Ideologische Grundlagen der zapatistischen Bewegung in Mexiko. Wie libertär sind die Zapatisten?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1, Universität Wien (Internationale Entwicklung), Veranstaltung: Alles für alle! Zapatismus als Paradigma, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Bestehen der zapatistischen Bewegung in Mexiko gibt es Versuche, insbesondere aus dem wissenschaftlichen Bereich, diese theoretisch und auch ideologisch einzuordnen. Während die theoretische Einordnung relativ deutlich entwicklungs- und dekolonialistische Aspekte aufweist, ist eine politisch-ideologische Zuordnung bis heute umstritten. Da die seit 1994 offen agierende Guerilla Anleihen bei verschiedensten ideologischen Strömungen nahm, um ihre gesellschaftlichen und politischen Strukturen zu formen und zu organisieren, ist eine einzelne zentrale Politikform hinter der Bewegung nicht auszumachen. Es finden sich neben den revolutionären Elementen der Guerilla-Bewegung sowohl anarchistische, kollektivistische und marxistische wie auch libertäre und konservativ-kleinbürgerliche Einflüsse in den Paradigmen, Normen und Handlungsanweisungen. Dies liegt auch in der Einzigartigkeit dieser sozialen Bewegung begründet, die sich in vielerlei Hinsicht verdeutlicht. Während bei anderen Guerillas in Lateinamerika oftmals ein Programm vor der Bewegung steht, als Beispiel wäre hier etwa die stark kommunistische Ausrichtung der National Liberation Army (ELN) in Kolumbien in ihren Anfangsjahren zu nennen, gab es jenes bei den Zapatistas erst nachträglich. Die Bewegung entstand nämlich Anfang des 20. Jahrhunderts aus konkreten sozialen, politischen und ökonomischen Konflikten und adaptierte erst im Nachhinein ein politisch-ideologisches Programm, welches bis heute weiterentwickelt wird. Während sich bereits diverse akademische Abhandlungen mit den anarchistischen, marxistischen, sozialistischen und revolutionären Elementen der politischen Ausrichtung der Bewegung beschäftigten, soll in folgender der Einfluss libertärer Ideen auf Praktiken und Denkmuster näher betrachtet werden. Durch die Spannungsverhältnisse der Zapatistas im Kampf gegen die mexikanische Regierung, das Parteiensystem und generell den massiven Einfluss des Staates, sowie die autarke und selbstbestimmte Ausrichtung gesellschaftlichen Zusammenlebens, lassen sich, zumindest oberflächlich, viele Aspekte des Libertarismus in der Bewegung wiederfinden. Die Zapatistas selbst bekräftigten immer wieder keine Anhänger von Personen, sondern von Grundsätzen zu sein.

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Eric Hugo Weinhandl, BA MA ist studierter Politikwissenschaftler und Entwicklungsforscher mit Schwerpunkt auf internationalen Beziehungen und macht derzeit an der Universität Wien seinen PhD im Bereich kritische Staatstheorie

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