Genius

Angesichts des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland steht der berühmte Physiker Albert Einstein in den 1930er Jahren vor der Entscheidung, ob er mit seiner zweiten Frau Elsa in die USA fliehen oder aus Solidarität mit anderen jüdischen Akademikern bleiben soll. Dabei werden Erinnerungen an seine Zeit als junger, eigensinniger Student am Züricher Polytechnikum wach, an dem er seine erste große Liebe Mileva Mariß kennenlernte.

Nachdem Mileva Mariß, die einzige Frau ihres Jahrgangs am Polytechnikum in Zürich, zunächst mit Albert Einstein im Unterricht aneinandergerät, verliebt er sich schließlich dennoch in seine zielstrebige Kommilitonin. Doch während die leidenschaftliche Affäre ihre gemeinsame Neugier und ihre Liebe zur Wissenschaft befeuert, bleibt dies nicht unbemerkt unter dem strengen Auge des Physikdozenten Professor Weber.

Nachdem Albert Einstein die Universität mit einem Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik abgeschlossen hat, fällt es ihm schwer, in der von starren Traditionen und Regeln geprägten Wissenschaftswelt Fuß zu fassen. Als Einstein schließlich verschiedene Stellen als Tutor annimmt, ist er endlich in der Lage für seine schwangere Frau Mileva zu sorgen. Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Während er tagsüber am Berner Patentamt arbeitet, widmet sich Albert Einstein mit Unterstützung seiner Frau Mileva privat verstärkt seiner Wissenschaft. In dieser schaffensreichen Zeit, die später als sein „Wunderjahr“ bezeichnet wird, entstehen vier seiner wichtigsten Werke, darunter auch die spezielle Relativitätstheorie. Eine seiner Arbeiten weckt schließlich das Interesse des bekannten theoretischen Physikers Max Planck.

Mit seinen neuen Lehrtätigkeiten tritt Albert Einstein endlich dem lang ersehnten akademischen Leben bei und entwickelt die allgemeine Relativitätstheorie. Während er im Kreise der bekanntesten Wissenschaftler Europas, darunter Carl Jung und Marie Curie, seinen ersten Ruhm genießt, kann Einstein der Rolle als Familienvater nicht mehr gerecht werden. Zur Entlastung dient nur der Besuch bei entfernten Verwandten, bei dem er erneut auf seine Cousine Elsa trifft.

Wegen der Arbeit – und um näher bei seiner neuen Liebe Elsa zu sein – zieht Albert Einstein mit seiner Familie nach Berlin. Hier findet er endlich Zeit, sich seiner allgemeinen Relativitätstheorie zu widmen. Zusammen mit einem Astronomen möchte er eine Sonnenfinsternis in Russland fotografieren, doch die Expedition geht schief. Einsteins Affäre mit Elsa ist nicht so geheim wie die beiden gehofft hatten und nun steht ihr Ruf auf dem Spiel. Elsa stellt ihm ein Ultimatum: Entweder, er lässt sich von Mileva scheiden oder er verliert sie für immer.

Erschöpft und abgearbeitet versucht Albert Einstein wissenschaftliche Geschichte zu schreiben und muss schwere gesundheitliche Probleme erfahren. Gleichzeitig kündigt sich der Krieg an und mit ihm wächst das Nationalbewusstsein einer seiner engsten Freunde, Fritz Haber. Die beiden Freunde wenden sich gegeneinander und liefern sich einen Kampf der Ideale. Als Deutschland in den Krieg zieht, weigert sich Einstein als einziger Wissenschaftler, zu den Waffen zu greifen.

Angesichts des Aufstiegs der Nazis beschließen Albert Einstein und seine Frau Elsa, in die USA zu fliehen. Doch sie müssen feststellen, dass ihre Visa vom Außenministerium der USA gesperrt wurden, da Einsteins politische Einstellung die Aufmerksamkeit von FBI-Direktor J. Edgar Hoover auf sich gezogen hat. Nur wenige Tage vor der geplanten Abreise muss Einstein den Konsul der USA in Deutschland davon überzeugen, dass er keine Bedrohung für dessen Land darstellt.

Albert Einstein und Elsa emigrieren in die USA, wo sie sich in Princeton, New Jersey niederlassen. Von hier aus versuchen sie, die Zurückgebliebenen zu retten. Obwohl ihn die Quantenphysik weiter in Atem hält, wird seine Konzentration durch die Atomspaltung in Nazideutschland abgelenkt. Als das Schicksal erneut zuschlägt, sucht Einstein Trost in den Armen einer Russin, deren Absichten unklar sind.

Nach Abwurf der Atombombe und dem Ende des Zweiten Weltkriegs nimmt Albert Einstein im hohen Alter die Rolle eines Weltbürgers an. Durch seine Verbindung zu nuklearen Waffen fühlt er sich schuldig und setzt nun alles daran, weitere Kriege zu verhindern. Gleichzeitig folgt er weiter seinem Bestreben, einen vollständigen Überblick über die Gesetze der Physik zu erlangen. Als ihn ein Nachbarsjunge bittet, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen, erinnert er sich an die Freude, die ihm die Wissenschaft einst bereitete und findet so neue Inspiration.