1 Die Anfänge der Forensik
17/12/56
ซีซันเท่านั้น
Im späten 19. Jahrhundert trieb der berüchtigte Serienmörder Jack the Ripper in London sein Unwesen. Die Polizei mit ihrer damals üblichen investigativen Methode der Zeugenbefragung konnte die Fälle nicht lösen. Als der erste Sherlock-Holmes-Roman „Eine Studie in Scharlachrot“ 1887 erschien, fiel der Kontrast zwischen seiner Professionalität und der Hilflosigkeit der realen Polizei deutlich auf. Sherlock Holmes’ Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle schrieb mit diesem Buch unwissentlich das erste Handbuch für forensische Wissenschaften: Zum ersten Mal wurden Tatorte gesichert und Spuren gesammelt. Nicht Zeugenbefragungen standen im Mittelpunkt, sondern das deduktive Denken, bei dem anhand von Beweisen logisch zwingende Schlussfolgerungen gezogen werden. Sherlock Holmes war der erste Ermittler, der Blutspuren untersuchte. Heutige Experten für forensische Blutspurenmusteranalyse erklären, was Blutspuren an einem Tatort verraten können: zum Beispiel, ob das Blut von einem Gegenstand abgeworfen wurde, ob es nur rausgehustet wurde und wo der Täter zum Tatzeitpunkt stand. Eine andere wichtige Disziplin ist die forensische Ballistik. Auch diese nutzte Sherlock Holmes als erster. In der Geschichte „Das Reigate-Rätsel“ zum Beispiel löst er einen Fall, indem er sich das Schussopfer genau anschaut und nach Spuren von Schießpulver sucht. In einem anderen Fall berechnet er die Flugbahn von Gewehrkugeln, revolutionär für damalige Zeiten. Sherlock Holmes’ erstaunliche kognitive Fähigkeiten stammen von Doyles Medizinprofessor. Dessen Beobachtungs- und Kombinationsgabe beeindruckten Doyle so nachhaltig, dass er sie seinem fiktiven Detektiv verlieh.