«Keine schönere Einladung zur Lektüre Prousts scheint denkbar als diese von ihm selbst ausgewählten Begegnungen eines vielschichtigen Bewusstseins mit einer unendlich genau erfassten Wirklichkeit.» Karlheinz Stierle, NZZ
Marcel Proust (1871-1922) wuchs in Paris auf und studierte dort Jura, war aber nur kurze Zeit als Anwalt tätig, da er als Sohn eines wohlhabenden Arztes finanziell unabhängig war. Er verkehrte in den Pariser Salons und führte das mondäne Leben eines Dandys, bis er im Alter von 35 Jahren wegen seines schlimmen Asthmaleidens zum Rückzug aus der Gesellschaft gezwungen war. In der Einsamkeit seiner Wohnung am Boulevard Haussmann verdichtete er seine Beobachtungen und Erlebnisse zu seinem Hauptwerk «A la recherche du temps perdu» (7 Teile, erschienen 1913-1927), das er erst wenige Monate vor seinem Tod beendete. Marcel Proust, 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, gilt neben Joyce und Kafka als Begründer der literarischen Moderne.
Christina Viragh, geboren 1953 in Budapest, emigrierte 1960 in die Schweiz und lebt heute in Rom. Sie ist Schriftstellerin (zuletzt "Im April", 2006) und übersetzt aus dem Ungarischen und Französischen, u.a. Antal Szerb, Sandor Marai, Imre Kertesz, Alain-Fournier, Marcel Proust.