Überlegungen zu Gottfried Kellers Novelle „Frau Regel Amrain und ihr Jüngster“: Von den Regeln der Erziehung, die den Ausweg aus dem Typus der Seldwyler ermöglichen

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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem Gottfried Keller bei seinem Verlag Vieweg , bei dem er zuvor bereits publizierte, einen „Possen gespielt“ hatte und dadurch für die Entstehung seines Novellenzyklus‘ ‚Die Leute von Seldwyla‘ den ersten Stein setzte, schrieb er im Jahre 1854 in einer Nachricht an Ferdinand Freiligrath, einem deutschen Dichter und Übersetzer, der zur gleichen Zeit wie Keller lebte : „Ich [...] werde nun zu Hause mit wichtigem Gesicht mich an eine höchst raffinierte und ausgetüftelte Tätigkeit machen.“ In den darauffolgenden Jahren verfasste Keller seinen raffinierten und ausgetüftelten ersten Band des Novellenzyklus‘, den er ‚Die Leute von Seldwyla‘ nannte sowie den Plan für den zweiten Band, der jedoch erst in den Jahren zwischen 1860 und 1875 veröffentlicht wurde. Der erste sowie der zweite Band der Erzählungen Kellers bestehen jeweils aus fünf Geschichten. Jene, die in dieser Hausarbeit im Zentrum steht, befindet sich im ersten Band an dritter Stelle und wurde von Gottfried ‚Frau Regel Amrain und ihr Jüngster‘ betitelt. Die Novelle spielt, wie es zu erwarten ist, in der fiktiven Stadt Seldwyla, die sich irgendwo innerhalb der Schweiz befindet. Frau Regel Amrain ist eine, von ihrem in Seldwyla geborenen Ehemann mit einem enormen Schuldenberg, zurückgelassene allein erziehende Mutter von drei Söhnen, die sich, nachdem ihr jüngster Sohn Fritz, sie vor einer unehelichen Liebelei rettete, das Ziel setzt, all ihre Aufmerksamkeit auf jenen kleinen Sohn zu lenken, der ihr an diesem Tag heldenhaft zur Seite stand, um ihn durch ihre spezielle Art der mütterlichen Erziehung auf einen besseren Weg zu lenken, als den, den sein Vater sowie die Masse der restlichen Seldwyler einschlugen. Christian Stotz schrieb hierzu: „[Es ist nicht nur] der Konflikt zwischen Vater und heranwachsendem Sohn; es ist auch der Konflikt zwischen Rechtschaffenheit und Seldwylertum, zwischen ganz unterschiedlichen Auffassungen von Verantwortung. [...] Es ist das Element, das die Sphären der Ökonomie und die der Bürgerpflicht, in denen Fritz jeweils achtbare Erfolge vorweisen kann, [...] und das auch Resultat seiner Erziehung ist.“ Ob Stotz‘ These der Wahrheit entspricht, dass Frau Regel Amrains Erziehung der Grundstein für ein nicht-seldwylerisches Leben ist, ob dementsprechend die Erziehung den Ausweg aus dem Typus der Seldwyler ermöglicht, wird in dem nun folgenden herausgearbeitet.

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