Die Reformation steht nicht allein fΓΌr eine theologische Auseinandersetzung, sondern vielmehr fΓΌr einen zentralen Bestandteil des tiefgreifenden Wandlungsprozesses von der mittelalterlichen zur modernen Gesellschaft. Eine Trennung von Staat und Kirche, wie wir sie in modernen sΓ€kularisierten Gesellschaften kennen, war im 16. Jahrhundert unbekannt. ReligiΓΆse Ereignisse hatten damit per se Einfluss auf die Politik und die Gesellschaft. Aus dieser Sicht stellt die Reformation ein Epochenereignis dar, das weit ΓΌber den engeren theologischen Ereigniszusammenhang hinausweist. Markiert sie also tatsΓ€chlich eine >Zeitenwende