2 Die Zugexplosion in Viareggio
6/15/21
Season-only
Am 29. Juni 2009 kam es in Viareggio, im Nordwesten von Italien, zu einem explosiven Zugunglück mit katastrophalen Folgen. Um 23:48 Uhr durchquert ein Zug mit 14 geladenen Gascontainern die bekannte Küstenstadt. Plötzlich zerbricht etwas. Der erste Tankwagen direkt hinter der Lokomotive löst sich von den Schienen. Er kippt zur Seite. Dabei reißt er noch vier weitere Tanker mit sich. Die Behälter werden beschädigt, das Flüssiggas tritt aus. Sechsundneunzig Sekunden später explodiert der Tanker. Die Zugführer retten sich gerade noch rechtzeitig hinter eine Mauer. Die riesige Explosion führt zu mehreren Feuern, die sich über den Bahnhof auf das benachbarte Stadtviertel ausbreiten. Die Feuerwehr bemüht sich, den Brand einzudämmen. Trotzdem starben 34 Menschen, etliche weitere wurden schwer verletzt. Zwei Häuser stürzten ein und große Teile der Stadt wurden beschädigt. Spätere Untersuchungen finden den Auslöser für die Katastrophe: Ein kleiner Schaden an der Vorderachse. Ein Materialfehler, der bei der letzten Wartung hätte auffallen müssen. Wieder einmal mehr führte menschliches Versagen zu einer tödlichen Tragödie. Am 13. November 2013 begann der Prozess. Die Anklage umfasste das Herbeiführen eines Eisenbahnunfalls und mehrfach fahrlässige Tötung. Leitende Mitarbeiter des italienischen Eisenbahnsystems und des US-Unternehmens, das die Tankwagen gemietet hat, wurden für schuldig befunden und warten auf das endgültige Urteil.