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Die Eroberung Sibiriens

2005
FSK-6
Altersfreigabe
Zulässig

Folgen von Die Eroberung Sibiriens (3)

1 Abenteurer und Kosaken
6.3.05
Abenteurer und Kosaken Kosaken vom Don und von der Wolga waren die ersten, die den mutigen Schritt über den Ural wagten und in bis dahin völlig unbekanntes Land vorstießen. Es war die Regierungszeit Iwans des Schrecklichen, der den Weg nach Osten ermöglicht hatte. Doch es mussten noch dreißig Jahre vergehen, bevor der russische Zar erkannte, welch möglicher Reichtum ungenutzt vor seinen Füßen lag. Und hätte es nicht die clevere Kaufmannsfamilie der Stroganows gegeben, so wäre Sibirien wesentlich später erobert worden. Die Stroganows, die eigentlich aus Nowgorod stammten, hatten ihre Handelsgebiete bis an den Ural ausgedehnt und waren interessiert genug, noch weiter zu expandieren. Von Iwan dem Schrecklichen mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, warben sie einen bunten Haufen abenteuerlustiger Kosaken an, damit sie das Land weiter im Osten, jenseits des Urals, erkundeten. 1582 startete die Kosakenexpedition im Permer Gebiet. Ihr Anführer war ein gewisser Jermak Timofejew, ein Kosakenataman mit sehr schillernder Vergangenheit. Über achthundert Mann soll er um sich geschart haben, um der "Sonne entgegen" zu ziehen. Der Marsch über den Ural verlief problemlos, denn es war Winter und die Erde war fest gefroren. Doch jenseits des Gebirges mussten die Männer feststellen, dass hier angriffslustige Tataren lauerten. Es kam zu Scharmützeln, doch die Kosaken waren militärisch gut gerüstet. Sie folgten, wie auch die meisten Eroberer nach ihnen, den sibirischen Flüssen. Und wieder stand ein Winter bevor, den die Männer in unbekanntem Land kaum überlebt hätten. Rechtzeitig kam es im Oktober 1583 zu einer Entscheidungsschlacht mit den Tataren. Die Kosaken waren siegreich und konnten die Hauptstadt des Khanat Sibir einnehmen. Sie waren weit nach Westsibirien eingedrungen, bis in die Gegend des heutigen Tobolsk. Von hier aus unternahmen sie weitere Expeditionen, belegten die einheimische Bevölkerung mit Steuern, die diese als Zobelfelle abliefern musste.
2 Forscher und Reisende
13.3.05
Die zweite Etappe der intensiven Eroberung Sibiriens beginnt während der Regierungszeit Peters des Großen (1689-1725). Dieser aufgeklärte Monarch verstand es wie kein anderer Herrscher vor ihm, das unermessliche Potenzial des "achten Kontinents" einzuschätzen. Alle Versuche seiner Vorgänger, in Sibirien Fuß zu fassen, und Menschen anzusiedeln, waren mehr oder weniger zufällige Aktionen. Sibirien, das "schlafende Land" sperrte sich gegen die Eindringlinge aus dem Westen, und nur die Stärksten und Abenteuerlustigsten überlebten. Noch war Sibirien voller "weißer Flecken", und von den zahlreichen Schätzen unter seiner Erde gab es nur eine schwache Ahnung. Zwar hatten die verschiedenen Kosaken-Expeditionen sichtbare Zeichen hinterlassen, hatten kleine Befestigungen errichtet, doch eine genaue Vorstellung über die Ausmaße des riesigen Gebietes hatte niemand. Kurz vor seinem Tode (1725) verfügte Peter der Große die Ausrichtung einer gigantischen Expedition. Es sollte das größte Unternehmen aller Zeiten werden, das je zur Erforschung einer Landmasse ausgerichtet wurde: Die "Große Nordische Expedition". Das Unternehmen, das vor allem von Peters Nachfolgerin Anna I. forciert wurde, verschlang Unsummen von Rubel. Über tausend Menschen waren an ihm beteiligt, die auf verschiedenen Routen Sibirien gründlich erkunden sollten. Ein unglaublicher Einsatz von Menschen und Material, um dem "achten Kontinent seine Geheimnisse zu rauben. Es war der Wunsch Peters des Großen, die östlichen Grenzen Sibiriens festzuschreiben, nach Reichtümern zu suchen und vor allem das Land kartographisch zu erfassen. Auch zu seiner Zeit hatte niemand eine Vorstellung davon, welche Dimensionen Russland durch die Eroberung Sibiriens angenommen hatte.
