Im Jahr 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung des Bauhauses in Weimar. Dieses Ereignis haben die Professur Experimentelles Radio und die Professur Denkmalpflege & Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar zum Anlass genommen, sich künstlerisch mit den Erbschaften und Spuren des Weimarer Bauhauses auseinanderzusetzen. In einem interdisziplinären Projekt haben Studierende der Medienkunst und der Urbanistik gemeinsam einen Audiospaziergang erstellt, der Besucherinnen und Besuchern des historischen Gründungsorts Geschichte und Geschichten rund um das Weimarer Bauhaus und seines Gründers Walter Gropius näherbringt.
Der in sieben Tracks gegliederte Hörspaziergang „Wo ist Walter?“ begibt sich auf die Suche nach dem Wirken der ersten Bauhäuslerinnen und Bauhäusler. Alle Stationen können unabhängig voneinander in beliebiger Reihenfolge gehört werden. Der knapp einstündige Track 1 führt Sie zu den wichtigsten Bauhaus-Schauplätzen auf dem Universitätscampus. Darüber hinaus gibt es fünf kürzere Tracks zu anderen Orten in der Stadt, an denen Gropius und Co. Spuren hinterlassen haben. Alle Orte sind fußläufig oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ein Spaziergang durch den Park an der Ilm führt zum Reithaus (Track 2), in dem Laszlo Moholy-Nagy seinen Vorkurs abhielt, sowie zum Tempelherrenhaus (Track 3), das Johannes Itten als Atelier diente. Ebenfalls durch den Park ist das Haus Am Horn (Track 4) zu erreichen, das 1923 als Musterhaus zur Bauhaus-Ausstellung errichtet wurde, sowie das Gasthaus „Ilmschlösschen“ (Track 5), in dem schon zur Bauhaus-Zeit gefeiert wurde. Track 6 hingegen beschäftigt sich mit dem Märzgefallenendenkmal auf dem Weimarer Hauptfriedhof, dem einzigen baulichen Zeugnis von Walter Gropius in Weimar. Ein Bonustrack am Römischen Haus (Track 7) zeigt Ihnen Walters Vision.
Der Audiospaziergang ist nicht als reiner Informations-Audioguide angelegt, sondern macht – durch die Verknüpfung der Inhalte mit Geschichten und Sounds – eine sinnliche Erfahrung aus dem Besuch der Stationen. Die einzelnen Tracks wurden von den Studierenden individuell komponiert mit kunstvoller Verwebung von O-Tönen, Interviews, Klang und hörspielartigen Elementen. Dies sorgt für eine spannende Abwechslung in den sieben Bauhaus-Klangspuren, die kurzweilig unterhalten und dabei auch weniger bekannte Aspekte der Geschichte des Weimarer Bauhaus und seiner Aktualität an der heutigen Universität aufgreifen. Die Stimmen wurden uns von professionellen Schauspieler*innen, vor allem aus dem Deutschen Nationaltheater Weimar, „geliehen“. Der Soundtrack stammt vom BauhausFM Rundfunkorchester, ebenfalls ein studentisches Projekt der Bauhaus-Universität.
Ažurirano dana
14. jun 2023.