Atelier Rosen: Die Frauen aus der Marktgasse. Roman

· Atelier-Rosen Buch 1 · BASTEI LÜBBE
4.6
5 Rezensionen
E-Book
540
Seiten

Über dieses E-Book

Kassel, 1830. Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier. Ihre Hutkreationen sind weithin gefragt und öffnen ihnen Türen in höchste gesellschaftliche Kreise. So macht Elise eines Tages die Bekanntschaft der jungen Sybilla von Schönhoff, mit der sie schon bald eine innige Freundschaft verbindet. Als sich deren Verlobter unsterblich in Elise verliebt, gerät diese in einen schweren Konflikt, der sie auf die Spur eines lang gehüteten Geheimnisses führt ...

Bewertungen und Rezensionen

4.6
5 Rezensionen
Sylvia Hertel
4. Oktober 2021
Liebe oder Freundschaft Kassel im Jahre 1830. Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier. Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt. So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und lernt dort Sybilla, die Tochter des Hauses kennen. Sybilla ist mit dem Leutnant von Haynau verlobt, doch der verliebt sich in Elise. Das stürzt Elise in einen großem Gewissenskonflikt. Hegt sie doch auch Gefühle für den Leutnant, möchte aber die Freundschaft mit Sybilla nicht aufs Spiel setzten. „Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ ist der Auftakt einer neuen Buchreihe von Marie Lamballe. Die Autorin beschreibt die Zeit um 1830 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen. Die Protagonisten sind gut getroffen. Elise ist 20 Jahre und arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter. Sie hat mir auf Anhieb gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau. Ihre Mutter Charlotte führt das Atelier mit harter Hand. Am Anfang war mir Charlotte nicht so sympathisch was sich aber nach und nach gegeben hat. Als unverheiratete Frau mit einem Kind hatte sie es in dieser Zeit bestimmt nicht einfach. Sie ist immer von der Angst begleitet, dass das Atelier nicht mehr genug zum Leben abwirft. Charlotte ist ja auch noch für ihre Mutter und für ihre zwei Angestellten Therese und Babette verantwortlich. Die beiden Frauen bewohnen je eine kleine Kammer im Haus. Auch Moritz, der Sohn von Thereses wohnt mit bei den Rosen. Auch Sybilla von Schönhoff gefällt mir gut. Sie ist eine graue Maus und blüht richtig auf nachdem sie Elise kennengelernt hat. Doch zwischen der Freundschaft der Frauen steht der Leutnant von Haynau. Es macht viel Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben. Es gibt einige Verwicklungen und böse Verleumdungen. Marie Lamballe erzählt die Geschichte sehr authentisch. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit war. Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Es macht Spaß der Geschichte und den Charakteren zu folgen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.
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Nancy
16. Oktober 2021
Kassel, 1830 Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier in der Marktgasse. Eines Tages trifft Elise bei ihrer Arbeit auf die junge adlige Sybilla von Schönhoff. Trotz des Standesunterschiedes zwischen den beiden, entwickelt sich schnell eine innige Freundschaft, welche jedoch auf eine harte Probe gestellt wird als Sybillas Verlobter sich in Elise verliebt. Dieser Moment wirbelt Elises - bis daher eher ruhiges - Leben mächtig durcheinander und stellt sie vor allerlei Probleme und Schwierigkeiten. Der erste Teil "Atelier Rosen" der neuen Saga von Marie Lamballe konnte mich sofort von Beginn an abholen und an einen anderen Ort zu einer anderen Zeit entführen. Die damalige Zeit wird in diesem Roman überaus treffend dargestellt und der Zeitgeist super eingefangen und an den Leser weitertransportiert. Der Schreibstil ist extrem zeitgenössisch, voller für die Jahre um 1830, passender