Die Band Die Sterne ist neben Blumfeld und Tocotronic eine der drei großen Protagonistinnen der sogenannten „Hamburger Schule“, die Mitte der Neunziger bis knapp zur Jahrtausendwende die deutsche Popmusik nachhaltig beeindruckt. Musikstilistisch durchaus verschieden eint sie doch der bis dahin nicht gehörte Umgang mit der deutschen Sprache. Durchdacht, intelligent, bisweilen ironisch ist Texten auf Deutsch plötzlich wieder State of the Art. Zum letzten Mal hatte damals eine lokale Szene derart großen, bis zum heutigen Tag spürbaren, Einfluss auf die deutsche Popmusik. Die Sterne haben auch nach den ganz erfolgreichen Jahren in schier sturer Regelmäßigkeit Platten herausgebracht, von einem treuen Publikum und der Fachkritik wohlwollend begleitet. Frank Spilker, der Sänger und Gründer der Band, hat sich 2018 - nach einer 25-jährigen Karriere - von seinen Mitstreitern getrennt und sich neue Musiker gesucht, mit denen er ein vielbeachtetes, frisches, na ja: „Debut“-Album aufgenommen hat. Entstanden ist ein Künstlerportrait, das den Musiker Frank Spilker mit seiner aktuellen Combo im Corona-Konzert-Sommer und bei der Arbeit zur neuen Platte begleitet. Gleichzeitig haben wir Zeitzeugen sowie persönliche und professionelle Wegbegleiter gefunden. Der Film kann so aus erster Hand vom unglaublich fruchtbaren fast-weltweit-Label aus Bad Salzuflen und vom einzigartigen Phänomen „Hamburger Schule“ erzählen. Er erzählt von Szene, von Produktionsbedingungen, von Haltung und Diskussion, vom Rockstar als Kleinunternehmer, vom Politikum deutsche Texte, vom Touren und eben auch vom Altern in der Hamburger Schule. Die Auswahl unserer Gesprächspartner:innen ergibt eine launige Dokumentation, die ohne OFF-Sprecher auskommt. Der Film bedient nostalgische Gefühle und Popauskennertum und unser Zielpublikum ist die große Masse derer, die in den 90ern und frühen 2000ern popkulturell sozialisiert worden ist, und derer die es heute gerne wären.