Fjodor Dostojewski zรคhlt zu den herausragenden Figuren der russischen Literatur. Seinem literarischen Talent verdankt die Literaturgeschichte Werke wie die โDie Brรผder Karamasowโ oder โSchuld & Sรผhneโ. Dostojewskis Genialitรคt entspringt nach Ansicht von Stefan Zweig zu einem Gutteil aus seiner Erkrankung, der Epilepsie und damit aus einer ganz gegensรคtzlichen Quelle als das Schaffen eines Tolstoi, der aus seiner รผbervollen Gesundheit schรถpfte. Die Krankheit ermรถglichte Dostojewski, in eine Sphรคre so konzentrierten Gefรผhls aufzusteigen, wie sie von normalen Menschen selten erlebt wird. Sie erlaubte ihm, in die Unterwelt der Emotionen vorzudringen, in die versunkenen Regionen der Psyche. Diese biographische Studie ist eines der besten Beispiele fรผr Stefan Zweigs psychologisch fundierte Literaturkritiken. Es handelt sich bei diesem Werk um den dritten Aufsatz aus dem Buch โDrei Meister: Balzac, Dickens, Dostojewskiโ. Teils Biographie, teils Literaturkritik, teils Kulturgeschichte bietet der Aufsatz einen Einblick in die Sichtweise eines Mitteleuropรคers auf das russische Literaturgenie, das 1881, dem Geburtsjahr Zweigs, starb.