Ausdrücke, Redewendungen und Dialekte etc., welche dem Roman dadurch einmal mehr Tiefe und Authentizität verliehen. Marie Lamballes Art zu Schreiben ist außerdem sehr lebendig und malerisch. Die einzelnen Landschaften, Ereignisse und Gefühle waren allesamt so detailreich & bildhaft beschrieben, dass man das Gefühl bekam, selbst vor Ort zu sein und Elises Leben selbst zu leben. Jede Emotion sei es Freude oder Trauer, jeden Verrat, jede Hoffnung, jede Liebe, konnte ich am eigenen Körper fühlen. Ebenfalls zur geschichtlichen Authentizität beigetragen, haben die Charaktere. Ihre Verhaltens- & Denkweisen sowie Handlungen entsprachen der damaligen Zeit mit all ihren vorherrschenden gesellschaftlichen Regeln, Werten und Normen. Besonders gut gefallen hat mir die Freundschaft von Sybilla und Elise. Trotz des Gesellschaftsunterschiedes und den daraus resultierenden Vorbehalten werden die beiden enge Freundinnen und trotzen den negativen Haltungen anderer ihrer Freundschaft gegenüber. Sybilla ist eine starke, junge Frau, zwar stets etwas ruhig, verhalten und verschlossen, dennoch Elise immer loyal gegenüber und hilfsbereit, wo sie nur kann. Elise dagegen ist eher aufgeweckt und mutig. Voller Tatendrang, Kreativität und Leidenschaft lebt sie ihren Beruf und kämpft für ihre Ziele und Wünsche. Insgesamt zwei großartige und liebenswerte Protagonistinnen, die man gerne auf ihren Weg begleitet. Aber auch die anderen Charaktere von Marie Lamballe sind super getroffen. Jeder auf seine eigene Art besonders und allesamt authentisch sowie lebensnah und lebensecht, sodass einen einmal mehr vor Augen geführt wird, wie die damalige Zeit tatsächlich gesellschaftlich geprägt war. Außerdem sehr realitätsnah und auf historischen Tatsachen basierend dargestellt waren die politischen Umstände wie z.B. die Unzufriedenheit und die Forderung der Menschen nach einer Ständevertretung, die Bildung der Bürgergarde, Kurfürst Wilhelm der Zweite und seine Geliebte von Reichenbach usw. Sehr interessant und super in die Geschichte eingebunden ohne den eigentlich Kern der Handlung zu überschatten. Abzug gibt es für mich bei der Handlung. Zwar war diese von Anfang an bis zum Ende hin spannend und auch immer wieder für eine Überraschung gut, allerdings fand ich das Ende mit seinen Wendungen etwas haltlos und zu weit hergeholt und dadurch wenig glaubhaft sowie authentisch. Auch konnte ich einige Handlungen und Reaktion mancher Charaktere nicht ganz nachvollziehen. Da hat mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Tiefe gefehlt. FAZIT Eine wunderbares Buch über eine junge willensstarke Frau, eine besondere Freundschaft, eine unglückliche Liebe und einen starken Familienzusammenhalt. Super authentisch und absolut lesenswert. Das Buch konnte bis zum Ende begeistern und fesseln. Ich für meinen Teil freue mich schon bald auf ein Wiedersehen im Atelier Rosen.
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Mary Sophie
2. Dezember 2021
Von der ersten Seite an hat mir die Sprache gut gefallen. Sie lässt sich einfach und locker lesen und es gibt bildhafte Beschreibungen jeglicher Situationen. Vor allem die Settings konnte ich mir problemlos und sehr farbenreich vorstellen und ich mag es, wie sie teilweise mit Stimmungen verbunden sind. Auch die Figuren erhalten eine schöne erste Charakterzeichnung, die sich mit fortschreitender Handlung immer mehr erweitert, sodass man am Ende einen runden und umfassenden Eindruck ihrer Person erhält. In die häufig recht einfach gehaltene Sprache werden immer wieder kleine historische Hintergründe gemischt. Anhand des Reisens, der Gesellschaft und den gängigen Konventionen oder über das Gebaren des Kurfürsten erhält man allerhand Informationen, die ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnen. Mir