Ein Leben zwischen Partys und Uni in Tirana. Dann, aus heiterem Himmel, wird der junge Student mit einer archaischen Welt konfrontiert, die ihn voll und ganz vereinnahmen will. Als sein gehbehinderter Vater stirbt, wird eine alte Blutfehde wieder aufgenommen, und er wird für einen Mord, den sein Großvater von 60 Jahren begangen hat, verantwortlich gemacht. Erst versucht er noch seine Gegner zur Vernunft zu bringen, aber als dieser Versuch scheitert, wird er im Laufe der Zeit immer paranoider. Wider Willen verwandelt er sich immer mehr zum Ebenbild seiner Gegner. Als er sich auch noch eine Waffe besorgt und sich auf die Konfrontation vorbereitet, verdrängt eine tiefe Melancholie jede Spur von der modernen Gegenwart. Der junge Student wird in eine albanische Realität katapultiert, die bar jeder romantischen Folklore ist. In einem Land, in dem bis vor kurzem Hoxhas despotisches Regime und die Mentalität grimmiger Bergbewohner nebeneinander existierten, gibt es weder ein Recht auf einen „modernen“ Alltag noch die Möglichkeit, in die Moderne zu flüchten, wobei das Verharren in der Tradition letztendlich unvermeidlich zur Katastrophe führt. In diesem Sinne erleiden Artan Minarollis Charaktere Schiffbruch an ihren eigenen Erwartungen.