Der Mensch durchläuft eine ständige Entwicklung. Dabei besteht die Entwicklungsarbeit meist aus der Lösung konkreter Probleme oder Enwicklungsaufgaben. Es liegt nahe, die Entwicklung des Menschen in Phasen oder Stufen einzuteilen. Ein solches Entwicklungsmodell stellte Erik Homburger Erikson, wahrscheinlich motiviert durch das biographische Eintauchen in andere Kulturen, auf. Dieses Modell lehnte er eng an die fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung von Freud an. Diese beschreiben die Entwicklung des Menschen von der Geburt bis zur Pubertät. Die erste Phase wurde von Freud als Orale Phase bezeichnet. Während dieser Zeit erlebt das Kind Lustbefriedigung durch alles, was mit dem Mund zusammenhängt. Das wichtigste Beispiel hierfür ist die Nahrungsgabe durch die Mutter beim Saugen an der Brust. Anschließend folgt die Anale Phase, in dieser verschiebt sich der Aufmerksamkeitsfokus auf die Ausscheidungsprodukte, wobei das Kind durch das Ausscheiden oder Zurückhalten der Exkremente erste Kontrollmechanismen innehat . In der Phallischen Phase übernimmt das Kind Moralbegriffe, beispielsweise von den Eltern, und entwickelt so auch sein Über-Ich. Des weiteren ist diese Phase durch das erste Entdecken der eigenen und fremden Sexualität gekennzeichnet. Außerdem kommt es zu einer verstärkten Hinwendung zum gegengeschlechtlichen Elternteil ja sogar zur Rivalität mit dem gleichgeschlechtlichen, so dass auch um die Liebe des gleichgeschlechtlichen Elternteils gefürchtet wird. In der folgenden Latenzphase werden die sozialen und seelischen Antriebe ausgebildet. Die genitale Phase bildet den Abschluss der Sexualentwicklung und konzentriert die Wahrnehmung erneut auf die eigene und fremde Sexualität. Diese Phase ist besonders konfliktgeladen (Stangl, 2004). [...]