Delinquenz - was oder wie?

· GRIN Verlag
E-bog
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1,5, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Als es während meines ersten Interviews an der Haustür Sturm klingelt, fragt der 15jährige Murat mich höflich, ob es in Ordnung sei, kurz zu unterbrechen. Nickend schalte ich das Aufnahmegerät aus, während Murat zur Haustür geht und hinter sich die Durchgangstür zum Treppenhaus schließt. Er öffnet die Haustür und redet leise, aber für mich dennoch hörbar, auf die Person vor der Tür ein: „Wenn du hier noch einmal läutest, dann brech ich dir alle Knochen und trete dich die Treppe runter bis in den Keller! Verstanden?“ Der Junge vor der Tür entgegnet etwas für mich Unverständliches, worauf hin ihm Murat droht: „Verpiss dich gefälligst! Und wehe, ich seh dich hier noch mal... ich weiß wo du wohnst, klar?!“. Dann schließt er die Haustür, kommt zu mir ins Wohnzimmer zurück und setzt sich lächelnd neben mich auf die Couch: „Wir können weitermachen.“ Zwei verschiedene Murats eröffnen sich da: der eine zuvorkommend und auf gutes Benehmen achtend, der andere bedrohlich und einschüchternd. Der erste Eindruck also ein bloßer Schnappschuss? Habe ich ihn etwa falsch eingeschätzt, völlig falsch verstanden? Wenige Monate später, am 15. September 2004, schreibt eine Münchner Tageszeitung in einem einseitigen Extrablatt zur Jugendkriminalität mit der Überschrift „Was ist bloß mit den Kindern los?“ und stellt mit stichpunktartigen Formulierungen Thesen wie „Fehlende Ideale“, „Gewalt zum Frustabbau“ oder „Zu früh erwachsen“ die heutige Jugend als hochkriminelle Individuen dar. Worauf diese Thesen basieren oder ob sie wissenschaftlich gestützt werden, wird dabei nicht erläutert. Woher aber stammen die Kategorien, die Darstellungsformen der devianten und delinquenten Jugendlichen?

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