Nichts veränderte das Gesicht der Welt mehr als das Ausgreifen der Europäer nach Übersee. Mit geradezu lächerlich geringem Aufwand erobern England, Spanien, Portugal und Holland ab dem 15. Jahrhundert immense Territorien, ja sogar ganze Kontinente und drücken ihnen damit bis auf den heutigen Tag ihren Stempel auf. Die Geschichte des Kolonialismus ist eine Geschichte über wagemutige Seeleute, über verwegene Abenteurer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum, über gigantische Handelsimperien, aber auch eine Geschichte von brutaler Ausbeutung, Ausrottung oder Versklavung ganzer Völker. In der dritten Staffel von "Imperium" wirft Maximilian Schell einen Blick auf Glanz und Elend der großen Kolonialmächte und geht der Frage nach, warum sie am Ende scheitern mussten. Portugal - ein Weltreich, gebaut auf Entdeckerlust. Schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts schickt Heinrich der Seefahrer mutige Kapitäne zu den ent-legenen Küsten Afrikas. Hundert Jahre später wagt Vasco da Gama den Vorstoß über das Kap der Guten Hoffnung hinaus. Der Seeweg nach Asien ist entdeckt. In kürzester Zeit entwickelt sich der winzige Staat zu einem weltumspannenden Wirtschaftsimperium und dominiert den Ostindienhandel zwei Jahrhunderte lang - und den weltweiten Sklavenhandel. Das Geschäft mit dem "Schwarzen Gold", den von Afrika nach Brasilien verschleppten Menschen, markiert das dunkelste Kapitel der portugiesischen Kolonialherrschaft. Eine Generation später folgt der Konkurrent Spanien. Den Anfang machte Kolumbus. Ihm folgten verwegene und skrupellose Abenteurer wie Hernán Cortéz und Francisco Pizarro. Männer - getrieben von der Sehnsucht nach Ruhm, Ehre und dem legendären Gold der Neuen Welt. Mit einem paar dutzend Soldaten eroberten sie in wenigen Jahrzehnten die gut organisierten Reiche der Azteken und Inkas. Ein - gemessen am Missverhältnis der Kräfte - einmaliger Vorgang in der Weltgeschichte, der Wissenschaftler bis heute beschäftigt.