Ernst von Wolzogen

Ernst Freiherr von Wolzogen (1855–1935) war ein Schriftsteller, Verlagslektor und Gründer eines der ersten literarischen Kabaretts in Deutschland. Er stammte aus niederösterreichischem Adel und wurde von einer englischen Gouvernante erzogen. Er studierte deutsche Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Straßburg und Leipzig. 1882 siedelte er nach Berlin über, wo er zunächst Verlagslektor und dann freier Schriftsteller wurde. Von 1892 bis 1899 lebte er in München, wo er die "Freie Literarische Gesellschaft" gründete. Dann kehrte er nach Berlin zurück und rief mit dem Überbrettl (der Begriff war offenbar als ironische Anspielung auf Friedrich Nietzsches Begriff des "Übermenschen" gedacht) das erste deutsche Kabarett ins Leben. Das brachte ihm den Namen "Brettl-Baron" ein. Als Schriftsteller verfasste Wolzogen vor allem sozialkritische Romane; seine Autobiographie "Wie ich mich ums Leben brachte" ist stark konservativ gefärbt.