Rent or buy TV shows on YouTube or Google TV
Purchasing TV shows is no longer available on Google Play

Prohibition

2011
FSK-0
Rating

Season 1 episodes (5)

1 Eine Nation von Säufern
10/1/11
Alkohol zu trinken ist in den frühen Jahren der USA ebenso amerikanisch wie der Verzehr von Apple Pie. Allerdings verbraucht ein über 15-jähriger Durchschnittsamerikaner um 1830 fast 26,5 Liter reinen Alkohol pro Jahr – dreimal mehr als heutzutage. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts steigt die Bevölkerung der USA durch Einwanderung enorm an. Die Neuankömmlinge bringen ihre eigenen Trinkgewohnheiten aus Irland, Deutschland, Italien und anderen Ländern mit. Für viele arme Einwanderer wird der Saloon quasi zum Wohnzimmer. Hier finden sie Gesellschaft, vertrinken ihren Lohn, geben ihr Geld bei Prostituierten aus, treten sturzbetrunken den Nachhauseweg an und werden zur öffentlichen Gefahr.
2 Gesetzesspötter
10/2/11
Während zu Beginn der Prohibition, im Januar 1920, ein nicht unbedeutender Teil der amerikanischen Bevölkerung bereit ist, dem neuen Gesetz Folge zu leisten, sind andere von dessen radikaler Natur schockiert. Viele, die geglaubt haben, dass Leichtbier weiterhin erhältlich sein würde, müssen erkennen, dass schon ab einem halben Prozent Alkohol die gesetzliche Definition „berauschendes Getränk“ gilt. Damit wird selbst Sauerkraut zur illegalen Droge.
3 Mord und Totschlag
10/2/11
Mitte der 20er Jahre florieren die illegale Herstellung und der Verkauf von Alkohol in allen 48 Staaten der USA. So wird Bier in den Mesas und Canyons des Südwestens gebraut, Whisky in den Hügeln und Höhlen von Kentucky gebrannt und Traubensaft in den Kellern von Stadtwohnungen zu Wein vergoren. Mit der Kriminalisierung eines der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes verschafft das Prohibitionsgesetz gewieften Gangstern eine Möglichkeit, gewaltige Profite zu erzielen. Mächtig gewordene Schmuggler und Schwarzhändler kämpfen mit Gewalt um die Vorherrschaft im lukrativen illegalen Alkoholhandel. Es kommt zu Schießereien zwischen Konkurrenten und zu Bestechung von Polizei und Justiz. Trotz wachsender Unzufriedenheit mit der Prohibition und ihren Folgen wagen nur wenige Politiker, sich offen gegen das Alkoholverbot auszusprechen – auch wegen seiner mächtigen Verteidigerin, der Anti-Saloon League. Als der katholische Gouverneur von New York, Al Smith, im Zusammenhang mit seiner Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten 1924 öffentlich Kritik an der Prohibition übt, entzündet sich die Wut der Abstinenzbefürworter erneut. Es kommt zu Prügeleien im Kongress und innerhalb der demokratischen Partei zu einer Polarisierung zwischen Abgeordneten, die das „trockene“, ländliche, protestantische Amerika vertreten, und jenen, die aus den bunt gemischten „feuchten“ Städten kommen. Der Republikaner Calvin Coolidge fügt den angeschlagenen Demokraten im November 1924 eine vernichtende Niederlage zu, und die „Drys“ gehen weiterhin zuversichtlich davon aus, dass die Prohibition funktionieren wird.
4 Eine Flut von Rum
10/2/11
