Lakonische Liebesgedichte, Reflexionen über Alltagssituationen und ein zynischer, hoffnungsloser Blick auf die Welt und das Leben bilden die Hauptthemen dieses Gedichtbands.
Sprachlich rohe und geschwätzige Langgedichte, in denen immer wieder der Hassrapper durchschimmert, werden kontrastiert durch "Kleinkalibergedichte": instagramtaugliche, schnell abgefeuerte Kurztexte, die sich dem Leser ins Bewusstsein graben.
Den Höhepunkt des Gedichtbands bildet der titelgebende Zyklus "Skorpionmond": 12 Gedichte, in denen der urmenschliche Wunsch thematisiert wird, eine Ordnung ins allumfassende Chaos der Welt zu bringen — und sei es durch Horoskope und Tierkreiszeichen. 12 Gedichte, die zugleich einen Spaziergang durch Südberlin als auch einen Trip durchs Weltall abbilden, die verzweifelte Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft, der Welt und im ganzen Universum.
Der vierte Teil des Buches schließlich ist — unüblich für Gedichtbände — Gästen vorbehalten: Darunter befinden sich neben der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis-Trägerin 2019 Charlotte Warsen auch unbekannte Autorinnen und Autoren, die in diesem Buch ihre Lyrikpremiere geben und auf Buchseiten verewigt werden.
Und so zeigen sowohl der Zyklus, als auch der gesamte Gedichtband "Skorpionmond", was Gedichte auch immer sind: Versuche, gegen die eigene Vergänglichkeit anzuschreiben, und ein kleines bisschen Ewigkeit zu erhaschen.
Schwartz, geb. 1981 in Köln, studierte Germanistik und Geschichte in Düsseldorf. Seit 2006 Rapper beim Berliner Undergroundlabel Hirntot Records, wo er im Laufe der Jahre zahlreiche Solo- und Colaboalben veröffentlicht hat. Seit 2009 wohnhaft in Berlin-Tempelhof. Neben den musikalischen Veröffentlichungen erschienen außerdem die Gedichtbände »in der u-haft eines weiteren abends« (2011) und »Vantablack« (2018) so wie als eBook die Horrorgeschichte »Als der blaue Vogel blind wurde« (2020).
Leni Hiergeist, geb. 1995, lebt in ihrer Wahlheimat Wien und studiert aktuell Philosophy&Economics und Kunstgeschichte. Sie beschäftigt sich vorrangig mit Technikphilosophie und Ästhetik. Ihre literarischen Schwerpunkte sind Prosa und Lyrik.
Instagram: @hier.geist
Marcel Lewandowsky, geb. 1982 in Köln, ist Politikwissenschaftler und hat in dieser Funktion unter anderem an Universitäten in Bonn, Hamburg und Gainesville, Florida gearbeitet. Als Forscher befasst er sich mit Demokratie, Parteien und Populismus, in seinem literarischen Schreiben beschäftigen ihn Verdrängtes, Abgründiges und Apokalyptisches. Marcel Lewandowsky schreibt Prosa; manchmal jedoch rutscht ihm der Stift aus, und mit etwas Glück liegt dann ein Gedicht vor.
Romina W. Nikolić, geb. 1985 in Suhl, ist freie Projektmanagerin und Literaturwissenschaftlerin. Schreibt vornehmlich Lyrik, und erhielt u.a. Preise des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen 2009 und 2011, das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena 2012 sowie das Arbeitsstipendium des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur 2013. Bisher veröffentlichte sie »hemma« (2010), »Dem Meister des langen Atems« (2016, Hg.), »Radiance« (2017, Hg.) und »Ravage« (2019, Hg.) im Selbstverlag.
Instagram, Facebook & Twitter: @lovecrimecat
Anja Riester, geb. 1991 in der Nähe von Stuttgart. Lebte und studierte von 2010 bis 2018 im Ausland (u.a. Südafrika, Argentinien, Dänemark, Guatemala). Sie schreibt Lyrik und Prosa seit ihrem 13. Lebensjahr. 2008 gewann sie den
Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur in Baden- Württemberg, 2009 und 2011 Preisträgerin des Treffens Junger Autoren der Berliner Festspiele. Ihre Gedichte erschienen in den Anthologien der Berliner Festspiele »Hundert Herzschläge Freigepäck« (2011) und »schräg gegens licht« (2009).
René Schnitzmeier, geb. 1980 in Köln, studierte Politische Wissenschaft in Bonn und Singapur sowie Germanistik in Rostock und Freiburg. Prägende Auslandsaufenthalte u.a. in Syrien und Ägypten. Seit 2016 arbeitet er im Bereich »Migration und Flüchtlinge« und absolviert derzeit begleitend ein Masterstudium in Arabistik und Translation in Bonn. Sein Schreiben interessiert sich für Irrwege, Nischen und Verwerfungen und liebt das Disparate und Abstruse.
Charlotte Warsen, geb. 1984 in Recklinghausen, studierte Malerei und Englisch in Düsseldorf, Köln und Joensuu. Aktuell promoviert sie in der Philosophie, unterrichtet an einer Berliner Schule und arbeitet als freie Schriftstellerin. Ihr literarischer Schwerpunkt ist die Dichtung. 2019 erhielt sie den Wolfgang- Weyrauch-Förderpreis. Bisher veröffentlicht: »vom speerwurf zu pferde« (Wiesbaden: Luxbooks 2014) und »Plage« (Berlin: kookbooks 2019).