Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Islamische Religionswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Zentrum für Islamische Theologie), Veranstaltung: Systematische Islamische Theologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll die Systematik der sechs Glaubensgrundsätze des Islām untersucht werden. Zunächst soll dargelegt werden, was unter dem Begriff der Systematik verstanden wird: Ein System ist eine Einheit, die als Organisationsform aus verschiedenen Teilen besteht. Diese Teile erfüllen den Anspruch vollzählig und zusammenhängend zu sein. So ist auch der menschliche Organismus eine perfekt organisierte Einheit. Das Gefüge von einzelnen Körperteilen und Organen ist in seiner Funktion harmonisch abgestimmt. Es ist unvorstellbar, dass ein Mensch mit dem Verlust eines Körperbestandteiles ein erwartungsgemäßes Leben führen kann. Hierzu einige Beispiele: Eine Hand ohne eines der fünf Finger würde eine schwächere Greifkraft aufweisen als eine herkömmliche. Eine Person mit nur einem Bein könnte weiterleben, aber nie wieder rennen können. Ein Mensch könnte ohne seine Lunge keineswegs überleben, da ihm das Atmen nicht mehr möglich wäre. Īmān ist der Glaube, den der Mensch mit seinem Herzen vollzieht. Das Herz wird hier nicht als das Organ verstanden, welches Blut durch die Adern pumpt. Es bezeichnet vielmehr ein Vermögen, das in der Lage ist, das zu erfassen, was dem Verstand verschlossen bleibt. Gegenstand des Īmān sind die sechs Glaubensgrundsätze des Islām.