Obwohl der Alkoholverkauf in den USA illegal ist, boomt der Markt. Und angesichts einer nie zuvor dagewesenen Gewinnsträhne an der Wall Street Mitte der 20er Jahre glauben viele Amerikaner, dass die guten Zeiten ewig so weitergehen werden. Schriftsteller wie F. Scott Fitzgerald beschreiben ihre vergnügungssüchtigen Landsleute der Jazz-Ära. Die Kolumnistin des New Yorker, Lois Long, fesselt das Publikum mit geistreichen Beschreibungen einer (be)rauschenden Vielfalt von New Yorker Bars und Kneipen, in denen buchstäblich alles zu haben ist. Doch hinter der glamourösen Kulisse spielen sich gewaltsame Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Alkoholschmuggel ab. In Chicago übernimmt Al Capone mit seiner Gang die Macht. Es kommt zu „Bierkriegen“ mit rivalisierenden Banden, die in den Straßen der Stadt ausgetragen werden. Die erstarkende Zeitungsbranche heizt mit Sensationsschlagzeilen und Fotos von Mordszenen die Stimmung an, während Al Capone Pressekonferenzen abhält und Autogramme gibt. Immer mehr Amerikaner beginnen nun, die Prohibition für einen schrecklichen Fehler zu halten, und sinnen auf Veränderung. 1928 kritisiert Al Smith, Gouverneur von New York und Präsidentschaftskandidat, öffentlich die Prohibition. Doch er wird wegen seines katholischen Glaubens und seiner Sympathie für Alkohol verunglimpft. Seine Gegner machen ihn zum Symbol all des Übels, das die Städte und die dort lebenden, dem Alkohol zugetanen Einwanderer verkörpern. Der Republikaner Herbert Hoover, dem man den Wirtschaftsboom zu verdanken glaubt, gewinnt in einem Erdrutschsieg erneut die Wahl zum Präsidenten. Er ruft eher vorsichtig zur Untersuchung der Probleme bei der Durchsetzung der Prohibition auf. Zunehmend aber verschaffen sich im gesamten Land Männer und Frauen Gehör, die meinen, dass nur eine Aufhebung des 18. Zusatzartikels zur Verfassung der Eskalierung von Verbrechen, Korruption und Scheinheiligkeit ein Ende bereiten könnte.
5 Eine Nation von Scheinheiligen
10/2/11
Ende der 20er Jahre wird die Prohibition in Medien und Alltagskultur der USA verspottet und ignoriert. Hollywood und die Unterhaltungsmusikindustrie verherrlichen den Genuss von Alkohol und die sexuelle Freizügigkeit. Mütter, die sich einst für das Frauenwahlrecht engagierten, sind jetzt entsetzt über das lasterhafte Verhalten ihrer Töchter, die den bis dahin geltenden Konventionen in puncto Sex freimütig den Rücken kehren. Nahezu ein Jahrhundert zuvor hatten sie große Hoffnungen in die Prohibition gesetzt und geglaubt, sie würde ihren Kindern ein Land mit mehr Sicherheit garantieren. Nun jedoch befürchten viele Amerikanerinnen, dass das „noble Experiment“ gescheitert ist. Pauline Sabin, eine prominente, wohlhabende, langjährige Unterstützerin der Republikaner, tritt aus der Partei aus und prangert die Prohibition öffentlich an, die Nation in „Abstinenzler, Trinker und Scheinheilige“ geteilt zu haben. Sie widerlegt die Vorstellung, alle Frauen stünden hinter der Prohibition, und verkündet, das Gesetz selbst sei die größte Bedrohung für die Familie.

About this show

Zwischen 1920 und 1933 verbieten die Vereinigten Staaten von Amerika innerhalb der ganzen Nation die Herstellung, den Transport und den Verkauf von konsumfähigem Alkohol. Die preisgekrönten US-Filmemacher Ken Burns und Lynn Novick („The War“) beleuchten in ihrer fünfteiligen Dokumentationsreihe mit einer beeindruckenden Fülle an Archivmaterial den Aufstieg, die Durchsetzung und den tiefen Fall des Gesetzes und schildern so auf fesselnde Weise die Geschichte dieser „amerikanischen Erfahrung“.

Rate this show

Tell us what you think.