Seine 1924 erschienene Erzählung »Fräulein Else« gestaltet Arthur Schnitzler als einen durchgehenden inneren Monolog, als Zwitter zwischen Drama und Novelle.
Produktion: Westdeutscher Rundfunk Köln, 1951.
Hörspiel mit Käthe Gold, Magda Hennings
1h 5min
Arthur Schnitzler (1862–1931) wurde in Wien geboren, studierte Medizin und praktizierte als Arzt, bis er sich ab 1894 ganz dem Schreiben widmete. Er war einer der Hauptvertreter des Wiener Impressionismus und einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker vor dem Ersten Weltkrieg. Seine Bühnenstücke und Erzählungen kreisen vor allem um die dekadente großbürgerliche Gesellschaft des Wiener Fin de siècle, deren Melancholie und Lebensüberdruss Schnitzler mit psychologischer Tiefe darstellt («Fräulein Else», 1924). Schnitzler war stark durch Sigmund Freuds Psychoanalyse beeinflusst. Besonders die Seelenverfassung seiner weiblichen Charaktere zeugt bis heute von erstaunlicher Hellsicht und Einfühlungsvermögen. Seine «Traumnovelle» inspirierte Stanley Kubrick zu seinem letzten Film, «Eyes Wide Shut» (1999) mit Nicole Kidman und Tom Cruise.Von Sigmund Freuds Theorien beeinflusst, wurde er zum Meister der psychologischen, zum Teil sogar psychoanalytischen Beobachtung, wegen der seine Erzählungen und Theaterstücke auch heute noch höchst aktuell sind.
Wilhelm Semmelroth (1914–1992) war ein deutscher Regisseur. Seine Karriere begann er 1945 bei der deutschen Abteilung des BBC London. 1949 wurde er zum Leiter der Hörspielabteilung des NWDR Köln und führte während dieser Zeit unter anderem Regie bei Arthur Millers »Alle meine Söhne«. 1960 wechselte Semmelroth zum Fernsehen und war bis 1965 Fernsehspielleiter des WDR. In diesen Jahren, aber auch später als Chefregisseur des Senders, produzierte er zahlreiche Krimi-Verfilmungen, wie zum Beispiel mehrere Francis Durbridge Klassiker. Dabei war er – ähnlich wie Hitchcock – häufig auch selber in kleinen Rollen in seinen Filmen zu sehen.
Käthe Gold (1907 - 1997) war eine österreichische Schauspielerin. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung in ihrer Geburtsstadt Wien. Es folgten Engagements in Bern, Breslau und München. Im Jahre 1932 kam sie nach Berlin, wo sie bis 1944 blieb. Hier hatte sie ihren Durchbruch und feierte ihre größten Erfolge: ob als Gretchen in Goethes "Faust", als Ophelia in Shakespeares "Hamlet" oder als Nora in Ibsens "Nora oder Ein Puppenheim". 1944 wechselte Käthe Gold nach Zürich, 1947 nach Wien ans Burgtheater und Akademietheater an denen sie ebenfalls große Erfolge feierte. Durch ihre Bühnenarbeit wirkte sie selten in Film- und Fernsehproduktionen mit. Unvergesslich bleibt sie jedoch in ihrer Rolle als Alkmene in 'Amphitryon' (1935), 'Das Fräulein von Barnhelm' (1940) und nach dem Krieg in Wolfgang Staudtes 'Rose Bernd' (1956) und Hans-Jürgen Syberbergs 'Karl May'(1976).