitischen Diskursen der zunehmend hohe Stellenwert einer mehrsprachigen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen erkennen.