42 - Die Antwort auf fast alles

In dieser Reportage geht es um die Herausforderungen und Erkenntnisse von Tiefenbohrungen in der Erde. Forscher aus Deutschland, Frankreich und Italien betonen die technische Komplexität und Kosten dieser Unternehmungen. Die Bohrkerne aus Stein oder Eis dienen als Archive der Erdgeschichte und ermöglichen die Erforschung von Phänomenen wie dem Klimawandel. Die unterirdische Welt beherbergt ein kaum sichtbares, aber dennoch existierendes Ökosystem, das Geomikrobiologen vor viele Rätsel stellt. Ein Mineraloge aus Padua untersucht supertiefe Diamanten und deren Mineraleinschlüsse, wobei auch die Zerstörung von Edelsteinen zu erstaunlichen Ergebnissen führt.

Körperdaten, von Genen bis zum Mikrobiom, könnten frühzeitig Krankheiten anzeigen, wenn sie präzise ausgewertet werden. Computer und Algorithmen sind nötig, um Muster zu erkennen. In den USA wurden mithilfe von Algorithmen Hautkrebs frühzeitig erkannt. Die Vision ist ein medizinischer Avatar, der unsere Körperdaten überwacht und vor gesundheitlichen Problemen warnt. Kritiker befürchten mögliche Ungerechtigkeiten und plädieren für eine Datentreuhand, um persönliche Körperdaten zu schützen.

Ein neuer Mondlauf beginnt mit 95 geplanten Missionen in den nächsten zehn Jahren, darunter auch Beiträge von kleineren Nationen. Salem Al Marri von der Weltraumagentur der Vereinigten Arabischen Emirate erläutert die Beweggründe und Ziele dieser verstärkten Monderkundung. Die Missionen sollen nicht nur Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Mond und Erde liefern, wie der Geologe Ulrich Köhler vom DLR erklärt, sondern auch die Möglichkeit des langfristigen Lebens auf dem Mond erforschen. Wissenschaftler, wie die Geophysikerin Christiane Heinicke, haben bereits Habitate entwickelt, die auf dem Mond genutzt werden könnten, während die Firma OHB Technologien erforscht, um die Ressourcen des Mondes vor Ort zu nutzen. Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die grundlegende Frage: Was ist das Ziel dieser Bemühungen?

Die alten Griechen praktizierten das Losverfahren als kostengünstige Methode, um Korruption und Machtmissbrauch zu verhindern und politische Gleichheit herzustellen. Obwohl diese Idee im 19. Jahrhundert wieder aufkam, entschieden sich die modernen Gesellschaften für Wahlen als Mittel zur Auswahl von Volksvertretern. Hubertus Buchstein von der Uni Greifswald schlägt vor, geloste "Normalbürger" in die Parlamente zu integrieren, und Studien zeigen, dass diese Methode in verschiedenen Ländern erfolgreich ist. Trotzdem warnt Political Data Science Prof. Hegelich vor Bedrohungen für die Demokratie durch neue Technik-Tools, die die Zeiten von freien, geheimen und gleichen Wahlen in Frage stellen.

Ein Forschungsteam unter der Leitung des israelischen Biologen Ron Milo hat versucht, die Gesamtmasse aller Lebewesen auf der Erde zu berechnen, indem es Daten von verschiedenen Forschungsbereichen zusammenführt. Die Herausforderungen reichen von der präzisen Schätzung der Fischpopulation im Meer bis zur Entdeckung unbekannter Arten auf dem Land. Trotz Fortschritten in den Forschungsmethoden warnt Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht vor dem alarmierend schnellen Artenverlust und stellt die Frage nach einem möglichen "Tipping Point" ohne die Chance auf Umkehr oder der Hoffnung auf eine positive Entwicklung.

Der Klimawandel könnte bis Ende des Jahrhunderts einen Meeresspiegelanstieg von bis zu 20 Millimetern pro Jahr verursachen, bedrohlich für Inselstaaten und Großstädte. Stadtplaner Heiner Haaß und Architekt Bjarke Ingels schlagen vor, auf dem Wasser zu bauen, mit Konzepten wie der Oceanix City oder schwimmenden Strukturen auf den Malediven. In Panama arbeiten die Ocean Builders an SeaPods für autarke Einfamilienhäuser auf offener See, die das Konzept des Seasteading verwirklichen sollen. Die Frage bleibt: Wird Kevin Costners "Waterworld" bald Realität, markiert der drohende Untergang den Beginn eines neuen aquatischen Zeitalters?

Schleim, eine vielseitige Substanz in der Natur, erfüllt verschiedene Funktionen: Er kann gleiten, kleben, auswählen und sogar als Schutz- oder Verteidigungswaffe dienen. Der einzigartige Aggregatzustand des Schleims ermöglicht seine vielseitige Anwendung. Mikrobiologe Hans-Curt Flemming betont die zentrale Rolle des Schleims für die Evolution von Mikroorganismen. Schleim ist nicht nur lebenswichtig für unseren Körper, sondern beeinflusst auch die Atmosphäre der Erde über die Biofilme in den Ozeanen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Erde als "Schleimplanet" betrachtet werden kann.

Licht, als Welle und Teilchen, bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit. Ein im Sonneninneren entstehender Lichtstrahl erreicht die Erde nach acht Minuten und treibt den Lebenskreislauf durch Photosynthese an. Der deutsche Biologe Tobias Erb entwickelte 2020 eine künstliche Zelle, die 20-mal schneller Photosynthese betreibt und aus Licht Antibiotika, Biokraftstoffe und Nährstoffe herstellen kann. Licht hat das Potenzial, drängende Probleme wie die Klimakrise zu bewältigen, birgt jedoch auch Gefahren wie Lichtverschmutzung, die Ökosysteme stört. Chile baut das größte Superteleskop der Welt, um Licht von fernen Welten einzufangen und die Rätsel des Universums zu lösen.

Forschende suchen nach Gesetzmäßigkeiten und Modellen, um Migration vorherzusagen. Faktoren wie technologische Entwicklungen, demografische Veränderungen, Wirtschaftskrisen und der Klimawandel beeinflussen Migration. Parag Khanna, ein Politikwissenschaftler aus Singapur, betont die historische Nomadentradition der Menschheit und stellt die Frage, ob wir angesichts selbst verursachter Probleme wie dem Klimawandel wieder zu Nomaden werden müssen.

Die Dokumentation erkundet das Rätsel der Tierkommunikation, das im Gegensatz zur menschlichen Sprache steht. Elefanten nutzen Infraschall, Katzen Vokallaute, und Wale kommunizieren durch Flossenschläge. Die Frage ist, was sich ändern würde, wenn diese Laute übersetzt werden könnten. Menschen haben die Möglichkeit, sich mithilfe von Wörterbüchern oder Übersetzungs-Apps zu verstehen. Forschende weltweit, darunter Daniela Hedwig vom Cornell Lab of Ornithology und die Phonetikerin Susanne Schötz aus Schweden, untersuchen die Laute verschiedener Tiere, um ihre Kommunikation zu entschlüsseln. Die Hoffnung ist, dass dies dazu beitragen könnte, das Wohlbefinden von Tieren besser zu verstehen, sie artgerechter zu halten und effektiver zu schützen.