Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistische und allgemeine Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon seit Menschengedenken haben wir immer wieder versucht, einen Weg zu finden, dem Gegenüber „in den Kopf“ zu schauen, seiner äußeren Erscheinung das innere Wesen „abzulesen“. Spätestens seit wir in Städten leben und nicht mehr in Familienverbänden oder kleinen Dörfern, in denen wir von klein auf jede Person kennen, der wir jemals in unserem Leben begegnen werden, müssen wir fremde Menschen einschätzen: Kann ich dem Händler auf dem Markt trauen? Was für ein Mensch ist der neue Nachbar? Wie schön und einfach wäre es da, wenn man dem anderen sprichwörtlich die Unehrlichkeit an der Nasenspitze ansehen könnte oder ihm die Dummheit aus dem Gesicht spränge. Die Physiognomik versucht seit Jahrtausenden, anhand ihrer körperlichen Merkmale auf die Charaktereigenschaften von Menschen zu schließen. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die physiognomischen Ausführungen in Konrad von Mengenbergs „buch von den natürlichen dingen“ . Das „erste systematisierte deutschsprachige Kompendium des Wissens über die geschaffene Natur“ widmet sich im dritten Teil seines ersten Buches „von dem menschen in seiner gemainen natur“ den „zaichen der natürleichen siten“ des Menschen. Diese Arbeit soll zeigen, wie Physiognomik im Mittelalter betrieben wurde: Welche methodischen Verfahren und Begründungszusammenhänge prägten die mittelalterliche Physiognomik und welches Idealbild lag ihr zugrunde?