Das ist die Geschichte von Amerika und Europa, von seinen Tieren und Pflanzen und den Menschen im Jahre 1491. Es ist die Geschichte, warum Europa Amerika entdeckt hat und nicht umgekehrt. Und was nach 1492 ins Rollen kam: der Kolumbus Effekt - eine ökologische Revolution. Es waren nicht nur die Menschen, die den Kontinent verändert haben, sondern das, was sie aus der Alten Welt mitbrachten. Ihre Tiere, Pflanzen und Krankheiten sollten das Gesicht der Neuen Welt für immer verwandeln. Es ist das Jahr 1491, Amerika ist ein weiter Kontinent mit unendlichen Ressourcen. 30 Millionen Bison weiden hinter endlosen Wäldern. In den Flüssen ist mehr Fisch als Wasser, riesige Vogelschwärme bedecken den Himmel. Doch Amerika ist nicht nur wild und urtümlich. Hier leben 100 Millionen Menschen, in komplexen, gesellschaftlichen Systemen, jedoch voneinander getrennt, gar isoliert. Am Mississippi liegt Cahokia, eine der größten Zivilisationen des Kontinents. Hoch oben in den Anden, herrschen die Inka über ein riesiges Reich. Sie alle leben von domestizierten Pflanzen und Tieren, die dem Rest der Welt unbekannt sind. Europa im selben Jahr sieht ganz anders aus. Die gleiche Anzahl Menschen lebt hier auf einem Zehntel des Landes. Europas Wälder sind abgeholzt für den Bau von Flotten, Kathedralen und Schlössern. Die Flüsse sind leer gefischt und verschmutzt. Die Städte wachsen und mit ihnen die Konkurrenz. Europa gerät an seine Grenzen. Jetzt fällt der Handel mit Asien in die Hände der Türken. Die Elite Europas fürchtet um ihren Reichtum und sucht neue Horizonte.