Astronavigation, nein danke, die gehört doch längst ins Museum. Doch das ist falsch. Ins Museum gehört die äußerst mühsame und immer noch verbreitete Grafik basierte Intercept Methode von Saint Hilaire. Es wäre dumm und gleichzeitig fahrlässig, sich völlig einem System auszuliefern, das zwar schnell, präzise und komfortabel zu bedienen ist, aber vom Menschen erschaffen wurde und auf die Sonne als zuverlässigen Wegweiser völlig zu verzichten. Das Meer ist kein sicherer Ort.
Mit dieser App auf einem Tablet oder Smartphone ist die astronomische Navigation fast so einfach wie die Satellitennavigation. Man benötigt allerdings einen Sextanten, da die Sonne ihre Entfernung zum Standort des Beobachters nicht per Funksignal überträgt. Das können nur Satelliten. Mit Satelliten kann eine Position im Sekundentakt und sehr genau bestimmt werden, was mit der Sonne nicht möglich ist. Doch das ist auf langen Fahrten nicht wichtig. Früher fuhren auch Schiffe und fanden ihr Ziel.
Mit der Sonne ist die Navigation sicher, weil sie mit keinem anderen Stern verwechselt werden kann. Außerdem ist sie für Seefahrer seit jeher der wichtigste Navigationsstern, der für mehr als 90 % aller Positionsbestimmungen steht. Sterne können nur in den kurzen Zeiten der Dämmerung beobachtet werden, denn nur dann ist der Horizont noch zu sehen.
Die Funktion der App basiert auf einer Arbeit des berühmten deutschen Mathematikers Carl Friedrich Gauß. Jeder kann die Bedienung intuitiv in wenigen Minuten erlernen. Abgesehen von der Notwendigkeit, einen Sextanten zu benutzen, ist sie vergleichbar mit der Satellitennavigation auf einem Kartenplotter.
Ein Nautischer Almanach ist nicht erforderlich und die Korrektur der Sextantenablesung erfolgt automatisch. Eine Obergrenze für die zu messende Sonnenhöhe muss nicht beachtet werden, und eine Koppelposition ist ebenfalls nicht erforderlich. Ein Benutzer braucht keine mathematischen oder astronomischen Kenntnisse mitzubringen und er muss nichts zeichnen und nichts aufschreiben. Um einen Standort zu bestimmen, sind lediglich die vom Sextanten abgelesene Höhen der Sonne zu zwei verschiedenen Zeitpunkten einzugeben. Im Vergleich zu allen anderen klassischen Navigationsmethoden hat die Gauß-Methode die größte Genauigkeit. Standortabweichungen entstehen vorwiegend durch ungenaue Angaben von Höhen und Zeiten.
Die App eignet sich als Backup für den Fall, dass eine Satellitennavigation nicht zur Verfügung steht. Mit einem billigen Plastiksextanten und dieser App steht jedem Skipper ein sofort einsetzbares Notfall-Navigationssystem zur Verfügung, mit dem er sicher jedes Ziel erreicht.
Wer sich auf langen Reisen lieber mit Hilfe der Natur orientiert und seine Aufmerksamkeit mehr auf die Umgebung als auf einen Kartenplotter richtet, kann dies mit dieser App endlich tun, ohne komplizierte Formeln zu lösen, Zeichnungen anzufertigen oder in Tabellen herumzusuchen.
Die Funktionen der basic App sind:
1. Positionskreisnavigation
2. Berücksichtigung von Versegelungen
3. Sonnenalmanach mit 0,5' Genauigkeit
4. Automatische Korrektur der Sextantenablesung
5. Beobachtungen über 1 Folgetag
6. Basiskarte
7. Beobachtung am unteren Rand der Sonne
8. Ausgabe der Koppelposition
Die pro Version besitzt folgende zusätzliche Funktionen:
1. Paralleles vollwertiges Zweitsystem für beliebige Eingaben
2. Einbindung der Mittagsbreite
3. Dead Reckoning Modul zur Aufzeichnung von Ortsveränderungen
4. Sonnenalmanach mit 0,1' Genauigkeit
5. Beobachtungen über 3 Folgetage
6. Herunterladen von hochauflösenden Karten
7. Beobachtung auch am oberen Sonnenrand möglich
8. Messung von Entfernung und Kurs zu einem Ziel
9. Maßstabsanzeige bei <50 NM Zoomstärke
10. Kontinuierliche Anzeige von DMG, CMG und VMG
Aktualisiert am
10.08.2025