Er war die erste Las-Vegas-Ikone, Prunk-Pianist, Showgigant und Idol für Millionen: Liberace! „I‘m a one-man-Disneyland!“ Getreu dieser Maxime wuchsen die schillernden Shows und schmalzig-poppigen TV-Auftritte des „King of Bling“ ins Unermessliche – mit strassbesetzten Rolls-Royce-Limousinen, meterlangen schneeweißen Chinchilla-Mänteln, pompösen Nerz-Stolen und kiloweise Brillantschmuck. Dabei flirtete er breit lachend und augenzwinkernd mit seinem Publikum und avancierte zum Lieblingsschwiegersohn der amerikanischen Mütter. So legendär Liberaces Auftritte waren, so paradox war sein Privatleben: Kein anderer Künstler kultivierte schwule Selbstinszenierung derart glitzernd auf den größten Bühnen, doch öffentlich stritt Liberace seine Homosexualität stets vehement ab. 1987 starb er an den Folgen von Aids.