Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut fÃŧr Soziologie und Sozialpsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Während meines Aufenthalts in Mexiko machte ich die Beobachtung, dass Arbeitgeber der exportorientierten Maquila-Industrie Personal v.a. nach dem Geschlecht und nach der ethnischen ZugehÃļrigkeit in prekäre Arbeitsverhältnisse rekrutieren. Der Lohn wird im SÃŧden Mexikos noch weiter nach unten gedrÃŧckt, da hier Ãŧberwiegend Menschen indigener Gruppen leben und im ganzen Land ist der Faktor Geschlecht gleich auch ein Lohnfaktor. Frauen verdienen weniger fÃŧr vergleichbare Arbeit. Im Norden Mexikos gibt es dieses Phänomen prekärer Arbeitsverhältnisse v.a. fÃŧr Frauen, denn qualifiziertere und technische Tätigkeiten sind den Männern in der Maquila-Industrie âvorbehaltenâ. Die ungleiche Behandlung von Menschen wiederfährt Mexikanerinnen in ihrem eigenen Land aber auch in dem reichen Nachbarstaat der USA. Ãhnlich werden eingewanderte âGastarbeiterinnenâ oder Osteuropäerinnen in Deutschland diskriminiert. Aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und ihres Geschlechts werden sie in prekären niedrig entlohnten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Auch wenn die Ungleichheiten zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern in ihren Extremen schwanken, zeigen sich diese Formen als weltweites Muster in vielen Beispielen. In Deutschland arbeiten osteuropäische Frauen als saisonale Erntehelferinnen, tÃŧrkische und osteuropäische Frauen als Reinigungspersonal oder osteuropäische Männer in Fleischereifabriken jeweils unter schwierigen und ungesicherten Arbeitsverhältnissen. Weitere Beispiele gäbe es unzählige. Ethnische und geschlechtliche Differenzen transformieren sich in Form der LohnhÃļhe und Qualität des Arbeitsverhältnisses zur sozialen Ungleichheit. Die Ungleichheit, die sich in materiellen Ãļkonomischen Formen manifestiert, wird von ideologischen Diskursen begleitet und gestÃŧtzt.