Der Skandal als politisches Phänomen

· GRIN Verlag
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Spiegel-Affäre, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitschrift „Auf dem Wege zur Zivilgesellschaft – 50 Jahre Bundesrepublik“ enthielt in ihrer Ausgabe 3/1999 einen Aufsatz von Jürgen Appel1 über die Rolle der „Massenmedien in der Zivilgesellschaft“. Der Abteilungsleiter im Fernsehen des Südwest-Rundfunks reflektiert das „Beispiel Deutschland“ anhand von insbesondere zwei Fallanalysen, nämlich der „Spiegel-Affäre“ als Bewährungsprobe für Demokratie und Rechtsstaat einerseits und dem Phänomen der Meinungsmonopolisierung durch die Springerpresse andererseits. Appels Credo ist entsprechend seiner Position als Vertreter der Medienmacht „Fernsehen“ eher optimistisch – so wird der Ausgang der Spiegel-Affäre mit dem „Ende vom Lied“, d.h. dem Ende der politischen Karriere Franz Josef Strauߒ als Verteidigungsminister, als Sieg des „Sturmgeschütz[es] der Demokratie“ gedeutet, wie Herausgeber Rudolf Augstein die Aufgabe seines „Spiegels“ einmal bezeichnete. Doch schließlich leitet der Autor über zu einem Fazit mit dem Titel „Die Gefahren des Fernsehens“, welches durch das einleitende Strukturelement „Trotz alledem:“ in gewisser Weise losgelöst von allem Vorherigen erscheint. Der dem Wettbewerb liberal überlassene Auswahlprozeß der kommerziellen Medien führe als „Kampf um die Quote“ zur „Verflachung des Programms“. Diese These kann Appel aber offenbar bloß mit moralischen Empörungen über sexuelle Perversionen und Gewalt im Quoten-TV sowie apokalyptischen Zitaten von Roman Herzog („flächendeckende[.] Volksverdummung“) und Neil Postman („rapider Verfall der menschlichen Urteilskraft“) untermauern. „Skandalöses“ im weitesten Sinne des Wortes begegnet zunächst auf beiden Seiten der Kluft – Spiegel-Affäre und Springerpresse hier, „Unterhaltungsindustrie“ als demokratiegefährliches „Zerstreuungsgeschäft“ mit quotengünstigen Skandalen dort. Doch auf diese Weise von „Skandalen“ zu reden, bietet wenig Analysepotential, den Skandal als politisches Phänomen zu begreifen noch einen politischen Skandal genau eingrenzen zu können. Im folgenden soll nun eine – eher soziologische als politologische – Definition dargebracht und untersucht werden, die versucht, das Phänomen des politischen Skandals für die Forschung zu operationalisieren. Gegen Ende soll dann versucht werden, Stärken und Schwächen dieses Ansatzes, den Dirk Käsler als Grundlagenkapitel „Der Skandal als Politisches Theater“ seinem Buch „Der politische Skandal - zur symbolischen und dramaturgischen Qualität von Politik“ voranstellt, herauszuarbeiten.

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