Nirgendwo sonst auf der Welt tummelten sich auf engstem Raum so viele Spione aus allen Lagern wie im Vatikan. Selbst die ostdeutsche Stasi platzierte Topagenten im Umfeld des Papstes. Durch die Wahl des polnischen Papstes Johannes Paul II. rückte der Vatikan noch stärker ins Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Ostblock und westlicher Welt. Einerseits unterstützte Papst Johannes Paul II. massiv die polnische Oppositionsbewegung, andererseits trat er als Kapitalismuskritiker auf. Das knapp gescheiterte Attentat auf den Papst im Mai 1981 war der vorläufige Höhepunkt einer Auseinandersetzung, die Jahre später in den Zusammenbruch des sozialistischen Machtblocks mündete.