Die Anfänge der biblischen Bundestheologie liegen im Dunkeln. Welche Rolle kommt dabei dem Buch Hosea mit seinen fÃŧnf ×ר××Ē-Belegen zu? Die offenen Fragen um die Bundestheologie und um die Genese der Hoseaschrift verlangen nach Antworten auf mehrere Probleme. Das Verhältnis von Gerichts- und Heilsprophetie in Israel und in der Umwelt ist zu vertiefen. Unerlässlich ist die Klärung von Begriffen wie âVereinbarung, Vertrag, Kontrakt, Bund, Testamentâ. Die Nomenklatur in juristischen, sozialpsychologischen und narratologischen Fachdiskussionen deckt eine anthropologische Veranlagung auf, Vereinbarungen zu schlieÃen. Altorientalische Textzeugnisse belegen BÃŧnde zwischen GÃļttern und Menschen. Die Ehe-Metaphorik in der Hosea-Schrift sowie die Anspielungen auf altorientalische VertragsflÃŧche verdeutlichen das gÃļttliche Interesse an verlässlichen Beziehungen.
Das Motiv des Umkehrens, die Beziehung von Gott und Israel als âverwandtschaftlichesâ Verhältnis, die Leistung des Bundesmotivs auf synchroner und diachroner Ebene sowie der Bund mit der Tierwelt bilden Etappen einer sich entfaltenden Bundestheologie, angefangen mit Sanktionen, wie sie im 8. Jh. von Eides- und LandesgÃļttern befÃŧrchtet wurden, bis hin zu eschatologischen HeilsankÃŧndigungen aus der Perserzeit.