Marcel Reich-Ranicki, deutscher TV-Literaturkritiker, brachte das Problem auf den Punkt: Er wollte wissen, wie man sich der Herausforderung stellt, Literatur im Fernsehen zu pr„sentieren. Die Konzeption war zun„chst einmal durch allgemeine Ratlosigkeit gepr„gt. Diese Untersuchung m”chte einen Beitrag zu der komplexen Fragestellung der konzeptionellen M”glichkeiten von Literatur im Fernsehen liefern. Hier soll es nicht um literarische Inhalte gehen, nicht um die šbertragung von Wort in (Bewegt-)Bild. Im Fokus der Analyse steht der Kern Reich-Ranickis Frage: die Pr„sentation von Bchern in Literatursendungen. Wie also geht diese Pr„sentation vonstatten? Was wird dem Zuschauer gezeigt, von einem rechteckigen Objekt, das kaum zu visuellen H”chstleistungen auf dem Bildschirm taugt? In welcher Form wird die Besprechung, Empfehlung oder Kritik eines Buches bildlich und tonlich untersttzt? Welcher Mittel aus der „sthetischen Trickkiste bedienen sich die Macher literaturkritischer Formate? Fr diese Analyse bietet das ZDF ein eigenes Kontinuum des Genres, da es seit mehr als 20 Jahren Literatursendungen ausstrahlt, u.a. die hier untersuchten Das Literarische Quartett, Lesen! und Die Vorleser.