Der Tugendbegriff in Machiavellis Principe

· GRIN Verlag
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn im Zusammenhang mit Machiavellis Principe von Tugenden die Rede ist, so vermag dies im ersten Moment befremdlich erscheinen, da Machiavelli doch lange Zeit als der klassische Lehrer aller ruchlosen Machtpolitiker galt, die allein nach dem eigenen Machtkalkül und der Staatsräson handelten und deren Tugendhaftigkeit doch zumindest bezweifelt werden konnte. Nichtsdestotrotz enthält der Principe eine klare moralische Komponente, die nicht mit dem Vortäuschen von erwünschten Tugenden, um die Untertanen zu täuschen, endet. Machiavelli weiß sehr wohl um gesellschaftlich erwünschte und unerwünschte Eigenschaften eines Privatmenschen und stellt die Sinnhaftigkeit dieser Eigenschaften in ihrem privaten Zusammenhang auch nicht in Abrede. Allein, er beschäftigt sich im Principe mit der Welt der Politik und der Macht. Und hier gelten seiner Ansicht nach andere Spielregeln als im Privatleben. Deshalb können Tugenden, die einem Menschen privat auszeichnen, in diesem Machtkontext schädlich sein, weshalb Machiavelli sie als unerwünscht betrachtet. In dieser kurzen Arbeit soll dargestellt werden, was den Tugendbegriff Machiavellis ausmacht und welche Auswirkungen dies auf eine im eigentlichen Sinne „machiavellistische“ Politik hat. Als Quelle dienen vor allem die Kapitel 15 bis 19 des Principe, in denen Machiavelli sich ausführlich mit nützlichen und schädlichen Eigenschaften eines Herrschers auseinander setzt. Letztendlich soll so ein Katalog von erwünschten Eigenschaften entstehen, die nach Machiavellis Ansicht ein uomo virtuoso besitzen sollte. Gleichzeitig soll dokumentiert werden, dass Machiavelli, wenn er im Principe von virtù und Tugenden spricht, eine eigene Definition von Tugend mit einem eigenen Bezugssystem anwendet, welches nicht deckungsgleich mit dem gemeinhin verwendeten moralischen Bezugssystem ist, so dass sich seine beschriebenen Regeln des politischen Machtspiels letztlich nur schwer mit dem herkömmlichen moralischen Tugendbegriff beurteilen lassen können.

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