Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Image statt Inhalt? Personalisierung politischer Kommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: „Im Wahlkampf vor mir liegt ein Zonenmädchen – warum kann es nicht eine Schönheit sein? Die Mundwinkel im Keller und zum Helm frisiertes Haar mit Spreewaldgurkenatem – Angela!“ Mit diesen recht uncharmanten Worten stimmte Kanzlerpuppe Gerd (gesprochen von Stimmenimitator Elmar Brandt) rechtzeitig zu Beginn des vorgezogenen Wahlkampfes 2005 in eine Strophe des Liedes „Im Wahlkampf vor mir liegt ein Zonenmädchen“ ein. Unterlegt von der Melodie des 70er Jahre-Ohrwurms „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“ attackierte die Schröderparodie die persiflierte Angela Merkel Angie (gesprochen von NDR-Radiomoderatorin Anne Onken) mehrfach äußerst scharf, worauf Angie aber stets schlagfertig konterte. „Was tönt die Witzfigur da hinter mir nur? (...). Der rechnet sich noch Chancen für sich aus?! (...). Die Chose ist gelaufen, dieser Kleinganove spinnt! (...). Der glaubt doch nicht, daß er noch mal gewinnt.“ So trivial der musikalische Schlagabtausch zwischen Angie und Gerd auch anmuten mag und so wenig er auch ernst zu nehmen ist, so ist er doch ein Beispiel für etwas, was in der medialen Erlebnisgesellschaft mittlerweile Alltag ist: Politainment, die Vermischung politischer Themen mit Elementen der Unterhaltung. Doch wie sieht sowas aus und was sind die die Risiken einer solchen Vermischung? Oder besteht sogar die Notwendigkeit einer Vermischung? Zur Beantwortung dieser Fragen ist es zunächst einmal nötig, den Politainmentbegriff zu erläutern, ihn in die von Dörner definierten zwei Ebenen zu differenzieren und diese anhand zweier Beispiele – an dem von Rudolf Scharpings Swimming Pool-Affäre und an dem der ZDF-Serie Kanzleramt – zu verdeutlichen. Unterkapitel 2.3 informiert zudem über den Feel-Good-Faktor in der Als-ob-Welt als Elemente des Politainmentprozesses und gewährt einen kurzen Einblick in die damit verbundnenen Mechanismen der immer weiter fortschreitenden Amerikanisierung politischer Kommunikation in Deutschland.
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