"Wie Gert Westphals Stimme das Weiche und das Raue versöhnt, lässt nur einen Schluss zu: Seine Stimme nimmt den Klang auf, den die großen Texte für Generationen deutscher Leser gehabt hatten, und bringt ihn in gültige Form." (Frankfurter Rundschau)
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Gottfried Keller (1819–1890), in Zürich geboren, begann seine Laufbahn ursprünglich als Landschaftsmaler. Eine Erbschaft erlaubte ihm von 1840 bis 1842 die Königliche Akademie der Künste in München zu besuchen. Seine erste Gedichtsammlung (1846) verschaffte ihm ein Stipendium in Zürich. Von 1848 bis 1850 studierte Keller in Heidelberg Geschichte, Philosophie und Literatur, anschließend zog er nach Berlin, wo er seine wichtigsten Werke "Der grüne Heinrich" (1853) und die Novellensammlung "Die Leute von Seldwyla" (1856) verfasste. 1855 kehrte er nach Zürich zurück, wo er von 1861 bis 1876 Erster Staatsschreiber des Kantons Zürich war. Danach widmete er sich bis zu seinem Tod nur noch seinen literarischen Arbeiten.
Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als Hörspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der Hörspielabteilung von Radio Bremen. 1953 wechselte Gert Westphal zum Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die Hörspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des Züricher Schauspielhauses zurück, dem er bis 1980 angehörte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tätig, vor allem aber als Rezitator auf der Bühne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD. Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als »König der Vorleser« und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines »akustischen Ein-Mann-Theaters«. Er verstarb 2002 in Zürich.