Inhaltsangabe:Einleitung: Dumm sein und Arbeit haben, das ist nach Ansicht des Schriftstellers Gottfried Benn (1956) GlÞck. Der Ãkonom und GlÞcksforscher Bruno S. Frey antwortet auf die Frage, welcher Faktor das GlÞck der Menschen am meisten beeinflusst: die Zufriedenheit mit der Arbeit (vgl. B.Frey 2003: 29). Positive GefÞhle und Erwerbsarbeit scheinen also in einem engen Zusammenhang zu stehen. So antworten auf die Frage Sind sie zufrieden mit ihrer Arbeit? konstante 80 Prozent der Menschen mit Ja (Meyer 1982: 9). Trotz zunehmendem Mobbings, trotz BetriebsunfÃĪllen, trotz steigenden Drucks durch die Arbeitgeber. Doch wie ist das mÃķglich? Kann der Begriff Arbeit , der in seinem ursprÞnglichem Sinn MÞhsal und Plage bedeutet, mit dem Begriff Zufriedenheit Þberhaupt eine Synthese bilden? In der Bibel wird beschrieben, wie die Arbeit als Strafe fÞr den SÞndenfall Evas und Adams Þber die Menschheit gekommen ist. In der Protestantischen Ethik hingegen ist Arbeit der Weg zum Heil. Max Weber stellte fest, dass der Calvinismus treibende Kraft der Entwicklung des Kapitalismus war, denn er legitimierte das Arbeiten moralisch. Nach Marx kann man erst nach dem Ende der kapitalistischen Gesellschaft von Arbeit als hÃķhrer TÃĪtigkeit sprechen. Der Mensch habe ein BedÞrfnis nach TÃĪtigkeit, doch reduziere sich diese TÃĪtigkeit im Kapitalismus auf eine abstrakte inhaltslose Schufterei (vgl. Schmiederer 1991). Eine Zufriedenheit mit der Arbeit ist nach Marx also innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft nicht mÃķglich. Er hatte dabei allerdings die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der FabrikarbeiterInnen im 19.Jahrhundert im Blick. Man kann davon ausgehen, dass sich unter den heutigen verbesserten Arbeitsbedingungen Zufriedenheit mit der Arbeit eher einstellen kann. Mit dieser Frage werde ich mich im Rahmen der vorliegenden Arbeit auseinandersetzen: von welchen Faktoren wird die Arbeitszufriedenheit beeinflusst und wie gestalten sich die AusprÃĪgungen und Bedingungen dieser subjektiv wahrgenommenen Zufriedenheit? In den letzten Jahrzehnten sind in Deutschland viele tausend ArbeitsplÃĪtze in den industriellen Berufen verloren gegangen, wÃĪhrend zeitgleich im Dienstleistungssektor rund eine Million neuer ArbeitsplÃĪtze entstanden. In diesen neuen Dienstleistungsberufen sind vor allem Frauen tÃĪtig: Laut Statistischem Bundesamt waren hier im zweiten Quartal 2003 83,2 Prozent der weiblichen ErwerbstÃĪtigen beschÃĪftigt (MÃĪnner: 58,9 Prozent). In der Zukunft werden [...]