3 Kuriere und Soldaten
20.3.05
Nach der "Großen Nordischen Expedition" war Sibirien - zumindest als geographischer Raum - erfassbar geworden. Die meisten "weißen Flecken" waren getilgt, ordentliche Landkarten waren angefertigt, und vor allem hatte sich die Infrastruktur rasant entwickelt. Doch noch immer sträubte sich der "achte Kontinent" gegen all die Menschen, die aus dem Westen kamen, wehrte sich durch seine schier unbezwingbare Natur. Es dauerte bis Mitte des 18. Jahrhunderts, um am Zarenhof einzusehen, dass Sibirien an Europa nur ange-bunden werden kann, wenn Verkehrswege entstehen. Man begann mit dem Bau des "Sibirischen Trakt", einer Poststraße, die in Irkutsk endete. Von dort ging es dann auf dem Fluss Amur per Schiff weiter nach Osten. Die Straße, die in Jekaterinburg hinter dem Ural begann, war die "schlimmste Straße" der Welt. Sie war eigentlich nur ein Feldweg und stellenweise nur eine Schneise durch die Taiga. Reisende wurden zu wahren Märtyrern und dennoch zog es die Menschen nach Osten. Die meisten von ihnen kamen aber zunehmend unfreiwillig, als Verbannte oder Strafgefangene. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man in Russland ernsthaft den Bau einer Eisenbahn durch Sibirien zu diskutieren. Amerika und Kanada besaßen bereits ihre transkontinentalen Verbindungen, und Russlands Engagement im Fernen Osten machte den Eisenbahnbau - auch für den Transport von Militär - dringend notwendig. 1891 beauftragte Zar Alexander III. seinen Sohn Nikolai, den späteren Nikolai II., in Wladiwostok den ersten Spatenstich zum Bau der "Transsibirischen Eisenbahn" vorzunehmen. Wladiwostok, "Beherrsche den Osten", wurde zum Programm und zum Traum einer Pazifikflotte. Nikolai war übrigens der erste aus dem russischen Zarenhaus, der Sibirien überhaupt jemals erfahren hat. Er reiste auf der Sibirischen Poststraße nach Petersburg zurück. Ihre Trasse ist fast mit der Trasse der Transsib identisch. An ihr entstanden im Laufe der Jahre große Städte und Industrien.

Über diese Serie

Sibirien: Land der Superlative, ein Kontinent, der achte Kontinent. Allein der Klang dieses Namens genügt, um an Tod und Vergessen, an Strafe und unsägliche Qualen zu denken. Und dann der ganze Kosmos: Stille und Ödnis, riesige Wälder, reißende Flüsse, Sümpfe und Mückenschwärme und natürlich: Schnee, Eis, Stürme, Endlosigkeit. Es gibt wohl kaum eine Region dieser Erde, bei der Schönheit und Traurigkeit so dicht beieinander liegen. Es dauerte lange, bevor das riesige Land hinter dem Ural, das Land hinter dem "Großen Felsen", ins europäische, ja sogar ins russische Bewusstsein drang. Doch dann kamen sie in Scharen. Eine Eroberung ohne Beispiel begann. Sie verlief in drei wichtigen Etappen, deren unbekannte, äußerst spannende Geschichte die dreiteilige Fernsehdokumentation erzählen will. Wie wurde Sibirien zu dem, als was es sich heute weltweit präsentiert? Eine gigantische Landmasse, unbezwingbar und fast unregierbar. Die Antwort liegt unter den Klischees verborgen und ist doch Teil dieser selbst. Es ist ein Abenteuer ohnegleichen.

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