hat es lediglich ein wenig gefehlt, dass man nicht noch mehr über das Dasein als Putzmacherin erfährt. Es gibt zu diesem Thema immer wieder einige Fakten und Hintergründe, die ein erstes Abbild zeichnen, für mich hätte dieses Thema gern noch weiter in die Tiefe gehen können. Wo kauft Charlotte Rosen ihre Stoffe ein, wie setzt sie die Preise fest oder wie genau wird ein Hut hergestellt? Das sind so einige Punkte, zu denen es gern noch mehr Informationen hätte geben können! Ich hätte mir gewünscht, dass häufiger eine Angabe zur Zeit vorhanden gewesen wäre. Dies kann man höchstens durch den Verlauf der Jahreszeiten bestimmen, ansonsten gibt es dazu leider keine richtigen Informationen. Ich hätte es wirklich gut gefunden, wenn es dazu wenigstens vor dem Beginn neuer Kapitel eine kleine Angabe, wenigstens den Monat und das Jahr gegeben hätte. So war es mir nur sehr schwer möglich, irgendwann bei fortgeschrittener Handlung zu bestimmen, wo man sich zeitlich gerade befindet. Und auch nach dem Beenden des Buches kann ich dazu nicht so wirklich eine Angabe darüber machen, was ich sehr schade finde. Für meinen Geschmack gestaltet sich die Geschichte als abwechslungsreich und häufig auch spannend. Es gibt immer wieder Wendungen, die nicht vorhersehbar sind und die damit stetig neuen Schwung in die Handlung bringen. Zudem gibt es immer wieder Andeutungen auf Geheimnisse und mögliche Enthüllungen, die natürlich ebenfalls dafür sorgen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag und man weiterlesen will. Letztendlich habe ich rund vier – fünf Tage für die Geschichte benötigt und am Ende ist es mir schwer gefallen, vorerst damit zu leben, dass der Roman nun ausgelesen ist und ich noch ein ganzes bisschen auf die Fortsetzung warten muss. Ich habe mich in der von der Autorin erschaffenen Welt sehr wohlgefühlt und ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf, wie das weitere Schicksal der Figuren wohl ausschauen mag! Auch die Figuren sind meiner Meinung nach tadellos gelungen. Es hat Spaß gemacht, einen jeden einzelnen kennenzulernen und sich von ihnen ausführliche Eindrücke zu verschaffen. Dabei mochte ich es sehr, wie man manche Personen doch ein wenig anders eingeschätzt hat und wie sie erst später ihr wahres Ich zeigen. Das sorgt für Überraschungen und ich finde es gut, dass auch gleichzeitig eine Wandlung und Reifung bei den Protagonisten vonstatten gegangen ist! Eine jede Figur hat eine schöne und umfassende Zeichnung erhalten, die einen lebendigen und greifbaren, häufig auch bodenständigen Charakter erschafft. Mir hat es besonders gefallen, dass jeder einige Eigenarten und kleine Ticks besitzt. Dadurch wirkten die Personen noch natürlicher und sie haben auf diese Weise ein schönes Alleinstellungsmerkmal erhalten. Fazit Zusammenfassend kann ich sagen, dass Marie Lamballe wieder eine richtig schöne Geschichte geschaffen hat! Klar bin ich mit einigen Erwartungen an den Roman herangegangen, da ich von ihr bereits ein paar Bücher kenne, die mir durchweg gut gefallen haben. Und ich kann auf jeden Fall sagen, dass diese erfüllt wurden. Ich wurde von der Geschichte gut unterhalten, sie hat sich als spannend und abwechslungsreich gestaltet.
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Autoren-Profil

Marie Lamballe wuchs in Wiesbaden auf. Sie studierte Literatur und Sprachen und begann schon kurz nach dem Studium mit dem Schreiben von zunächst Kurzgeschichten, später Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen. Inzwischen lebt sie als freie Autorin in der Nähe von Frankfurt am Main und hat unter verschiedenen Pseudonymen zahlreiche Romane - darunter mehrere Top-Ten-SPIEGEL-Bestseller - veröffentlicht.

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