Ökonomische Globalisierung und politischer Wettbewerb

· GRIN Verlag
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,1, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft; Fachbereich Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist ein gewaltiger Irrtum theoretischer Menschen, wenn sie glauben, ihr Platz sei an der Spitze und nicht im Nachtrab der großen Ereignisse. (...) Die wirkliche Geschichte fällt ihr Urteil nicht, indem sie den Theoretiker widerlegt, sondern indem sie ihn samt seiner Gedanken sich selbst überläßt. Oswald Spengler Einleitung „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“: Am Beginn des 20. Jahrhunderts mochte dieses Diktum des Großindustriellen Walter Rathenau für viele seiner Zeitgenossen noch etwas übertrieben klingen. Zwar wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts - ermöglicht von massiven technologischen Umbrüchen (Eisenbahn, Telegraph) - durch intensiven Handel, massive Investitionen in aufstrebende Volkswirtschaften und einer sich verstärkenden Interdependenz der führenden Wirtschaftsräume zum ersten Mal in der Neuzeit eine wirkliche Weltwirtschaft in Umrissen kenntlich. Die Globalisierung der Arbeits- und Kapitalmärkte war zumindest in Nordamerika und Europa sowie dessen Kolonien Realität, starke Migrationsbewegungen und wiederkehrende Finanzkrisen sichtbarer Ausdruck dafür, und nicht zufällig hat Joseph Schumpeter damals im Auf und Ab der Konjukturzyklen, in rasantem technischen Fortschritt, in der „kreativen Zerstörung“ das eigentlich charakteristische Merkmal des Kapitalismus erkannt. Auf der anderen Seite aber haben damals nationalstaatliche Interessen, imperialistische Machtpolitik und Bündnislogik, die Konstanten der militärisch-politischen Welt also, durch Rüstungswettläufe, diplomatische Krisen und militärische Expeditionen die politischen Geschicke der Welt noch zu einem erheblichen Teil bestimmt. Die Politik, wie es Napoleon Bonaparte behauptet, und nicht die Wirtschaft entschied letztlich über das Schicksal der Menschen, das liberale Weltwirtschaftssystem zerbrach unter dem Eindruck des 1. Weltkriegs, der Russischen Revolution sowie der Weltwirtschaftskrise. Der Kalte Krieg schließlich hat die Welt nicht nur ideologisch, sondern auch physisch und ökonomisch gespalten. Am Beginn des 21. Jahrhundert scheint - spätestens nach der globalen Krise des internationalen Finanzsystems 1997/98, die jedem Beobachter die weltweite ökonomische Interdependenz offenbart haben sollte -, was für Rathenau und andere bereits damals eine unabwendbare Entwicklung darstellte, doch immer weniger zweifelhaft - aus mehreren Gründen.

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