Schon unmittelbar nach Kriegsende haben die Alliierten versucht, die Höhe der deutschen Verluste im Zweiten Weltkrieg zu erforschen. Es war jedoch bis heute nicht möglich, zu annähernd zuverlässigen Ergebnissen zu kommen. Der Zusammenbruch der Wehrmacht und damit des Meldewesens ab Mitte 1944 und die Unkenntnis über das Schicksal von Millionen Vermisster sind die Gründe dafür. Overmans wertet nun Daten der 1939 gegründeten "Deutsche Dienststelle" aus. Bis heute ist es deren Aufgabe, gemäß den Genfer Konventionen von 1929, das Schicksal der Soldaten des Zweiten Weltkrieges nachzuweisen. Aus der etwa 17 Millionen Personen umfassenden Kartei dieser Organisation wurde unter Verwendung von Methoden der empirischen Sozialforschung eine Stichprobe gezogen. So wurden Aussagen gewonnen über die Verluste der Wehrmacht, die nicht nur nach Wehrmachtteilen und Kriegsschauplätzen, sondern auch nach sozialgeschichtlich interessanten Merkmalen wie Herkunft, Alter, Einziehungszeitpunkt und Überlebensdauer differenziert sind.