Manche Familiengeheimnisse sind dunkler als andere: Wie jenes der Familie Parker, die seit der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges das kapitalistische Credo vom "Fressen oder gefressen werden" mehr als verinnerlicht hat. Als infolge des Todes der Mutter die gewöhnungsbedürftige Ernährungstradition an die Töchter weitergegeben werden soll, droht die Familie zu zerbrechen. Denn eine Änderung des Speiseplans ist mit ihrem resoluten Vater Frank nicht zu machen... Was im gefeierten mexikanischen Original noch verstörende Sozialstudie war, wird mit dem in jeder Hinsicht überlegenen US-Remake zum effektiven und psychologisch tiefschürfenden Horror-Thriller: Mit "We Are What We Are" legt "Vampire Nation"-Regisseur Jim Mickle seine filmische Reifeprüfung ab. Das Ergebnis ist ein bis in die Nebenrollen verstörend gut besetzter Kannibalismus-Thriller, den die Filmkritik bereits auf eine Stufe mit dem Genremeisterwerk "So finster die Nacht" stellt. Bon Appetit!