1 Krieg und Frieden
20/3/16
Fast 500 Jahre herrschten die Römer am Rhein. In Städten wie Köln entsteht eine eigene, römischgermanische Welt. Doch diese wird durch aufständische Germanenstämme 69 n. Chr. bedroht. Damals verlangen aufständische Germanen von den Ubiern in Köln, freien Einlass in ihre Stadt sowie die Auslieferung und Tötung aller Römer. Die Ubier waren einer der ersten Germanenstämme, die mit den Römern nicht nur Handel trieben sondern auch Hilfstruppen für die Armee stellten. Dies trug ihnen den Hass ihrer Nachbarn ein, so dass Kaiser Augustus sie auf das linksrheinische Ufer übersiedelte. Ihre Hauptsiedlung war das Oppidum Ubiorum. Aus diesem wurde 50 n. Ch. die "Colonia Claudia Ara Agrippinensium", die "Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser", heute kurz Köln genannt. Als der Stamm der Bataver die Stadt belagert, müssen sich die Ubier entscheiden, ob sie sich dem germanischen Aufstand anschließen oder weiter treu zu Rom stehen. In Köln, wie in vielen anderen von den Römern gegründeten Städten, lebten "Einheimische" und Römer friedlich miteinander, viele waren auch durch verwandtschaftliche Beziehungen miteinander verbunden. Seit der Schlacht im Teutoburger Wald, in der Arminius die Römer vernichtend geschlagen hatte, sind sechs Jahrzehnte vergangenen. In dieser Zeit hat sich die römische Kultur auf dem linksrheinische Ufer ausgebreitet. Die Ubier haben sich längst an den "Roman way of life" gewöhnt und schätzten Annehmlichkeiten wie frisches, fließendes Wasser, geheizte Häuser und eine geregelte Abwasserversorgung. Schließen sie sich dem Aufstand an, laufen sie Gefahr all das zu verlieren. Schließen sie sich nicht an, drohen die Bataver sie zusammen mit den Römern zu töten.