Die Macht der Gruppe 47 in der politischen und literarischen Öffentlichkeit: Oder wurde die Gruppe 47 ihrer politischen Verantwortung gerecht?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,7, Universität Karlsruhe (TH) (Literaturwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Proseminar: Die Gruppe 47, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Seit dem Bestehen der modernen menschlichen Zivilisation ist es die Aufgabe der Intellektuellen gewesen, Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Moral zu tragen. Sie sind dazu berufen, Werte und Wahrheiten hochzuhalten oder neu zu installieren, wenn diese verloren gehen, auf Veränderungen und Problematiken vorzubereiten und entsprechend Lösungen zu suchen. Die politische Meinungsbildung der Bürger bedarf einer Richtungsgebung, genauso wie die Politik auf die Legitimation durch Intellektuelle angewiesen bleibt Im Folgenden möchte sich meine Ausarbeitung damit beschäftigen, inwieweit eine bestimmte Gruppe Intellektueller, nämlich die Gruppe 47, ihrer politischen Verantwortung für die Weisung und Unterstützung der Bevölkerung im Deutschland des Wiederaufbaus gerecht wurde. Der erste Teil meiner Arbeit untersucht zunächst die Ausgangssituation und den politischen Ansatz der Gruppe 47, und versucht dann, unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen, zu erläutern, wie aus einer politischen eine literarische Gruppe werden konnte und worin sie ihre politische Aufgabenstellung sah. Im zweiten Teil befasse ich mich zum einen mit den Reaktionen des deutschen Publikums auf die Vorgehensweise und Haltung der Gruppe, und erörtere ob, und in wieweit, sie ihre politische Verantwortung wahrnahm. Mein Interesse liegt hierbei an einer möglichst umfassenden Darstellung des Themas, weshalb sowohl Mitglieder als auch Kritiker der Gruppe zu Wort kommen. Der politische Ansatz Eigentlich begann alles mit der Arbeit einiger Schriftsteller an der Zeitschrift „der Ruf“ unter der Leitung von Hans Werner Richter und Alfred Andersch. Es handelte sich hierbei um die Idee eines „politisch-intellektuellen, eingreifenden Organs der „Jungen Generation““ , die den Anspruch erhob, den demokratisch- sozialistischen Neubeginn Deutschlands, politisch und literarisch mitzugestalten. Sie sahen sich der Aufgabe gewachsen, den Zeitgeist zu gestalten und die politische Meinungsbildung der Bürger in die richtige Richtung zu lenken. Dabei sah die BRD sich mit den Konsequenzen ihrer Vergangenheit konfrontiert, denn es galt die Verantwortung für das dritte Reich zu tragen, und dennoch als deutscher Teilstaat, der nicht an seine historischen Wurzeln vor `33 anknüpfen konnte, ein neues Selbstverständnis zu entwickeln. Ihre Legitimation sah die „Junge Generation“ in den bitteren Erfahrungen mit Faschismus und Krieg, die nach ihrer Aussage ihr Wirklichkeitsbewusstsein in dem Maße geprägt hatten, dass sie gegen falsche historische Versprechen immun sei. Ihrer kritischen und wachsamen Haltung gemäß, bezeichneten sie sich selbst als „nüchterne Generation“. Ferner begründete sie ihr Recht auf Mitgestaltung der BRD dadurch, dass sie, als „verratene Generation“, nicht durch ein Mitwirken am Faschismus beteiligt gewesen sei, sondern im Gegenteil einen von den Vätern „geopferte Generation“ sein. Sprachrodung Die „Junge Generation“ erkannt das Faschismus- Erbe früh als ein Sprachproblem an, dass es zu bereinigen galt- sie stellten sich zur Aufgabe, das gesellschaftliche Bewusstsein zu entrümpeln, sich der schönschreiberischen Elemente zu entledigen und so zu einer neuen politischen und literarischen Sprache zu gelangen. Sie machten sich die Methode der Bestandsaufnahme zu eigen, und wollten die Wahrheit verbreiten- beides um den Preis der verklärenden Poesie

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