Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,3, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Da die Inanspruchnahme der Reproduktionsmedizin immer weiter zunimmt, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der zentralen Frage, welche Hoffnungen und Folgen mit der Reproduktionsmedizin für die Kinderwunschpaare einhergehen. Dass das Alter bei Geburt des ersten Kindes immer weiter ansteigt, wird in vielen Medien immer wieder dargestellt. Ob und wann sich für ein Kind entschieden wird, ist abhängig von den äußerlichen Rahmenbedingungen sowie von den persönlichen Lebensvorstellungen. Besonders wichtig ist dabei, dass der richtige Partner bereits Teil des Lebens ist. Doch bereits da tritt häufig die erste Schwierigkeit auf: Umfragen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen, dass den 30- bis 39-jährigen Frauen und Männern oftmals der richtige Lebenspartner fehlt, mit dem der Kinderwunsch realisiert werden kann. Ein weiterer Grund für das Aufschieben des Kinderkriegens ist, dass besonders für junge Frauen und Männer die Ausbildung beziehungsweise der Berufseinstieg eine große Rolle in der jungen Lebensphase spielt. Somit stehen ein sicherer Job und ein gutes Einkommen hauptsächlich im Vordergrund. Für viele die Voraussetzung, um sich für die Familienplanung zu entscheiden. Insbesondere hochgebildete Frauen entscheiden sich oft gegen oder sehr spät für ein Kind. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegt das durchschnittliche Erstgebäralter heute bei über 30 Jahren. Ebenso ist der Anteil der Spätgebärenden (Frauen über 34 Jahre) in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen (von 1,3% auf 22%). Da die Fertilität in einem großen Zusammenhang zum Alter steht, müssen sich Paare, die sich im höheren Alter doch für ein Kind entscheiden, häufiger der reproduktionsmedizinischen Behandlung unterziehen. Aber auch infertile Paare nutzen diese Möglichkeit. 20 bis 30% der Paare werden innerhalb eines Jahres bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger, leiden also an einer verminderten Fertilität. Circa 3% sind sogar dauerhaft ungewollt kinderlos. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass ungewollte Kinderlosigkeit in Deutschland weiter zunehmen wird, da das Durchschnittsalter bei Geburt des ersten Kindes weiter ansteigt.