Die "Dummheit" der Bauern: Handelten die russischen Bauern rational zur Zeiten der stalinistischen Zwangskollektivierung?

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Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man dem Aufsatz Lenins „Entwicklung des Kapitalismus in Russland“ Glauben schenken soll, sind die Kulaken die „Speerspitze des Kapitalismus“ (Malia, Martin: Vollstreckter Wahn, Russland 1917 – 1991, New York 1994, S. 153.). Repressive Maßnahmen der Regierung führten zu extremen Versorgungsengpässen. Diese „Entwicklung“ gestattete es der Partei, die Dörfer auszubeuten. Die Bauernschaft aber grub sich mit der Vernichtung der Vieh- und Getreidebestände ihr Grab. Ob ihnen das nicht bewusst war, muss zunächst in Frage gestellt werden. Viola vertritt die These, dass die russischen Bauern rational gehandelt hätten (vgl. Viola, Lynne: Peasant Rebels under Stalin, Collectivization and the Culture of Peasant Restistance, New York 1996.). Goehrke beschreibt aber in seinen Zeitzeugenbefragungen, dass die Bauern nur ihr Vieh vernichtet hätten, um nicht als Kulaken zu gelten und schreibt ihnen unvernünftiges Handeln zu (vgl. Goehrke, Carsten: Russischer Alltag, Eine Geschichte in neun Zeitbildern, Band 3, Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005.). Aber handelte es sich tatsächlich um eine durchdachte, also rationalisierte „Politik“ der Bauern? Es stellt sich die Frage, ob und inwieweit die Bauern überhaupt „politisch“ handeln wollten und konnten. In diesem Kontext ist auch die Richtung der herrschenden Partei nicht klar. Ging es Stalin um eine Demoralisierung der Bauern oder „nur“ um die Getreiderequirierung, zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung? [...]

À propos de l'auteur

seit 2010 Student an der Technischen Universität Braunschweig: Organisationskulturen und Wissenstransfer (M.A.) 2007-2010 Student an der Georg-August-Universität Göttingen: Politik und Geschichte (B.A.)

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