Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Der junge Goethe, Sprache: Deutsch, Abstract: Gott ist alles in allem, oder nicht? Der Pantheismus des jungen Goethe, besser gesagt, Goethes Reflexion des Pantheismus steht in diesem Aufsatz zur Debatte. Denn einerseits manifestiert sich in dessen Gedicht "Maifest" von 1771 die Anschauung eines „Eins sein“ von Gott, Natur und Liebe. Darin geht das individuelle Ich – das soeben erst die Bühne der Literatur betrat – auf und erkennt seine Identität. Die Naturverehrung, die aus diesem Text spricht, beschreibt der erste Teil der hiesigen Analyse. Doch stellt Goethe nicht bereits vier Jahre später mit "Ganymed" die Frage: Gibt es in einer Alles-ist-Eins-Religion überhaupt die Möglichkeit zur Individualität? Die Meinungen der Forschung scheiden sich an diesem Punkt. Wie die beiden Texte Goethes, so durchleuchtet dieser Aufsatz ebenfalls deren Sekundärliteratur. In einem zweiten Teil belegt er jedoch, dass durchaus nicht die gleiche Naturverehrung, sondern vielmehr die Probleme des Naturpantheismus und deren verheerende Folgen für das Individuum von Goethe in "Ganymed" festgeschrieben sind. Goethes Anschauung im Wandel - eine Analyse von Carolina Franzen.