"Am Himmelfahrtstage, nachmittags um drei Uhr, rannte ein junger Mensch in Dresden durchs Schwarze Tor und geradezu in einen Korb mit Äpfeln und Kuchen hinein, die ein altes häßliches Weib feilbot, so daß alles, was der Quetschung glücklich entgangen, hinausgeschleudert wurde, und die Straßenjungen sich lustig in die Beute teilten, die ihnen der hastige Herr zugeworfen." "Der goldne Topf" ist die wohl bekannteste Erzählung aus Hoffmanns "Fantasiestücke in Callots Manier". Vielschichtig, schillernd und mit überbordender Fantasie geschrieben, lädt sie bis heute zu unterschedlichsten Interpretationen an. Liest oder hört man die Erzählung nun als Psychogramm, als Gesellschaftsdrama oder als ein Märchen aus einer immer noch neuen Zeit, wie Hoffmann es selber nennt. In jedem Fall aber ist es ein großer Spaß der schönen und sehr lebendigen Lesung von Kaja Sesterhenn zu folgen.