1 Vom Nanga Parbat durch den Karakorum
27/01/15
To‘liq faslni sotib oling
Am Fuße des Nanga Parbat wird der Jeep durch eine Eselskarawane ersetzt, um nach Fairy Meadows zu gelangen, einer grünen Hochebene, die von deutschen Bergsteigern als „Märchenwiese“ bezeichnet wird. In einem Camp auf knapp 4.000 Metern Höhe hat der junge Pakistaner Safrez die Bewirtung der Wanderer übernommen. Sein inzwischen 104-jähriger Großvater war Teil der berühmten Buhl-Expedition, bei der der Österreicher Hermann Buhl am 3. Juli 1953 als erster Bergsteiger den Gipfel des Nanga Parbat, auch „Killer Mountain“ genannt, im Alleingang erreichte. Weiter geht es den Indus entlang nach Skardu und Machalu. Dort erinnert die Moschee an ein Kloster. Das ist kein Wunder, denn Ladakh mit seiner tibetisch-buddhistischen Kultur ist nicht weit. Seit Jahrzehnten ist die Grenze zu Tibet geschlossen. Mit einer kleinen Expedition steigt das Team auf 4.700 Meter Höhe und genießt das einzigartige Panorama des Karakorum mit K2, Broad Peak und Gasherbrum I und II. Von der indischen Grenze geht es auf dem Weg nach China weiter Richtung Hunza. Dort steht der Besuch des legendären Forts Baltit, der Festung des Mirs von Hunza, und einer Schreinerei an, in der Frauen arbeiten. Die Frauen gehören den vergleichsweise liberalen Ismailiten in Hunza an. Hinter Karimabad wird der Karakorum-Highway zur Sandpiste, die in einer Geröllwüste endet. Ein Erdrutsch hat die Hauptverbindung nach China verschüttet und den Fluss Hunza in einen 36 Kilometer langen Stausee verwandelt. Dort muss alles auf Boote verladen werden, auch der Jeep – eine äußerst wacklige Angelegenheit.