Der kleine Maulwurf

In letzter Sekunde rettet der Maulwurf vier unbewachte Enteneier vor den gierigen Blicken des Fuchses und vor allem seinem leeren Magen. In der wahrlich brütendheißen Maulwurfshöhle können die Entchen in wohliger Geborgenheit das Licht der (Unter-) Welt erblicken. Bei ihren ersten Schwimmversuchen im Teich kommt es zur tränenreichen Familienzusammenführung mit den Enteneltern. Aber der Fuchs hat ein gutes Gedächtnis für entgangene Mahlzeiten und schnappt sich den Maulwurf. Nun können die Enten ihrerseits ein Schnippchen schlagen - während Vater Erpel den Fuchs ablenkt, können Mutter Ente und ihre hoffnungsvollen Sprösslinge ihren Geburtshelfer befreien.

Hinter seinem Rücken essen Hase, Igel und Maus die Kirschen, die der Maulwurf für sich gepflückt hat. Und dies obwohl er alle seine Blaubeeren mit ihnen geteilt hat. „Na, warte", denkt er sich und will nun die Großzügigkeit seiner Freunde testen. Er verkleidet sich als armer alter Mann und bittet die drei Freunde nacheinander um eine milde Gabe - aber alle schicken ihn mit leeren Händen weg. Beschämt sehen sie zu Boden, als der Maulwurf seine Verkleidung fallen lässt. Alle haben ein schlechtes Gewissen. Schnell sammeln sie besonders große Walnüsse, die sie dann gemeinsam essen. Wie war das noch mit „Geben" und „Nehmen"?

Festtag im Wald - der Frosch hat Geburtstag. Hase, Maus und Igel wollen dem Jubilar zum Geburtstag ein kleines Ständchen bringen. Zur Feier des Tages verwandelt der Maulwurf seine Höhle in eine Konditorei, um Plätzchen zu backen. Als dicker Qualm aus seinem Erdloch hervorquillt, betätigen sich die anderen Tiere sofort als Feuerwehrleute. Maulwurf und Kekse werden in einem hohen Bogen nach oben gespült - fällt die Feier also ins (Lösch-) Wasser?

Die Errungenschaften der Technik halten in der Welt des Maulwurfs Einzug - wenn auch nur für begrenzte Zeit. Statt selbst unter Tage mühsam zu schuften, soll ein kleiner Roboter dem Maulwurf die Arbeit abnehmen. Und siehe da: die Gänge können viel schneller und schöner gegraben werden. Aber auch die Ratten wissen die Vorteile der Technik zu würdigen. Sie „leihen" sich den Roboter aus, um ein Gelege zu plündern. Der Maulwurf muss feststellen, dass auch die Fortschritte der Technik seine zwei Seiten haben können - von nun bleibt der Roboter verschlossen in einem Schrank...für immer?

Der Maulwurf hat mal wieder viel Erde an die Oberfläche geworfen. Diesmal kommen aber der Maus die schwarzen Klumpen komisch vor. Rat weiß die kluge Eule - die Klumpen brennen - also handelt es sich um Kohle. Der nächste Winter kommt bestimmt, denken sich der Igel, Hase und Maus und decken sich gründlich bis zum letzten Krümel mit Kohle ein. Als dann der bitterkalte Winter kommt, fällt dem Maulwurf ein, dass er ja an der Kohlenquelle lebt. Bald ragen aus der winterlichen Landschaft nicht drei, sondern vier gemütlich qualmende Schornsteine hervor.