Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: keine, Ruhr-Universität Bochum (Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Sexualität und Drogen bei den Moguln: Beispiele aus Medizin, Ethik und Historiographie, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung a) Der „Drogenbegriff“ Um auf das Thema „Opium (Papaver somniferum) im Mogulreich“ einzugehen, sollten einleitend einige Begriffe, Grundlagen und Hintergründe erläutert werden. So ist es zu allererst sinnvoll, die Definition des Begriffs Droge als solche darzulegen. Des Weiteren wird auf Opium im speziellen eingegangen und seine Gewinnung, Wirkweise, pharmakologische Anwendung, sowie seine Auswirkung auf den Organismus kurz erläutert. Ursprünglich bezeichnete der pharmakologische Begriff Droge zu allererst einen pflanzlichen oder tierischen Stoff. Eine weitere Einteilung des Begriffs ist zum einen die Arzneidroge, zum anderen die Rauschdroge. Als Arzneidroge versteht man getrocknete Arzneipflanzen oder deren Teile, wie Wurzeln, Samen oder auch ätherische Öle. Die Zubereitung dieser Pflanzen oder Pflanzenteile (oder Auszüge ihrer Wirkstoffe) dienen hier als Heilmittel. Aus dem angelsächsischen Sprachraum etablierte sich in der neueren Zeit das Wort „Droge“ („drug“) als eine Begrifflichkeit für Rauschmittel (Rauschdrogen) und Suchtgifte generell, welche mitunter auch zu Abhängigkeiten führen können. Der Begriff Droge durchlebte also eine semantische Verschiebung, welche beachtet werden muss, „da man keinesfalls „Arzneimittel“ mit „Drogen“ gleichsetzen darf.“ Dennoch muss beachtet werden, dass bestimmte Stoffe, deren Wirkung im ursprünglichen Sinne zu medizinischen Zwecken genutzt wurde bzw. noch immer wird, also Arzneidrogen darstellen, sehr wohl auch zum Zwecke der Rauschdroge oder als Gift benutzt werden können. Die Definition, ob es sich um ein Heilmittel, eine Rauschdroge oder ein Gift handelt, ist also eine fließende und wird bestimmt durch den Verwendungszweck, den Konsumenten bzw. Patienten, das Verwendungsumfeld und vor allem oft durch die Dosis.